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Frust auf den Rängen und auf dem Platz: Der Club verliert deutlich in Hannover

Fadi Keblawi

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26.1.2024, 20:35 Uhr
Nielsen trifft, Nürnberg schaut zu: Das 2:0 in Hannover.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Nielsen trifft, Nürnberg schaut zu: Das 2:0 in Hannover.

Dass es wegen des Bahnstreiks einigermaßen kompliziert werden könnte, am Freitag nach Hannover zu kommen, schreckte knapp 1300 Fans des 1. FC Nürnberg nicht ab. Sie alle wollten nach dem 3:0 gegen Hansa Rostock vor einer Woche sehen, dass der Club mit einem weiteren Sieg bei 96 noch ein wenig näher an die Spitzengruppe der zweiten Liga heranrückt. Dummerweise sah dann ein Großteil der Fans: nichts. Weil eine Choreographie im Gästeblock kurzfristig verboten worden war, kamen vor allem die Ultras gar nicht erst in Stadion.

Noch schlimmer: Sie haben nicht besonders viel verpasst. Anders als beim Rückrundenauftakt zeigte der Club eine Leistung, die Zweitliga-Ansprüchen zu keinem Zeitpunkt genügen konnte, und unterlag am Ende hochverdient mit 0:3 (0:2).

Zufrieden, hatte Trainer Cristian Fiél vor dem Anpfiff gesagt, könne man mit dem Start gegen Rostock sein. Für ihn bestand deshalb auch kein Grund, seine Startformation zu verändern. Das hieß, dass erneut Carl Klaus das Tor hütete und auf der rechten Defensivseite wieder Enrico Valentini statt Jan Gyamerah verteidigte. Ansonsten aber war alles anders - was man vor allem nach dem Anpfiff sah.

Hannover dominiert den 1. FC Nürnberg von Beginn an

Von Beginn an fand der Club keinen Zugang zu dieser Partie. Hannover, das zuletzt sechsmal in Serie ohne Sieg geblieben war, dominierte von der erste Minute an. Die Konsequenz: Nach einem Freistoß von der linken Seite durfte Havard Nielsen den Ball bereits nach acht Minuten zum 1:0 über die Linie spitzeln.

So unschön ging es weiter für die Nürnberger, die kaum einmal für Entlastung sorgen konnten. Stattdessen tauchten die Gastgeber sehr regelmäßig und gefährlich vor dem Nürnberger Tor auf. Zunächst waren das dann aber nur Distanzschüsse, die keine ganz große Gefahr darstellten. Das änderte sich nach 33 Minuten, als Valentini ein Solo von Nicolo Tesoldi in letzter Sekund zur Ecke klärte. Horn tat es Valentini zwei Minuten später gegen Nielsen gleich, ehe Tresoldi dann nach einer Ecke per Kopf die Latte traf (36.).

Fiél reagiert wie im Hinspiel

Zwei Minuten später fiel das verdiente 2:0 für Hannover, wieder war es Nielsen, der nach einer Hereingabe keine Probleme hatte, per Kopf das 2:0 zu erzielen. In der Folge vergab Hannover bis zur Pause eine höhere Führung und tat Fiél dann während der Unterbrechung das, was er auch schon im Hinspiel gemacht hatte - er wechselte viermal.

Im Hinspiel war der Club so nach einem 0:2-Rückstand noch zu einem 2:2 gekommen. Diesmal schaffte es Fiéls Mannschaft zumindest, die Anfangsphase des zweiten Durchgangs einigermaßen ausgeglichen zu gestalten. Viel mehr als ein Lattentreffer von Can Uzun nach 61 Minuten sprang dabei allerdings nicht heraus.

Hannover tat erst nicht viel mehr, als es unbedingt musste, zog dann aber noch einmal das Tempo an und hatte mehrmals die Gelegenheit, das Ergebnis für den Club noch peinlicher zu gestalten. Das verhinderten aber entweder Klaus im Nürnberger Tor - oder das Torgestänge. Ernst traf die Latte gleich doppelt (75., 84.), Leopold zwischendurch den Pfosten (82.).

Der Club war nun längst wieder im überforderten Modus des ersten Durchgangs angekommen und muss sich fragen, wie er ohne die notwendige Körperlichkeit in dieser zweiten Liga bestehen will. Der eingewechselte Teuchert erhöhte in der Nachspielzeit noch auf 3:0. Zufrieden konnte nicht nur deshalb kein Nürnberger sein an diesem Abend im Niedersachsenstadion - weder auf dem Platz noch auf den Rängen.

Hannover: Zieler; Muroya, Neumann, Halstenberg, Köhn (88. Arrey-Mbi)– Kunze – Leopold (88. Damar) , Ernst, Oudenne (72. Voglsammer) – Tresoldi (72. Teuchert), Nielsen.

Nürnberg: Klaus; Valentini (46 Gayamerah), Márquez, Horn, Brown – Flick - Castrop (46. Geis), Uzun – Goller (46. Wekesser), Andersson (73. Kania), Okunuki (46. Schleimer).

Schiedsrichter: Schwengers (Lübeck). - Zuschauer: 25.100. - Tore: 1:0 Nielsen (6.), 2:0 Nielsen (38.), 3:0 Teuchert (90+2). - Gelbe Karten: Nielsen, Voglsammer - Uzun.

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