24:34-Niederlage gegen den THW

Eine fatale Viertelstunde: Der HCE kentert in Kiel früh

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

zur Autorenseite

27.2.2022, 18:33 Uhr
Kommentarbedürftig: Dem von Raul Alonso trainierten HCE gelang zu Spielbeginn in Kiel kaum etwas.

© EIBNER/Guener Santemiz, EIBNER/Guener Santemiz Kommentarbedürftig: Dem von Raul Alonso trainierten HCE gelang zu Spielbeginn in Kiel kaum etwas.

Wie anspruchsvoll die Aufgabe in Kiel werden würde, hatten sie sich beim HC Erlangen schon vor der Meisterprüfung bewusst gemacht. “Mit das schwerste Auswärtsspiel, das man in der Bundesliga spielen kann“ nannte der Ex-Kieler Sebastian Firnhaber die Verabredung mit Deutschlands Rekordchampion exemplarisch. Dass man an einem guten Tag den Spitzenmannschaften gleichwohl Paroli bieten kann, hat der HCE in der Vergangenheit bewiesen. An einem im ersten Durchgang rabenschwarzen Sonntag in der Wunderino Arena blieb ein Handballwunder beim 24:34 (7:19) aus Erlanger Sicht jedoch kilometerweit entfernt.

An der Ostsee klappte bei den Gästen zu Beginn fast gar nichts. Einen vom Ex-Erlanger Steffen Weinhold erzwungenen Siebenmeter nutzte der auch im Fortlauf der Partie blendend aufgelegte Niclas Ekberg zur frühen Führung für Kiel. 3:0 stand es bereits für die „Zebras“, als Steinerts Notwurf sein Ziel nicht fand und Firnhaber gleich zweimal am gewohnt starken Niklas Landin im THW-Tor scheiterte. Nach sechs Minuten und dem 4:0 durch Domagoj Duvnjak nahm HCE-Coach Raul Alonso an alter Wirkungsstätte eine erste Auszeit.

Vergessen an der Förde

Besser sollte es für rotgekleidete Erlanger allerdings auch im Anschluss nicht werden. Gegen konsequent verteidigende und die zahlreichen HCE-Fehler bestrafende Kieler wuchs der Rückstand weiter an. Klemen Ferlin, der mit einer Doppelparade gegen Pekeler und Weinhold aufwartete, verhinderte Schlimmeres. Und dennoch forderte Raul Alonso seine Schützlinge nach einer katastrophalen Anfangsphase nicht ohne Grund in einer weiteren Auszeit auf, die zurückliegenden “elf Minuten einfach einmal zu vergessen“.

Immerhin: Dies gelang in einer zunächst völlig einseitigen Partie im Anschluss. Nach 15 Minuten und 36 Sekunden ohne eigenen Treffer, was einen neuen Negativrekord in der Bundesliga in dieser Saison bedeutete, platzierte Hampus Olsson das Spielgerät endlich in der Kieler Kiste. Simon Jeppsson, der noch vor der Pause verletzungsbedingt ausgewechselte Christoph Steinert vom Siebenmeterstrich und erneut Rechtsaußen Olsson mit einem sehenswerten No-Look-Wurf aus der Drehung gestalteten das Ergebnis etwas erträglicher, beim Stand von 7:19 ging es in die Kabinen.

Stabilisiert im zweiten Spielabschnitt

Nach seinem über ganz lange Zeit fahrigen Auftritt an der Förde, zeigte sich der HCE im zweiten Spielabschnitt deutlich stabilisiert. Und auch im Abschluss nach vorne nun deutlich erfolgreicher als noch im ersten Durchgang. Etwa in Person von Nico Büdel, der Erlangens 16. und 17. Treffer erzielte. Entschieden war die Partie freilich schon längst, was nun etwas ökonomischer agierende Kieler allerdings nicht am munteren Tore-Werfen hinderte. Nach einer völlig verbaselten Viertelstunde zu Beginn durfte der HCE mit sich dann aber doch noch zufrieden sein. Die anspruchsvolle Aufgabe, an der Ostsee nach schlimmem Start nicht völlig unterzugehen, hatte er erfolgreich gelöst.

HC Erlangen: Ziemer, Ferlin – Olsson 5, Jeppsson 5/1, Firnhaber 4, Büdel 3, Overby 3, Metzner 2, Steinert 1/1, Bissel 1.

Verwandte Themen


Keine Kommentare