Der HCE-Kapitän begegnet seinem Ex-Verein

Keine Kaffeefahrt nach Kiel: Firnhabers Erlanger reisen zum Rekordmeister

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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19.5.2023, 14:59 Uhr
Ball her! Kiels THW-Franke Steffen Weinhold machte schon im Hinspiel seine Erfahrungen mit Sebastian Firnhabers entschlossener Gegenwehr.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Ball her! Kiels THW-Franke Steffen Weinhold machte schon im Hinspiel seine Erfahrungen mit Sebastian Firnhabers entschlossener Gegenwehr.

Zur Ausgangslage vor dem Kiel-Spiel muss Sebastian Firnhaber nicht viel sagen. Wenn sein HCE am Sonntag in der Ostseehalle den Branchenprimus trifft, ist er krasser Außenseiter. Erlangens Kapitän wurde in Buxtehude, nur wenige Kilometer entfernt – okay, es sind doch rund 120 – geboren. Beim THW wurde er zum Profi, nicht aber zum Stammspieler. In Erlangen ist er in eine Führungsrolle hineingewachsen.

"Das ist halt der THW Kiel"

Schlicht über sich hinauswachsen müsse man, um in Kiel überhaupt eine Chance zu haben, weiß das weißblonde Mentalitätsmonster. Dass der HCE gegen den Rekordmeister, der als Tabellenführer Titel 23 anstrebt, meist keine Chance hatte, weiß "Flamme" auch. 15 der 15 Bundesliga-Begegnungen endeten mit Niederlagen. "Das ist halt der THW Kiel", erklärt dies Firnhaber lakonisch.

Im engen Meisterrennen hat der wütende Titelsammler nichts zu verschenken. Umso wichtiger sei es, an die kämpferische Leistung beim Heimsieg gegen Hannover anzuknüpfen. Weiterhin wichtig? Wäre es, "Kiels unfassbar starken Torhüter Niklas Landin nicht warmzuschießen und ganz wenige Fehler zu machen", fügt Erlangens Kreisläufer der langen Liste an Voraussetzungen für einen Fabel-Coup an der Förde weitere hinzu. Und schaltet in den Trotzmodus. "Wir sehen das nicht als Kaffeefahrt und versuchen, möglichst schadlos nach Erlangen zurückzukommen. Wir wollen das Beste dort herausholen."

Mehr drin war zumindest in der Hinrunde. Frankens beste Handballer hätten beim 27:34 die Niederlage in Nürnberg vielleicht vermieden, wenn sie in Hälfte eins ihre Chancen besser genutzt hätten. "Das war dennoch genau das, wie wir es auch diesmal angehen sollten", betont Firnhaber, wie man Kiel auch auswärts Paroli bieten könnte.

"Eines der schönsten Auswärtsspiele"

Auch wenn "Flamme" dem THW nun schon oft im Erlanger Trikot begegnet ist: "Zur Routine wird ein Spiel in diesem Handball-Tempel vor 10.000 Zuschauern nie." Abseits der Ausgangslage: "Es ist eben nicht nur eines der schwersten, sondern auch der schönsten Auswärtsspiele."

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