Der Club vor "brutal wichtigen" Wochen

Trainer Weinzierl: Zusammenstehen für den 1. FC Nürnberg

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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15.10.2022, 06:00 Uhr
Ganz egal was auch passiert: Auf die Club-Fans ist Verlass.  

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Ganz egal was auch passiert: Auf die Club-Fans ist Verlass.  

Nach zwölf Tagen als Trainer des 1. FC Nürnberg erkennt Markus Weinzierl auch den einen oder anderen Fortschritt. Die ersten 60 Minuten gegen Holstein Kiel zum Beispiel seinen "okay" gewesen und damit um Klassen besser als die 90 Minuten von Karlsruhe eine Woche zuvor. Da hatte der Club sogar lange vermisste Konstanz nachgewiesen - und einfach das komplette Spiel auf unterstem Niveau durchgezogen.

Tiefpunkt im Wildparkstadion

Nach dem Tiefpunkt im Wildparkstadion konnte es ja eigentlich nur besser werden, wenn auch im folgenden Heimspiel nicht bis zum Schlusspfiff. Zum wiederholten Mal seit dem Derbysieg sangen die Fans hinterher Klartext: "Wir ham die Schnauze voll" hörte man bereits in Braunschweig und in Karlsruhe und jetzt auch gegen Kiel.

Die Stimmung, so könnte man meinen, ist am Kippen oder bereits gekippt. Umso bemerkenswerter, dass erneut etwa 2000 Anhänger des 1. FC Nürnberg am Samstag (Anstoß 13 Uhr) in Düsseldorf dabei sein werden, am Dienstagabend beim Zweitrunden-Pokalspiel in Mannheim (18 Uhr) werden es sogar noch mehr. Über 2.200 Gästetickets sind aktuell verkauft, 3.000 stehen insgesamt zur Verfügung.

Nicht nur den neuen Trainer wird das extrem freuen. Der am Donnerstag in der Pressekonferenz ja auch indirekt an das Wir-Gefühl appellierte. "Das ist nicht immer einfach, aber da müssen wir jetzt alle zusammenstehen", fordert Weinzierl, wohl wissend, dass sein Club auf die Unterstützung von außen gerade dringend angewiesen ist.

"Kapiert, um was es geht"

Nach fünf zum Teil happigen Niederlagen in den vergangenen sechs Zweitliga-Begegnungen muss schnellstmöglich und idealerweise schon in Düsseldorf die Wende her, sonst droht nach dem zwölften Spieltag ein Abstiegsplatz. Drittletzter sind sie bereits, allerdings sind die Abstände in der unteren Tabellenhälfte überschaubar. Noch.

Auch deswegen wächst von Woche zu Woche der Druck. Zu wenig Punkte, noch weniger Selbstvertrauen, pfeifende Zuschauer. "In einer schwierigen Gesamtgemengelage" wähnt Weinzierl seinen Club Mitte Oktober und vor den 90 Minuten in Düsseldorf. Wo der 1. FC Nürnberg auf eine Mannschaft vom anderen Ende der Wohlfühlskala trifft.

"Sie haben eine Selbstsicherheit zuhause, gute Fans und eine gute Stimmung, die sie aktuell trägt", sagt Weinzierl über die Fortuna. Was aber nicht viel heißen soll. "Die Jungs haben schon kapiert, um was es geht." Seine Jungs.


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