Das Freibier bleibt im Kühlschrank

27:32 gegen Stuttgart! Tiefschlaf kostet den HCE nicht nur zwei Punkte

25.11.2021, 19:27 Uhr
Johannes Sellin ging spielerisch und verbal voran. Die Wende konnte aber auch er nicht herbeiführen.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Johannes Sellin ging spielerisch und verbal voran. Die Wende konnte aber auch er nicht herbeiführen.

Als Belohnung winkten: zwei Punkte – und das ein oder andere Kaltgetränk, bezahlt vom Trainer. Seit Michael Haaß an der Seitenlinie steht, ist der HC Erlangen noch nie vier Spiele in Folge ungeschlagen geblieben; überhaupt ist das mit der Konstanz eine einigermaßen schwierige Übung, seitdem der Verein in die Handball-Bundesliga aufgestiegen ist.

Als Motivation dürften die Spieler am Donnerstagabend aber wohl weniger das Freibier im Kopf gehabt haben, sondern den Ausblick, mit einem Sieg gegen den TVB Stuttgart auf einen einstelligen Tabellenplatz zu klettern.

Nullzusechs nach fünf Minuten

Nach guten bis sehr guten Auftritten gegen Balingen, Hamburg und den Bergischen HC wirkten Erlangens Handballer im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Stuttgart zunächst so, als hätten sie sich die mögliche Belohnung bereits vorher schmecken lassen – oder als hätte die kollektive Boosterimpfung ihre Spuren hinterlassen.

Die Gäste aus Stuttgart wollten einen Kampf liefern, mussten sich gegen Nikolai Link (Mitte) dann aber gar nicht so strecken wie erwartet.

Die Gäste aus Stuttgart wollten einen Kampf liefern, mussten sich gegen Nikolai Link (Mitte) dann aber gar nicht so strecken wie erwartet. © Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr

Nullzusechs stand es nach sieben Minuten. Als Torhüter Martin Ziemer nach 19. Minuten erstmals die Finger an den Ball bekam, sah das Ergebnis zumindest etwas freundlicher aus (7:11), am Ende erlebten die Zuschauer in der Arena Nürnberger Versicherung trotzdem eine völlig verdiente 27:32 (13:17)-Niederlage. Das Loch, das sich der HCE früh gegraben hatte, war schlichtweg zu tief.

Ohne Ferlin und ohne Griffigkeit

Ohne den angeschlagenen Klemen Ferlin, die eigentliche Nummer eins zwischen den Pfosten, ansonsten aber abgesehen vom weiter verletzten Antonio Metzner in Bestbesetzung wirkten die Gastgeber zu Beginn vorne wie hinten konfus, auch eine frühe Auszeit und intensive Ansprache von Haaß bewirkte nur wenig. Quälend lange sieben Minuten und 22 Sekunden dauerte es, bis Simon Jeppsson den HCE überhaupt auf die Anzeigetafel brachte.

Fünf Minuten vor der Pause betrug der Rückstand zwar nur noch zwei Tore (11:13), aber auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber im Angriff zu fehleranfällig und in der Deckung nicht griffig genug.

Erlangen: Ziemer, Boieck; Jeppsson 7/1, Zechel 5, Jaeger 4, Steinert 4/1, Sellin 3, Overby 2, Büdel 1, Leban 1, Link, Firnhaber, Olsson, Marschall.

Verwandte Themen


1 Kommentar