Erste Niederlage, zwei Verletzte

Vorn harmlos, hinten anfällig: Müder Club verliert gegen Drittligist Saarbrücken

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

15.7.2023, 15:48 Uhr
Einer der wenigen gefährlichen Abschlüsse vor der Pause: Lukas Schleimer in Aktion.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Einer der wenigen gefährlichen Abschlüsse vor der Pause: Lukas Schleimer in Aktion.

Wer sich der Gemeinde Hollenbach über Rothenburg ob der Tauber genähert hatte, musste wirklich ein paar sehr schmale Straßen passieren. Das Testspiel gegen den 1. FC Saarbrücken im Main-Tauber-Kreis anzusetzen, war der weiteren Logistik des Drittligisten geschuldet, der auf seinem Heimweg vom Trainingslager in Tauberbischofsheim nicht mehr gen Osten, sondern nur noch gen Westen fahren wollte.

Nach Osten wird hingegen bald Kwadwo Duah entschwinden, der Torjäger des1. FC Nürnberg steht vor einem Wechsel zum bulgarischen Meister Ludogorets Razgrad. Am Aufwärmen nahm der Schweizer noch teil, stand am Samstag aber nicht mehr auf dem offiziellen Spielberichtsbogen.

Der zeitnahe Abschied des Top-Torjägers sorgte auch im Jako-Stadion für Diskussionen unter den rund 400 Zuschauern, überwiegend Club-Fans. Dafür lernten sie zwei weitere Talente aus dem NLZ näher kennen: Ben Fischer durfte als linker Verteidiger beginnen, Pascal Fuchs im offensiven Mittelfeld für den leicht angeschlagenen Jens Castrop (Muskelverhärtung).

Hübner früh verwarnt

Trainer Cristian Fiél wollte 41 Stunden nach Arsenal den einen oder anderen etwas schonen, darunter Nathaniel Brown, der am Donnerstagabend beim 1:1 als einziger Nürnberger 90 Minuten gespielt hatte. Florian Hübner, zunächst Kapitän, deutlich weniger, trotzdem hätte der Routinier nach früher Gelber Karte auch zeitig vom Platz fliegen können.

Die Schiedsrichter drückte ein Auge zu und hatte anders als Club-Torwart Carl Klaus nicht viel zu tun. Nürnbergs Nummer zwei verhinderte mit guten Paraden nach Abschlüssen von Patrick Schmidt (15.) und Tim Civeja (45./45.+2) weitere Gegentore.

Am 0:1 konnte Klaus nicht viel machen, obwohl er den Ball durch die Beine bekam. Ein Rückpass Ben Fischers geriet zu kurz, Kai Brünker sprintete dazwischen und vollendete eiskalt (25.). Praktisch im Gegenzug bot sich Pascal Fuchs die große Chance zum Ausgleich, vergab aber aus kurzer Entfernung.

Reichert auf dem Posten

Ansonsten tat sich der Zweitligist mit Ball schwer, den Drittligisten zu überraschen; im Strafraumnähe passierte nicht viel, der letzte Pass geriet häufig zu ungenau. Saarbrücken hatte auch nach dem Seitenwechsel offensiv mehr zu bieten; Luca Kerber prüfte nach einem Konter unmittelbar nach Wiederbeginn den jungen Jan Reichert.

Der Ausgleich in der 50. Minute hatte sich deshalb nicht wirklich abgezeichnet, wird aber insbesondere Christoph Daferner richtig guttun; nach einem unzureichend abgewehrten Eckstoß jagte er die Kugel aus kurzer Distanz unhaltbar unter die Latte, sein vierter Treffer in der Vorbereitung, das 1:1 schien dem ganzen Club etwas Auftrieb zu geben.

Aufpassen mussten sie trotzdem, erneut der glänzend reagierende Reichert verhinderte wenig später gegen Günther-Schmidt das 1:2; gegen den plötzlich allein vor ihm auftauchenden Dorian Cevis konnte er nur noch den ersten Versuch abwehren, der Nachschuss war dann drin (70.). Ahmet Gürleyen hatte sich zuvor einen Stellungsfehler geleistet.

Zu allem Überfluss verletzten sich kurz vor Schluss auch noch Ali Loune und Ahmet Gürleyen am Oberschenkel und drohen auszufallen - den Ausflug in den schönen Main-Tauber-Kreis werden sie beim 1. FC Nürnberg erst mal in unguter Erinnerung behalten.

Nürnberg: Klaus (46. Reichert); Gyamerah (46. Handwerker), Gürleyen (75. Marquez), Hübner (46. Lawrence), Fischer - Loune - Fuchs, Schleimer - Goller, Daferner, Lohkemper. - Tore: 0:1 Brünker (25.), 1:1 Daferner (50.), 1:2 Cevis (70.). - Zuschauer (in Hollenbach): 400.

Verwandte Themen


48 Kommentare