Vor dem HSV-Spiel

Wichtig ist auf dem Platz: Beim Club wird nicht mehr groß geredet

Fadi Keblawi

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2.3.2023, 13:17 Uhr
Fußball spielen, gewinnen, den Fans applaudieren und wieder zurück nach Nürnberg: Wäre ein Plan für den Samstag, sagt aber niemand beim Club.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Fußball spielen, gewinnen, den Fans applaudieren und wieder zurück nach Nürnberg: Wäre ein Plan für den Samstag, sagt aber niemand beim Club.

Seit etwas mehr als einer Woche muss sich Dieter Hecking seine Zeit noch besser einteilen als vorher. Nachdem aus dem Sportvorstand Dieter Hecking beim 1. FC Nürnberg auch noch der Trainer Dieter Hecking geworden ist, muss alles ein bisschen schneller gehen, um es in 24 Stunden, die ein Tag nun mal nur hat, unterzubringen. Es gab deshalb zu Beginn von Heckings Amtszeit als Trainer einen "Crash-Kurs" (Innenverteidiger Florian Hübner) zur neuen Spielidee, auch wenn Hecking das anders als Hübner nicht als Crash-Kurs bezeichnen möchte.

Grundsätzlich sei so etwas bei einer Zweitliga-Mannschaft nämlich nicht notwendig, da in ihr im besten Fall Spieler versammelt sind, die sich auskennen in ihrem Sport und deshalb auch einen neuen Ansatz einigermaßen "flott verinnerlichen". Hecking sagte das während der Pressekonferenz vor dem Spiel beim Hamburger SV (Samstag, 13 Uhr), die er in rasantem Tempo zu einem schnellen Ende brachte.

Geredet, hat sich Hecking vielleicht gedacht, ist in den letzten Wochen beim Club genug worden. Jetzt ist dann wieder auf dem Platz wichtig. Vor allem dürfte es auf dem Platz kompliziert werden am Samstag, weil zwar das Frühjahr so langsam beginnt, der HSV aber nicht den Eindruck macht, als würde er der Tradition folgend auch jetzt wieder einmal den Aufstieg verspielen. Ungeschlagen sind die Hamburger in diesem Jahr noch und haben zuletzt vom Spitzenspiel in Darmstadt immerhin einen Punkt mit nach Hause genommen.

Es könnte also durchaus sein, dass den Hamburgern in diesem Jahr endlich die Rückkehr in die erste Liga gelingt. Dass sie als Zweiter der zweiten Liga in der aktuellen Spielklasse etwas unterfordert sind, haben sie zumindest hin und wieder schon angedeutet. Der HSV dominiert seine Gegner gerne, hat so viel Ballbesitz wie sonst keiner der Konkurrenten. Allerdings gibt es auch die ein oder andere Schwäche. So lässt das Team von Trainer Tim Walter etwas mehr als zwölf Torabschlüsse des Gegners innerhalb von 90 Minuten zu.

Und auch wenn Hecking am Donnerstag nicht so gerne ausschweift, weiß er das natürlich. "Wir sollten den HSV nicht zu groß machen", sagte Hecking, "die hatten schon auch Spiele, in denen es nicht so rund war." Sollte wahrscheinlich auch heißen: Man sollte den 1. FC Nürnberg nicht so klein machen - wobei der das in dieser Saison schon sehr gut alleine hinbekommen hat.

Grundsätzlich aber wollen sie auch vor erwarteten 56.000 Menschen im Volksparkstadion wieder mutig sein. Eine Aufstellung mit so vielen Offensivkräften wie beim 1:0 in Sandhausen "ist auch eine Variante", sagte Hecking. Und das obwohl mit Pascal Köpke und Benjamin Goller zwei Offensivspieler erkrankt fehlen werden. Mehr sagte Hecking nicht, reicht aber ja vielleicht auch schon.

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