2021 mit dem 1. FCN

"Es kotzt uns an": Das Club-Jahr in Zitaten, Teil I

26.12.2021, 15:47 Uhr
Es sollte ein entspanntes Jahr werden für den 1. FC Nürnberg. Also blieb Enrico Valentini auch entspannt, als das erste Spiel des Jahres in Heidenheim gleich einmal wieder verloren wurde. Nach zwei Jahren im Abstiegskampf sehnte man sich beim Club nach einer neuen Normalität. Also bloß nicht durchdrehen - im guten wie im schlechten Fall. Wie kompliziert diese Übung mit Blick auf den 1. FC Nürnberg ist, zeigte sich in den Wochen nach Valentinis Ansage.  
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„Wir drehen bei Siegen nicht durch und bei Niederlagen auch nicht“

Es sollte ein entspanntes Jahr werden für den 1. FC Nürnberg. Also blieb Enrico Valentini auch entspannt, als das erste Spiel des Jahres in Heidenheim gleich einmal wieder verloren wurde. Nach zwei Jahren im Abstiegskampf sehnte man sich beim Club nach einer neuen Normalität. Also bloß nicht durchdrehen - im guten wie im schlechten Fall. Wie kompliziert diese Übung mit Blick auf den 1. FC Nürnberg ist, zeigte sich in den Wochen nach Valentinis Ansage.
  © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Von Gelassenheit war schon Ende Januar nichts mehr zu spüren. Das Wort zum Spieltag kam nach dem 0:2 in Sandhausen von Trainer Robert Klauß, der da offenbar kurz davor war durchzudrehen. Die Niederlage, bei der sich auch noch Manuel Schäffler an der Hand verletzte, beendete einen katastrophalen Januar für Klauß und den Club. Ein einziger Punktegewinn gelang da in sechs Partien, in der Tabelle stand man nur noch zwei Zähler vom Abstiegs-Relegationsplatz entfernt.  
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„Es kotzt uns an“

Von Gelassenheit war schon Ende Januar nichts mehr zu spüren. Das Wort zum Spieltag kam nach dem 0:2 in Sandhausen von Trainer Robert Klauß, der da offenbar kurz davor war durchzudrehen. Die Niederlage, bei der sich auch noch Manuel Schäffler an der Hand verletzte, beendete einen katastrophalen Januar für Klauß und den Club. Ein einziger Punktegewinn gelang da in sechs Partien, in der Tabelle stand man nur noch zwei Zähler vom Abstiegs-Relegationsplatz entfernt.
  © Sportfoto Zink / Daniel Marr

Anfang Februar war es also beinahe ein Ding der Unmöglichkeit geworden, nicht durchzudrehen beim Gedanken an den Club. Natürlich wurde über den jungen Trainer Klauß diskutiert, natürlich fragten sich alle, wie sich der Abstieg diesmal bloß vermeiden ließe. Eine erste Antwort gab der FCN in Darmstadt - es war selbstverständlich ein Spiel zum Durchdrehen. Fabian Schleusener brachte den Club spät in Führung, Christian Mathenia verursachte noch später (90.) den Ausgleich per Elfmeter, Oliver Sorg flog vom Platz. Eine letzte Wendung aber hatte die Partie noch. In der zweiten Minute der Nachspielzeit drosch Mathenia den Ball einfach mal nach vorne und ein Darmstädter Verteidiger köpfte unbedrängt ins eigene Tor. Deshalb noch ein Zitat von diesem Nachmittag: „Das ist der Club, der Club kann Drama gut“, sagte Robert Klauß. Auch eine Entdeckung dieses Tages: Der Club spielte erstmals mit einer Raute im Mittelfeld.  
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"Zuletzt waren wir oft der Baum, heute mal der Hund"

Anfang Februar war es also beinahe ein Ding der Unmöglichkeit geworden, nicht durchzudrehen beim Gedanken an den Club. Natürlich wurde über den jungen Trainer Klauß diskutiert, natürlich fragten sich alle, wie sich der Abstieg diesmal bloß vermeiden ließe. Eine erste Antwort gab der FCN in Darmstadt - es war selbstverständlich ein Spiel zum Durchdrehen. Fabian Schleusener brachte den Club spät in Führung, Christian Mathenia verursachte noch später (90.) den Ausgleich per Elfmeter, Oliver Sorg flog vom Platz. Eine letzte Wendung aber hatte die Partie noch. In der zweiten Minute der Nachspielzeit drosch Mathenia den Ball einfach mal nach vorne und ein Darmstädter Verteidiger köpfte unbedrängt ins eigene Tor. Deshalb noch ein Zitat von diesem Nachmittag: „Das ist der Club, der Club kann Drama gut“, sagte Robert Klauß. Auch eine Entdeckung dieses Tages: Der Club spielte erstmals mit einer Raute im Mittelfeld.
  © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink via www.imago-images.de

Zum Qualitätsmerkmal wurde diese Mittelfeldraute, auch als Drachenviereck bekannt, aber erst mit dem Derby in Fürth. Da formulierte Klauß nach dem späten Fürther Ausgleich in der 90. Minute seine Enttäuschung zwar sehr drastisch, aber im Rückblick gab und gibt es keinen Nürnberger, der die Partie im Ronhof nicht für die Wende hin zum Guten hält. Beim späteren Aufsteiger zeigte der Club seine beste Saisonleistung und wurde mit Treffern von Enrico Valentini und Erik Shuranov belohnt. Der Club hatte nach 26 Spielen zwar nur 29 Punkte gesammelt (also einen weniger als in der aktuellen Spielzeit nach 18 Partien), es war aber die Hoffnung gewachsen, dass alles gut wird. Und es wurde.  
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„Scheiße“

Zum Qualitätsmerkmal wurde diese Mittelfeldraute, auch als Drachenviereck bekannt, aber erst mit dem Derby in Fürth. Da formulierte Klauß nach dem späten Fürther Ausgleich in der 90. Minute seine Enttäuschung zwar sehr drastisch, aber im Rückblick gab und gibt es keinen Nürnberger, der die Partie im Ronhof nicht für die Wende hin zum Guten hält. Beim späteren Aufsteiger zeigte der Club seine beste Saisonleistung und wurde mit Treffern von Enrico Valentini und Erik Shuranov belohnt. Der Club hatte nach 26 Spielen zwar nur 29 Punkte gesammelt (also einen weniger als in der aktuellen Spielzeit nach 18 Partien), es war aber die Hoffnung gewachsen, dass alles gut wird. Und es wurde.
  © Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink

Es wurde alles gut. So gut immerhin, dass sie das letzte Heimspiel der Saison schon im Wissen um den längst gesicherten Klassenverbleib angehen konnten. Sie gingen in dieses Spiel auch in dem Wissen, dass es der letzte Auftritt von Hanno Behrens, Lukas Mühl und Georg Margreitter im Max-Morlock-Stadion sein würde – zumindest im Club-Trikot. Zuschauer waren seit Oktober nicht mehr zugelassen, Mitte Mai fanden trotzdem ein paar Anhänger die Gelegenheit, sich von den drei Aufstiegshelden zu verabschieden: per Hupkonzert vor dem Stadion - auch wenn die Geräusche unter anderem Klauß erst einmal nicht richtig zuordnen konnte. Der verletzt fehlende Behrens winkte von der Tribüne und Margreitter traf beim 1:1 zum Dank ein letztes Mal für den 1. FC Nürnberg.  
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„Ich dachte, dass das eher Bochumer sind, die ihre Mannschaft unterstützen“

Es wurde alles gut. So gut immerhin, dass sie das letzte Heimspiel der Saison schon im Wissen um den längst gesicherten Klassenverbleib angehen konnten. Sie gingen in dieses Spiel auch in dem Wissen, dass es der letzte Auftritt von Hanno Behrens, Lukas Mühl und Georg Margreitter im Max-Morlock-Stadion sein würde – zumindest im Club-Trikot. Zuschauer waren seit Oktober nicht mehr zugelassen, Mitte Mai fanden trotzdem ein paar Anhänger die Gelegenheit, sich von den drei Aufstiegshelden zu verabschieden: per Hupkonzert vor dem Stadion - auch wenn die Geräusche unter anderem Klauß erst einmal nicht richtig zuordnen konnte. Der verletzt fehlende Behrens winkte von der Tribüne und Margreitter traf beim 1:1 zum Dank ein letztes Mal für den 1. FC Nürnberg.
  © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Im Juli war die Zeit der Hupkonzerte dann erst einmal wieder vorbei. Zum Auftaktspiel gegen den FC Erzgebirge Aue hätten tatsächlich 17500 Menschen ins Max-Morlock-Stadion kommen dürfen. Es kamen dann nur knapp über 11000, die genügten aber, um nach neun Monaten vor leeren Rängen die Spieler glücklich zu machen. Johannes Geis sprach sein großes Lob aus, ärgerte sich aber natürlich auch, dass das Publikum nur ein 0:0 zu sehen bekommen hatte. Eine Ahnung, dass das noch nicht alles von diesem 1. FC Nürnberg gewesen sein könnte, formulierte nach der Partie der Trainer der Gäste. Er sei sich sicher, sagte während der Pressekonferenz Aliaksei Shpileuski, dass der Club zu den drei besten Mannschaften der Liga gehört. Neben ihm erschrak da Robert Klauß, bedankte sich aber dennoch für die netten Worte.  
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„Großes Lob, wie die Fans mit uns agiert haben“

Im Juli war die Zeit der Hupkonzerte dann erst einmal wieder vorbei. Zum Auftaktspiel gegen den FC Erzgebirge Aue hätten tatsächlich 17500 Menschen ins Max-Morlock-Stadion kommen dürfen. Es kamen dann nur knapp über 11000, die genügten aber, um nach neun Monaten vor leeren Rängen die Spieler glücklich zu machen. Johannes Geis sprach sein großes Lob aus, ärgerte sich aber natürlich auch, dass das Publikum nur ein 0:0 zu sehen bekommen hatte. Eine Ahnung, dass das noch nicht alles von diesem 1. FC Nürnberg gewesen sein könnte, formulierte nach der Partie der Trainer der Gäste. Er sei sich sicher, sagte während der Pressekonferenz Aliaksei Shpileuski, dass der Club zu den drei besten Mannschaften der Liga gehört. Neben ihm erschrak da Robert Klauß, bedankte sich aber dennoch für die netten Worte.
  © Sportfoto Zink / Daniel Marr via www.imago-images.de