272. Derby

Sieb schießt das Kleeblatt zum Sieg gegen den Club

Fadi Keblawi

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25.2.2024, 15:10 Uhr
Ein Derbyheld stellt sich vor: Armindo Sieb trifft zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen den Club.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Ein Derbyheld stellt sich vor: Armindo Sieb trifft zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen den Club.

Zum Favoriten wollte sich vor dem 272. Derby zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg vorab niemand machen oder machen lassen. Das lag zum einen an der offiziellen Bedienungsanleitung der zweiten Liga, in der offiziell festgeschrieben steht, dass jeder jeden schlagen kann, zum anderen an der zuletzt gar nicht so schönen Zeit, die Kleeblatt und Club in dieser Liga erleben mussten.

Die Spielvereinigung hatte die letzten drei Spiele trotz guter Leistung verloren, der 1. FCN in diesen drei Partien jeweils nur einen Punkt gesammelt. Nicht die besten Voraussetzungen, aber dass die auch trügen können, zeigten dann die 90 Minuten vor 16.126 Zuschauern im ausverkauften Sportpark Ronhof.

Jeltsch gibt sein Startelfdebüt, Itter kehrt zurück

Das 2:1 (1:1) der Spielvereinigung bot eigentlich alles, was man von einem Derby erwartet. Intensität, mit dem zweifachen Torschützen Armindo Sieb einen Derbyhelden und mit dem vom Platz geflogenen Nürnberger Jens Castrop einen Derbyschurken. Es war ein verdienter Sieg des Kleeblatts in einem Spiel, zu dessen Gelingen allerdings auch die mutigen Nürnberger bis zum Platzverweis für Castrop ihren Teil beigetragen hatten.

Zwei Überraschungen hatte es vorab mit Blick auf die Startformationen der Trainer Alexander Zorniger und Cristian Fiél gegeben: Beim Kleeblatt gab Luca Itter nach 113 Tagen Verletzungspause sein Startelfcomeback, beim Club feierte der 17-jährige Finn Jeltsch sein Startelfdebüt im Profifußball.

Andersson bringt den 1. FC Nürnberg in Führung

Lange Zeit sich an die neue Umgebung zu gewöhnen, hatten beide nicht. Schon nach acht Minuten ging der Club in Führung. Nach schöner Vorarbeit von Florian Flick war Benjamin Goller auf der rechten Außenbahn Itter entwischt, Gollers Hereingabe köpfelte Sebastian Andersson unter die Latte. Die Gastgeber brauchten ein wenig, um angemessen zu reagieren. Jungs Kopfball war keine große Herausforderung für Klaus im Nürnberger Tor (11.), einen Distanzschuss von Julian Green lenkte Klaus zur Ecke (21.).

Auf der anderen Seite blieb aber auch der Club gegen spielbestimmende Fürther gefährlich: Wekessers Schuss vom Fünfmetereck wurde noch geblockt (18.) und Gollers Versuch nach feinem Konter landete am Pfosten (25.).

Castrop fliegt vom Platz

Zwei Minuten später war die Spielvereinigung wieder im Spiel. Nach einem vergeblichen Klärungsversuch von Enrico Valentini landete der Ball bei Sieb, der aus 18 Metern formschön zum Ausgleich traf. Es war jetzt das erhofft intensive Spiel, das Jens Castrop nach 34 Minuten etwas zu intensiv betrieb. Nürnbergs Mittefeldspieler hatte früh die Gelbe Karte gesehen und ging nun etwas zu ungestüm in einen Zweikampf mit Green - Schiedsrichter Robert Schröder zeigte ein zweites Mal Gelb.

Zehn Nürnberger hatten kurz vor der Pause noch einmal Glück, als Asta eine Hereingabe von Hrgota verpasste. Dann war Pause und die Voraussetzungen für den Club vor dem zweiten Durchgang durch Castrops Platzverweis wieder schlechter geworden. Johannes Geis ersetzte für mehr defensive Stabilität den unauffälligen Can Uzun, Fürth begann unverändert.

Sieb trifft doppelt

Vor allem begann das Kleeblatt wieder gefährlich: Klaus musste nach 47 Minuten Hrgotas Versuch aus 16 Metern zur Ecke klären. Neun Minuten später - der Club war in dieser Zeit kaum aus der eigenen Hälfte gekommen - war Klaus dann chancenlos: Eine Kopfballvorlage von Hrgota wuchtete Sieb aus 14 Metern zum 2:1 ins Tor.

Der Club traf direkt danach vermeintlich zum Ausgleich - Andersson stand allerdings deutlich im Abseits. Danach hätte Schröder die Partie eigentlich abpfeifen können, weil Fürth nicht mehr so recht wollte und der Club nicht mehr konnte. Es war ein etwas unwürdiger Abschluss eines sehr lange sehr interessanten Derbys.

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