Nach Vorfall gegen Hannover
Wie sich der Club gegen Rassismus im Stadion wehrt
25.1.2023, 05:50 Uhr
Der Besuch beim 1. FC Nürnberg verlief für Nils M. (Name der Redaktion bekannt) nicht so angenehm wie erhofft. M. stammt aus Norddeutschland, ist Fußballfan und wollte einen Familienausflug nach Nürnberg auch zu einem Abstecher ins Max-Morlock-Stadion nutzen.
Der Club spielte gegen Hannover 96, M.s Herz schlägt für keinen der beiden Vereine, aber er wollte eben ein bisschen Fußballatmosphäre erleben. Taten er und seine Familie dann auch - nur am Ende nicht so wie gewünscht und erwartet. Die M.s saßen auf der Gegengerade, auf der sich am Ende der zweiten Halbzeit ein anderer Mann zum rassistischen Clown machte. Immer wenn für Hannover 96 der Schwarze Spieler Derrick Köhn am Ball war, begleitete das der Zuschauer mit Affenlauten.
Offenbar war M. der einzige im Block, dem das missfiel. Aus der Distanz schrie er dem Mann zu, mit den rassistischen Lauten aufzuhören. Tat der aber nicht, ob er ihn überhaupt hörte, weiß M. nicht. Nach dem Spiel sprach er einen Ordner an, der den Mann auch nicht mehr ausfindig machen konnte, der aber immerhin wusste, wie der 1. FC Nürnberg grundsätzlich auf rassistische oder sexistische Ausfälle im Stadion reagieren will. Grundsätzlich, so sagt das Katharina Fritsch, die beim Club für das CSR-Management und die Unternehmenskommuniktaion zuständig ist, habe M. schon richtig regiert.
Das Spieltagshandy hilft
M. hatte vom Ordner unter anderem eine Handynummer erhalten. Unter der ist bei allen Clubspielen die Fanbetreuung zu erreichen. M. hat dort auch angerufen, aber für ein konsequentes Handeln seitens des Vereins war es da schon zu spät, weil das Spiel vorbei war. Nun wissen sie beim FCN auch, dass nicht jeder oder jede einen Menschen konfrontieren mag, der sich rassistisch äußert. Deshalb haben sie das sogenannte Spieltagshandy eingeführt. Unter der 0173-7540544 kann sich melden, wer im Stadion Beobachtungen macht, die ihm nicht gefallen. Das können rassistische, sexistische oder antisemitische Dinge sein. Der Club will das natürlich nicht dulden in seinem Stadion. "Bei jedem Heimspiel wird über die Stadionsprecher und die Anzeigentafel über Nummer und Vorgehen informiert", sagt Fritsch.
In der Hinrunde der Saison 2022/23 wurden über die Hotline nur vier bis fünf Verdachtsfälle gemeldet, sagt Fritsch. Es ging dabei um Tattoos, Kleidungsmarken oder Äußerungen aller Art von Diskriminierung. Wird rechtzeitig angerufen, reagiert der Fanbeauftragte und entscheidet, ob es notwendig ist, die Sicherheitsbeauftragten oder die Polizei hinzuzuziehen. Und weil sich das Fehlverhalten nicht auf das Max-Morlock-Stadion beschränkt, ist die Nummer auch während der Nürnberger Auswärtsspiele in der zweiten Liga erreichbar.
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