Der Anfang vom Ende: Vincent Vermeij köpft unbedrängt zum 0:1 ein.
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Der Anfang vom Ende: Vincent Vermeij köpft unbedrängt zum 0:1 ein.

Die nächste Packung

Drei Tore in neun Minuten, Endstand 0:5: Die Fortuna seift ganz schwachen Club ein

Immerhin der Rasen im Max-Morlock-Stadion erfreute sich am Samstag einer Heizung, die meisten der über 33.000 Zuschauer dürften hingegen ziemlich gefroren haben im Verlauf des Nachmittags. Ihr 1. FC Nürnberg konnte sie im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf jedenfalls nicht erwärmen.

Vielmehr sahen etliche Fans bereits in der Halbzeit aus, als sei ihnen das Blut in den Adern gefroren. Der wirklich in allen Belangen klar unterlegene Club musste sich mit 0:5 (0:3) geschlagen geben und war damit sogar noch gut bedient. Nicht eine echte Chance, dafür ein gefährlicher Fortuna-Angriff nach dem anderen.

Richtig gescheppert hat's allerdings erst vor der Pause; drei Gegentore in neun Minuten, bei denen der Nürnberger Defensivverbund phasenweise aussah wie der berühmte aufgeschreckte Hühnerhaufen. Der allein schon wegen seiner Körperlänge offenbar nicht zu verteidigende Vincent Vermeij (45.+7/45.+15) musste zweimal nur den Kopf hinhalten, Ao Tanaka traf mit einem Schlenzer von der Strafraumgrenze (45.+9).

Schiedsrichter verletzt

Die lange Nachspielzeit war eine Verletzung von Schiedsrichter Richard Hempel geschuldet, der vierte Offzielle Assad Nouhoum vom SC Oberweikertshofen übernahm. Am Wechsel der Unparteiischen lag es bestimmt nicht, dass der 1. FC Nürnberg weder vorne noch hinten stattfand und eigentlich ab der ersten Sekunde bloß hinterherlief.

Dem ganz schwachen Auftritt in Karlsruhe folgte ein ganz schwacher Auftritt gegen Düsseldorf; vorab hatte Cristian Fiél ja ziemlich geschwärmt von den Gästen. Die Organsiation, der Plan, das Personal, alles top, "aber wir werden natürlich antreten", versprach der Trainer. Zumal die angeschlagenen Düsseldorfer Offensivkräfte Felix Klaus, Daniel Ginczek und Top-Scorer Christos Tzolis zunächst nur auf der Bank saßen.

Da fand sich auch überraschend Mats Möller Daehli nach seiner nicht gerade berauschenden Leistung als Jens-Castrop-Ersatz in Karlsruhe wieder, stattdessen bekam Felix Lohkemper mal wieder eine Chance von Beginn an und konnte sie genausowenig nutzen.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte der Club nicht viel zu bestellen und wird in dieser Form zumindest bis Weihnachten erhebliche Probleme bekommen. Vermeij durfte vom Elfmeterpunkt noch seinen dritten Treffer des Nachmittags nachlegen, weil Jannes Horn zuvor ein Handspiel unterlaufen war, das sah dann auch der VAR so.

Den Rest des Nachmittags froren die meisten Zuschauer überwiegend still vor sich hin, ließen es wie ihr Club über sich ergehen oder verabschiedeten sich bereits lange vor dem Schlusspfiff. Wer beizeiten zuhause war, ersparte sich wenigstens noch das in seiner Entstehung fast schon peinlich einfache 0:5 (Niemiec, 85.).

Nürnberg: Mathenia – Gyamerah (72. Valentini), Márquez, Horn, Brown – Flick – Schleimer (46. Wekesser), Uzun (46. Möller Daehli) – Goller, Lohkemper (64. Hayashi), Okunuki (46. Loune).

Düsseldorf: Kastenmeier; Iyoha (68. Suso), Siebert, de Wijs (77. Oberdorf), Gavory (61. Uchino) – Engelhardt – Jastrzembski (68. Klaus), Appelkamp, Tanaka, Johannesson – Vermeij (61. Niemiec).

Schiedsrichter: Hempel (Großnaundorf) / Nouhoum (Oberweikertshofen). - Zuschauer: 33.062. - Tore: 0:1 Vermeij (45.+7), 0:2 Tanaka (45.+9), 0:3 Vermeij (45.+15), 0:4 Vermeij (56./Handelfmeter), 0:5 Niemiec (85.). - Gelbe Karten: Horn (5.), Wekesser / Kastenmeier, Gavory, Vermeij.

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