Vor dem Heimspiel gegen den HSV

Tempelmann ist noch nicht fit: Muss der Club wieder rotieren?

Fadi Keblawi

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25.8.2022, 13:39 Uhr
Wird vielleicht noch fit bis Samstag: Lino Tempelmann.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Wird vielleicht noch fit bis Samstag: Lino Tempelmann.

Knapp 34000 Menschen wollen den 1. FC Nürnberg am Samstagabend gegen den Hamburger SV Fußball spielen sehen. Das ist einigermaßen wenig, wenn man bedenkt, dass der HSV einer der lustigsten Vereine des Fußballlandes ist. Neben dem Platz dank seiner Verantwortlichen, die immer mal wieder ein paar Millionen Euro versenken, auf dem Platz unter anderem dank des Trainers Tim Walter, der seine Angestellten einen mindestens eigensinnigen Stil spielen lässt.

34000 Zuschauer sind auch deshalb wenig, weil sie beim 1. FC Nürnberg ja den Anspruch haben, eine Spitzenmannschaft zu sein - ein bisschen wieder HSV, nur vielleicht am Ende der Saison dann mit etwas mehr Glück.

34000 Zuschauer sind aber auch okay, weil der Club derzeit einfach nicht aussieht wie eine der besseren Mannschaften des Landes. Dem krachenden 0:3 gegen Heidenheim im Max-Morlock-Stadion folgte jüngst ein doch sehr holpriges 2:1 beim SV Sandhausen.

"Ein bisschen mehr Fußball", hatte daraufhin Sportvorstand Dieter Hecking in aller Öffentlichkeit geschimpft, dürfe es schon sein. Auch darauf, dass da immer mal wieder einer ausfällt in der Mannschaft von Trainer Robert Klauß, wollte Hecking keine Rücksicht nehmen. Es sei ja ausreichend qualifiziertes Personal vorhanden, um solche Ausfälle zu kompensieren.

Auch Gyamerah ist fraglich

Es folgten dann in der Trainingswoche: die nächsten Ausfälle. Lino Tempelmann schmerzt ein Muskel, Jan Gyamerah hat eine Zehenprellung. Ob die beiden mitspielen können gegen den HSV ist zumindest fraglich. Entschieden wird das am Freitag nach dem Training.

Während Gyamerah zuletzt von Enrico Valentini mehr als solide vertreten worden ist, dürfte ein Ausfall Tempelmanns größere Probleme bereiten. Klauß sagt trotz der neuen Sorgen allerdings weiterhin, dass der Sportvorstand da schon nicht ganz falsch lag mit seiner These zu den Ersatzmöglichkeiten.

Kaum eingespielte Abläufe

Schwierig ist es natürlich trotzdem. Die ständigen Wechsel - insgesamt hat der Club in dieser Spielzeit bereits 21 verschiedene Spieler eingesetzt, seien der Entwicklung einer erkennbaren Spielanlage nicht unbedingt zuträglich, sagt Klauß.

Jeder personelle Wechsel verändert auch "die Abläufe, die wir auf dem Platz haben, das gilt für das Spiel mit und das Spiel gegen den Ball". Insgesamt glaubt Klauß auch, dass diese Saison schon etwas "zu viele Wechsel" in seinen Formationen gesehen hat. Die Gründe sind vielseitig. Einerseits sind sie natürlich den Verletzungen geschuldet, andererseits liegen sie aber auch an Formschwankungen der einzelnen Spieler und an "negativen Erlebnisse" des Kollektivs wie zuletzt gegen Heidenheim.

Schindler kehrt zurück

Danach hatten sie das Bedürfnis, von sich auf etwas zu ändern, förderlich für das Verständnis auf dem Platz sind die ständigen Wechsel allerdings nicht - jetzt hoffen sie einfach, dass sie nicht wieder gezwungen sind, all zu viel zu rotieren auf dem Platz.

Immerhin: Gute Nachrichten konnte Klauß auch noch verkünden. Christopher Schindler konnte in der gesamten Woche mittrainieren, Taylan Duman ebenfalls und auch der nun schon länger angeschlagene Mats Möller Daehli scheint für den Samstagabend einsatzbereit zu sein.

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