Sechste Niederlage in Folge

31:37! Der HC Erlangen verliert deutlich gegen den VfL Gummersbach

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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8.12.2022, 19:26 Uhr
Mit allem, was er hat: Nico Büdel wurde in der ersten Halbzeit immer wieder hart angegangen, die folgenden Zeitstrafen konnten seine Kollegen und er aber nicht nutzen.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Mit allem, was er hat: Nico Büdel wurde in der ersten Halbzeit immer wieder hart angegangen, die folgenden Zeitstrafen konnten seine Kollegen und er aber nicht nutzen.

180 Minuten Bundesliga-Handball hatten die Spieler des HC Erlangen vor diesem Donnerstagabend noch vor der Brust in diesem Kalenderjahr. 180 Minuten, um aus einem sehr schönen Saisonstart auch einen sehr versöhnlichen Jahresabschluss zu machen.

In den vergangenen Wochen hatten gegen die Alphatiere der Liga ja die Leistungen gestimmt, aber nicht die Ergebnisse. Zumindest in den beiden Heimspielen gegen Gummersbach und Stuttgart (am 27. Dezember zu Gast in der Nürnberger Arena) sollten nach vielen netten Komplimenten auch wieder die Ergebnisse stimmen.

Gegen den VfL Gummersbach klappte das am Donnerstagabend nicht. Nach der wahrscheinlich schwächsten ersten Halbzeit der Erlanger in dieser Spielzeit stand auf dem Videowürfel orange auf schwarz ein ernüchterndes 31:37 (15:19). Und die sechste Niederlage in Folge.

Das Raunen wird lauter

Dass bereits vor dem Seitenwechsel immer wieder ein einigermaßen entsetztes Raunen über die Tribüne ging, hatte vor allem mit vielen Unkonzentriertheiten zu tun. Acht technische Fehler hatte das Kampfgericht in der ersten Halbzeit auf Erlanger Seite beobachtet, gefühlt waren es noch deutlich mehr. Immer wieder flutschte jemandem beim Spielaufbau der Ball aus der Hand, Spielfluss kam so natürlich nicht auf - oder zumindest nur bei den Gästen, die diese Fehler zu vielen Tempogegenstößen und leichten Toren nutzten.

Nach fünf Minuten stand es deshalb 2:5, als nach zehn Minuten Klemen Ferlin einen Siebenmeter des früheren Erlangers Dominik Mappes hielt und Johannes Sellin der Treffer zum 7:7-Ausgleich glückte, schien die Partie eine neue Richtung zu bekommen, nach einer Viertelstunde stand es aber wieder 7:10 - und musste Ferlin für Bertram Obling weichen. Besser wurde es allerdings nicht.

Nach 19 Minuten hatte Raul Alonso Redebedarf, nur vier Minuten später beantragte Erlangens Trainer aber schon die nächste Auszeit. Seine Mannschaft hatte das Kunststück fertig gebracht, noch höher in Rückstand zu geraten, obwohl gleich drei Gummersbacher auf der Bank eine Zeitstrafe absaßen. Das Raunen wurde lauter.

Noch zwei Chancen im Kalenderjahr

Bis zur Halbzeitpause hatte Erlangen den Rückstand zwar immerhin noch von sieben Toren auf vier reduziert (15:19), nur reichte das natürlich noch nicht, um das Momentum zu drehen - oder den 3578 Zuschauern die nötige Überzeugung zu vermitteln, dass es doch noch ein gelungener Abend in der Arena Nürnberger Versicherung werden könnte.

Das Bemühen, möglichst viele dieser 3578 Zuschauerinnen und Zuschauer bis zur Schlusssirene in der Arena zu halten, war dem HC Erlangen zwar nicht abzusprechen, am Ende wurde aber sogar das Raunen immer leiser. Gummersbach verteidigte sehr konsequent den Vorsprung von vier Toren, vor allem Lukas Blohme (11 Treffer) bekam der HCE nicht in den Griff. Ferlin durfte zurück auf die Platte und seine Fangquote noch leicht steigern, eine neue Richtung bekam die Partie beim 31:37 aber nicht mehr.

Es bleiben nun noch 120 Minuten Bundesliga-Handball, um einen einigermaßen versöhnlichen Jahresabschluss hinzubekommen. Nächster Gegner ist mit dem SC Magdeburg wieder ein Alphatier.

Erlangen: Ferlin, Obling; Sellin 7, Steinert 7/3, Firnhaber 6, Büdel 4, Jeppsson 3, Zehnder 3, Heiny 1, Bissel, Zechel, Link, Bialowas, Kurch,

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