Ersatz für Firnhaber
"Physische Präsenz": HC Erlangen holt Kreisläufer Stefan Bauer aus Hamm
17.1.2024, 15:08 UhrDass sich Sebastian Firnhaber nur so lange schonen würde, wie es die Ärzte ihm vorgeschrieben haben, war abzusehen. Noch bevor sein kaputtes Kreuzband kurz vor Weihnachten operiert wurde, kündigte der Kapitän und Kreisläufer des HC Erlangen an, bald wieder an seinem Comeback arbeiten zu wollen; und dass er "stärker als zuvor" zurückkommen werde.
Bei seinem Arbeitgeber zweifelt niemand daran, dass der Musterprofi alles genau dafür tun wird. Inzwischen betreibt Firnhaber schon wieder Krafttraining, wann er dem HCE aber wieder eine Hilfe sein kann, lässt sich bei dieser schweren Verletzung noch nicht genau abschätzen. Weil Tim Zechel nach der Saison wohl weiterzieht, gäbe es im Zentrum im Sommer ohnehin Bedarf, so lange wollten die Verantwortlichen mit Blick auf die sportliche Situation und eine kräftezehrende Rückrunde aber nicht warten. Sie begaben sich noch im Winter auf die Suche nach einem neuen Kreisläufer - und landeten bei einem alten Bekannten.
Stefan Bauer kennt die Handball-Bundesliga
Am Mittwoch gab der HCE die Rückkehr von Stefan Bauer bekannt, der mit seiner "physischen Präsenz" vor allem in der Deckung den Ausfall von Firnhaber mit auffangen soll, wie es Sportdirektor Raul Alonso formuliert. Der Forchheimer durfte bereits in der Saison 2020/21 einige Einsätze für den Klub in der Handball-Bundesliga verzeichnen, zuvor trug er das Trikot der Erlanger U23.
Als es bei den Profis keine Perspektive für ihn gab, zog er weiter nach Coburg, vergangene Saison lief er für den ASV Hamm-Westfalen in der ersten Liga auf und war nach dem Abstieg in die zweite Liga dort zentraler Teil der Mannschaft, die gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg hat. Zu Beginn der Rückrunde belegt Hamm Platz drei, der Rückstand auf einen Aufstiegsplatz beträgt nur einen Punkt.
Dass der HCE den 26 Jahren alten und 2,02 Meter großen Kreisläufer in dieser Situation loseisen konnte, dürfte ein paar Zugeständnisse gekostet haben, aber das hat sie offenbar nicht von der Verpflichtung abgehalten.
Und was wird aus Justin Kurch?
"Es ist extrem wertvoll, dass er kaum Eingewöhnungszeit brauchen wird", sagt Alonso über Bauer, der auch gleich für die kommende Saison unterschrieben hat und hoch motiviert sein dürfte, sich diesmal in der Heimat durchzusetzen. "Er hat sich toll entwickelt", findet Alonso und freut sich, dass sie im Winter jemanden mit "Wiedererkennungswert" verpflichten konnten. Geschäftsführer René Selke erwähnt in der dazugehörigen Pressemitteilung ebenfalls Bauers "tiefe Verbundenheit zum HC Erlangen" und betont: "Wir werden auch zukünftig vermehrt auf Spieler setzen, die nicht nur durch ihre sportlichen Leistungen überzeugen, sondern auch eine hohe Identifikation und Leidenschaft für unseren Verein in jeder Partie zum Ausdruck bringen."
Welche Konsequenz der Transfer für den bis zum Sommer an Ligakonkurrent Eisenach verliehenen Kreisläufer Justin Kurch hat, dazu wollen sie sich laut Alonso erst später Gedanken machen.
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