Souveräner Heimsieg für den HCE

37:27 gegen Hamm! Erlangens Handballer lassen sich nicht verrückt machen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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9.4.2023, 17:49 Uhr
Erfolgreicher Nachmittag für Christoph Steinert (li.), Nikolai Link und den HC Erlangen.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Erfolgreicher Nachmittag für Christoph Steinert (li.), Nikolai Link und den HC Erlangen.

Nikolai Link ist nicht nur schon lange dabei, er war eigentlich immer dabei, seitdem sich der HC Erlangen aufgemacht hat, um in die Elite des deutschen Handballs vorzustoßen. Zweimal hat er den Verein auch mit seinen Toren, mit seinen zupackenden Händen in die 1. Bundesliga gewuchtet, Link hat viel gesehen, fast alles.

Vor dem Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen wurde der Vertrag der Identifikationsfigur um eine weitere Saison verlängert, in diesem Zuge hatte er einen Tipp für seine Kollegen: "Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen, wenn das Spiel lange ausgeglichen ist", sagte Nikolai Link mit Blick auf den Tabellenletzten, der zwar erst zweimal in dieser Spielzeit gewinnen konnte, in vielen Partien aber "bis zur 40. Minute sehr gut mitgehalten" habe.

Tatsächlich konnten die Gäste am Ostersonntag in der Arena Nürnberger Versicherung knapp 40 Minuten gut mithalten, am Ende stand aber ein xx:xx (16:14)-Heimsieg für die Gastgeber. Link hatte recht behalten.

Szenenapplaus für Link

Zu Beginn hatte noch nicht allzu viel für Links These gesprochen. Nach zwölf Minuten lag der HC Erlangen bereits mit 8:2 vorne, der Start glückte nahezu perfekt, genau wie es sich Trainer Raul Alonso vorgestellt hatte. Dass seine Spieler von Anfang an "die Verhältnisse klarstellen" - so hatte er seinen Wunsch im Vorfeld formuliert, nur für Link lief es nicht perfekt, er wurde von den Schiedsrichterinnen gleich nach seiner ersten Abwehraktion gegen den ehemaligen Erlanger Stefan Bauer für zwei Minuten vom Feld geschickt.

Für Link lief der Nachmittag anschließend besser (das 8:2 erzielte er viel umjubelt im Alleingang), für den HCE erst einmal nicht mehr. Den Fehlstart halten die Gäste im Rahmen einer Auszeit ab. Dass die Führung noch länger deutlich blieb, lag einzig an Torhüter Betram Obling und seinen Paraden. Weil die Angriffsmaschine aber immer mehr ins Stottern geriet und Zechel, Büdel, Steinert und Bialowas, der anstelle des verletzten Christopher Bissel den Linksaußen gab, auch beste Chancen ausließen, stand es nach 28 Minuten plötzlich 14:13.

Griffiger nach der Pause

In die Kabine ging es immerhin mit einer knappen 16:14-Führung, nach dem Seitenwechsel hatte der Aufsteiger diese aber bald ausgeglichen. Fabian Huesmann erzielte vom Strich das 16:16 (32.), der von Alonso als "ganz, ganz gefährliche Gegner" angekündigte ASV Hamm entpuppte sich als genau das.

Bis zur angekündigten 40. Minute, genauer bis zur 39. Minute. Da beantragte Gästetrainer Michael Lerscht wieder eine Auszeit, plötzlich betrug der Vorsprung wieder fünf Tore für den HCE (23:18) und weil die Erlanger jetzt griffiger verteidigten und konsequenter abschlossen, nahm Lerscht nur vier Minuten später schon die nächste Auszeit. Die Führung war da auf acht Tore angewachsen: 26:18.

Wie von Link erhofft waren die zuvor so tapfer kämpfenden und zuweilen auch spielerisch überzeugenden Gäste nun gebrochen. Alonso durfte munter durchtauschen, Klemen Ferlin ein paar spektakuläre Paraden zeigen und der HC Erlangen sich und seinen 4159 Fans ein schönes Osterfest bescheren. Der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, sie hatten sich nicht verrückt machen lassen.

Erlangen: Obling, Ferlin; Steinert 11/8, Olsson 6, Firnhaber 3, Heiny 3, Metzner 3, Büdel 3, Bialowas 3, Jeppsson 2, Link 1, Zechel 1, Kurch 1, Sellin, Zehnder.

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