Neuer Weltmeister

Am Rande des Wahnsinns: Wie Max Verstappen die Formel 1 wieder spannend gemacht hat

12.12.2021, 18:03 Uhr
Champion of the world: Max Verstappen triumphiert nach einer wilden Fahrt in Abu Dhabi.

© Kamran Jebreili, dpa Champion of the world: Max Verstappen triumphiert nach einer wilden Fahrt in Abu Dhabi.

Seit drei Jahren lässt sich die schillernde Formel 1 vom Streamingdienst Netflix noch ein bisschen schillernder inszenieren und wer dieses letzte Rennen der Saison 2021 verfolgt hat, hätte leicht auf die Idee kommen können, dass auch das alles nur eine Inszenierung ist.

Nach Jahren der Monotonie, in denen Mercedes die Königsklasse spielend leicht dominiert hatte, war Red Bull erst näher gekommen und hatte der Rennserie wieder mehr Leben eingehaucht, erst jetzt, in der letzten Runde von Abu Dhabi, konnten sie aber den Beweis erbringen, dass im neuen Jahrzehnt nicht alles einfach so weitergehen und Lewis Hamilton die Rekorde von Michael Schumacher pulverisieren wird.

Talent, Mut, Rücksichtslosigkeit

Am Anfang standen da natürlich die Ingenieure, die mit viel Geld und viel Sachverstand dem Red Bull nach der Vettel-Ära und einer langen Durststrecke wieder Flügel verliehen, am Ende brauchte es aber vor allem einen Fahrer, der dem gnadenlos guten und tollkühnen Hamilton gewachsen war.

Als jüngster Fahrer der Geschichte und mit noch nicht einmal 18 Jahren gab Max Verstappen 2015 sein Debüt in der Formel 1 und deutete bald an, zu was er mit dem richtigen Auto in der Lage sein könnte.

Sechs Jahre später steht er ganz oben, weil er da, wo andere zurückziehen, weiter auf dem Gas bleibt, weil er wie viele seiner Vorgänger im Amt des Weltmeisters nicht nur mit Talent ausgestattet ist, sondern auch mit einer an Wahnsinn grenzenden Rücksichtslosigkeit. Die Herzen der Fans erobert man so nicht unbedingt, aber – das zeigte der Showdown von Abu Dhabi – man gewinnt Titel. Und bringt die Spannung zurück.

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