0:0 beim SSV Jahn Regensburg

FCN muss Auswärtspunkt beim Tabellenführer teuer bezahlen

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

6.8.2022, 15:19 Uhr
Die letzte Chance des Spiels: Albers (li.) scheitert an Club-Torhüter Mathenia.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die letzte Chance des Spiels: Albers (li.) scheitert an Club-Torhüter Mathenia.

Schon vor dem Anpfiff sah man nachdenkliche Nürnberger. Mats Möller Daehli hatte sich beim Aufwärmen verletzt und fiel aus, nach sieben Minuten humpelte auch noch Tim Handwerker, gestützt auf zwei Betreuer, mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Platz. Der linke Verteidiger droht mit einer schweren Knieblessur monatelang auszufallen.

Da auch Kapitän Christopher Schindler mit einer Muskelverletzung nur zuschauen konnte am Samstagnachmittag beim SSV Jahn Regensburg, musste Trainer Robert Klauß gleich drei Stammkräfte ersetzen. Sein ursprünglicher Matchplan mit einer Spitze hatte nicht lange Bestand, weil er mit Kwadwo Duah früh einen zweiten Stürmer brachte.

Allen Widrigkeiten zum Trotz zeigte der 1. FC Nürnberg in den ersten 20 Minuten eine auch spielerisch reife Leistung, verpasste es aber, in Führung zu gehen. Danach entwickelte sich eine über weite Strecken zerfahrene Begegnung mit wenigen Höhepunkten, das 0:0 entsprach in etwa den gezeigten Leistungen.

Dick bandagiert

Im Vergleich zum Derby nahm Klauß zunächst drei Änderungen vor; Manuel Wintzheimer, James Lawrence und Taylan Duman rückten in die Startelf, die gleich um Kontrolle bemüht war und den Ball geschickt laufen ließ. Der ehemalige Regensburger Erik Wekesser, kurzfristig für Möller Daehli nominiert, scheiterte mit einem Kopfball nach Hereingabe von Wintzheimer an Stojanovic (4.), danach eilten die Nürnberger aber umgehend zu dem im Strafraum liegenden Handwerker.

Unglücklich weggerutscht war der linke Verteidiger und verdrehte sich dabei übel das linke Knie. Dick bandagiert musste er zu weiteren Untersuchungen in die Kabine, sein großes Pech schien die Kollegen aber zusätzlich zu motivieren. Daferner hatte in der zwölften Minute die Riesen-Möglichkeit zur Führung, drosch die Kugel aus acht Metern aber rechts vorbei.

Es hätte das 1:0 sein müssen und wohl einiges geändert am weiteren Verlauf. So aber konnte sich der Jahn allmählich befreien vom Druck der Gäste, die sich mehr und mehr in Zweikämpfe verwickeln ließen. Die erste Torgelegenheit für Regensburg entsprang einer Unachtsamkeit Florian Hübners: Eine weite Hereingabe legte er im eigenen Strafraum per Kopf für Albers auf, der mit dem Geschenk aber nicht viel anzufangen wusste (26.).

Mathenia rettet das 0:0

Fortan neutralisierten sich beide Teams bevorzugt zwischen den Strafräumen, Chancen blieben selten. Eine davon hätte Owusu kurz vor der Pause fast genutzt, sein Kopfball aus kurzer Distanz flog knapp am rechten Pfosten des Nürnberger Kastens vorbei.

Das Unentschieden ging nach 45 Minuten soweit schon in Ordnung, zufrieden gaben sich beide Mannschaften auch nach dem Seitenwechsel allerdings nicht damit. Daferners Drehschuss aus spitzem Winkel strich gut einen Meter über den Querbalken (57.), trotzdem erarbeiteten sich mehr und mehr die Oberpfälzer optische Vorteile. Nürnberg leistete sich jetzt im Aufbau phasenweise zu viele Fehlpässe, auch das finale Zuspiel im letzten Platzdrittel ging meistens ins Leere.

Die rund 15.000 Zuschauer im ausverkauften Jahn-Stadion, darunter Felix Magath und gut und gerne 5000 Club-Fans, sahen in der letzten halben Stunde zwar ein von beiden Seiten ungemein intensiv geführtes, aber kein gutes Fußballspiel mehr. Dass es beim 0:0 bleiben sollte, ließ sich irgendwann absehen; neun Minuten vor Schluss vergab Albers die letzte Gelegenheit, der Däne scheiterte aus wenigen Metern am glänzend reagierenden Mathenia, der mit einer Fußabwehr den späten Rückstand verhinderte.

Richtig zu freuen schien sich hinterher niemand über den Punkt beim Tabellenführer. Dafür gab's einfach den einen oder anderen Verletzten zuviel in den vergangenen Stunden und Tagen.

Regensburg: Stojanovic – Saller, Breitkreuz, J. Elvedi, Guwara (90.+2 Kennedy) – Gimber, Thalhammer – Shipnoski (71. Makridis), Mees (71. Yildirim) – Albers, Owusu (82. Gouras).

Nürnberg: Mathenia – Gyamerah, F. Hübner, Lawrence, Handwerker (7. Duah) – Geis (90.+2 Fofana), Nürnberger (90.+2 Castrop) – Duman (73. Tempelmann), Wintzheimer, Wekesser – Daferner (73. Lohkemper).

Schiedsrichter: Schlager (Rastatt). – Zuschauer: 15210 (ausverkauft). - Gelbe Karten: Mees (1), Gimber (2), Saller (1) / Wekesser (2).

Verwandte Themen


36 Kommentare