Tzimas und Duman treffen

Der Club im Videobeweis-Glück: Schmeichelhafter 2:1-Erfolg beim SSV Ulm

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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14.9.2024, 15:21 Uhr
Der Matchwinner: Taylan Duman nach dem Schlusspfiff in Ulm.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Der Matchwinner: Taylan Duman nach dem Schlusspfiff in Ulm.

Erst in der Nachspielzeit ist dieses Zweitligaspiel zwischen dem SSV Ulm und dem 1. FC Nürnberg richtig unterhaltsam geworden. Der Dank gebührt Schiedsrichter Haslberger, der erst einen von Ulms Torwart Ortag gehaltenen Foulelfmeter wiederholen ließ und wenig später auch noch Tzimas für einen lediglich harten Rempler vom Platz stellte.

Den in seiner Entstehung doch ziemlich glücklichen 2:1 (0:0)-Erfolg brachten die Gäste auch mit einem Mann weniger über die Zeit; Duman behielt im zweiten Strafstoß-Versuch die Nerven und bescherte seinem Club damit drei wichtige Punkte. Tzimas hatte Ulms Führung durch Telalovic ausgeglichen.

Den Vergleich mit dem noch sieglosen Aufsteiger war Trainer Klose mit veränderter Aufstellung angegangen. Goller nach überstandendem Schlüsselbeinbruch (Klose: "Sprüht vor Selbstvertrauen") und Forkel nach angeblich überstandenem Formtief gaben ihr Startelfdebüt, Villadsen musste dafür auf die Bank, Pick fehlte offenbar wegen seines Trainingsrückstands ganz.

Auch die Neuzugänge Serra und Sevcik hatten die Dienstreise erst gar nicht mit antreten dürfen, dafür stand Sturmhoffnung Emreli erstmals im Aufgebot. Die personellen Veränderungen machten sich allerdings überhaupt nicht bemerkbar, Nürnberg fing ungefähr so an, wie es gegen Magdeburg aufgehört hatte.

Ungefähr bis zur 35. Minute dauerte es, bis die Gäste konstruktiv an der Begegnung teilnahmen. Bis dahin reihte sich mit Ball Missverständnis an Fehlpass und Fehlpass an Missverständnis, das erste nach 16 Sekunden. Der Angreifer kam kurz, der Verteidiger spielte lang. Und so weiter und so fort.

In beiden Strafräumen passierte zunächst herzlich wenig; zwar wäre Knoche in der sechsten Minute beinahe der Führungstreffer unterlaufen, freilich für die Ulmer, als der Ball nach einem vom Kapitän abgefälschten Schuss Hyryläinens knapp am Pfosten vorbeiflog; beim anschließenden Eckstoß köpfte der knapp zwei Meter lange Finne aufs Netz.

Das 0:2 zählt nicht

Auf der anderen Seite musste sich Ortag lediglich bei Schleimers Distanzversuch richtig strecken (35.), fünf Minute später segelte die Kugel nach einem Castrop-Freistoß knapp drüber. Mehr war offensiv nicht, die beste Möglichkeit bot sich dem Club erst unmittelbar nach Wiederbeginn. Nach flüssiger Kombination über Soares und Schleimer brachte Justvan die Kugel nicht über die Linie, Strompff klärte spektakulär vor der Linie.

Statt 1:0 stand es wenig später 0:1, nach bekanntem Muster: Null Druck auf den Flankengeber von der rechten Seite, in der Mitte reichte Telalovic ein leichter, aber regelkonformer Körpereinsatz gegen Castrop, um sich etwas Platz für seinen Kopfstoß zu verschaffen (51.). Kläglicher lässt sich eine an und für sich komplett ungefährliche Situation wahrscheinlich nicht verteidigen.

Und sie machten einfach so weiter; Knoche verstolperte tief in der eigenen Hälfte auf rechts den Ball gegen Chessa, dessen Hereingabe drückte Krattenmacher mit dem Brustkorb und wohl auch mit dem linken Arm über die Linie, der VAR kassierte das 0:2 nach minutenlanger Überprüfung aber wieder ein.

Die Gäste brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Schrecken zu erholen, schlugen dann aber eiskalt zu. Castrops Flanke aus dem rechten Halbfeld drückte der kurz zuvor eingewechselte Tzimas in vollem Lauf per Kopf über die Linie (64.). Der Ausgleich schien aber vor allem die Ulmer zu beflügeln; Krattenmacher verzog Mitte der zweiten Halbzeit nur knapp.

Knoche und Duman verpassten kurz vor Schluss ebenfalls den möglichen Siegtreffer, ein Kopfball des Ulmers Strompff hoppelte in der Nachspielzeit um Zentimeter am Nürnberger Kasten vorbei, ehe es turbulent werden sollte. Gehaltener Elfmeter, verwandelter Elfmeter, im ersten Versuch hatte Ulms Torwart nicht mit beiden Beinen auf der Linie gestanden. Nürnbergs Dank gilt somit insbesondere: dem VAR.

Ulm: Ortag; Joh. Reichert, Strompf, Kolbe - Stoll (28. Allgeier), P. Maier, Hyryläinen (82. Higl), Rösch - Nelson (46. Chessa), Krattenmacher, Telalovic (82. Ulrich). Nürnberg: Jan Reichert; Castrop, Knoche, Jeltsch, Danilo Soares - Flick, Jander (90.+13 Karafiát) - Goller (58. Tzimas), Justvan (68. Duman), Forkel (58. Okunuki) - Schleimer. Schiedsrichter: Haslberger (Freising). - Zuschauer: 17.400 (ausverkauft). - Tore: 1:0 Telalovic (51.), 1:1 Tzimas (64.), 1:2 Duman (90.+9/Foulelfmeter). - Rote Karte: Tzimas (90.+10/grobes Foulspiel). - Gelbe Karten: Maier (2), Brandt (2), Ulrich, Ortag (2) / Jander, Justvan, Okunuki, Castrop (4), Soares, Jan Reichert, Duman. - Bes. Vorkommnis: Ortag hält Foulelfmeter von Schleimer (90.+7).

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