32:39 beim Spitzenreiter

Zu wenig für eine Sensation: Der HCE verschläft seinen Füchse-Start

Andreas Pöllinger

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3.3.2024, 16:50 Uhr
Kam mit seinem HC Erlangen in der Hauptstadt erst mit Verzögerung in Fahrt: Stephan Seitz.

© IMAGO/Daniel Lakomski Kam mit seinem HC Erlangen in der Hauptstadt erst mit Verzögerung in Fahrt: Stephan Seitz.

Seine Aufgabe am Sonntag hatte der HCE als "sehr anspruchsvoll" bezeichnet – und damit, wenn auch charmant, ordentlich untertrieben. Wie sich eine Bundesliga-Niederlage anfühlt, wissen die Füchse Berlin eigentlich nicht. Eine erst hat man in der laufenden Saison kassiert. Dass gerade der HCE, der den Spitzenteams zuletzt kein Stolperstein war, den Primus stolpern lassen würde, erwies sich dann auch als allzu kühne Utopie. Beim 32:39 (15:20) in der Max-Schmeling-Halle handelte sich der HCE schon zu Beginn zu viele Niederschläge ein, um einer Sensation nahe zu kommen.

Mit Mittelmann Heiny und wenig Angst hatten die Gäste die Mammutaufgabe beim Meisterschaftsanwärter dabei in Angriff genommen. Jonathan Svensson antwortete per Hüftwurf auf den ersten von drei Gidsel-Treffern.

Keine fünf Minuten waren in der ungleichen Auseinandersetzung gleichwohl erst absolviert, als der ewige Hans Lindberg vom Siebenmeterstrich die Chance zum 5:1 nutzte und HCE-Coach Hartmut Mayerhoffer die Chance zur frühen Auszeit. Einfache Ballgewinne, der starke Füchse-Keeper Milosavljev und ein nicht-existentes Erlanger Rückzugsverhalten ermöglichten den Berliner Hochgeschwindigkeitshandballern um Mathias Gidsel aber auch im Anschluss Tor um Tor. Nachdem der dänische Superstar des Tabellenersten zum 15:6 getroffen hatte (19.), drohte Erlangen ein Desaster.

Glatt Rot: Link muss runter

Doch der HCE steigerte sich. Und agierte im Angriff fortan deutlich konsequenter. Olssons Treffer nach sehenswerter Vorarbeit von Bissel war ein schöner, Steinert bezwang Milosavljev aus sieben Metern. Als Stephan Seitz, im Vorsommer in Berlin U21-Weltmeister, zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit eine Wurfchance erfolgreich genutzt hatte, hatte der HCE den Rückstand auf fünf Tore reduziert. Acht Gidsel-Treffer bedeuteten nach einer flotten ersten Hälfte, deren Ende der mit glatt Rot von der Platte verbannte Nikolai Link auf dem Feld nicht mehr erlebte, dennoch einen klaren Halbzeitstand.

Und trotzdem probierte es der Außenseiter. Seitz eröffnete den zweiten Durchgang mit dem 16:20 zielsicher. Obwohl der bockstarke Milosavljev kurz danach Hampus Olsson einen weiteren Torerfolg vorenthielt, blieb aus HCE-Perspektive ein Desaster nun erfreulich weit entfernt. Steinert traf vom Siebenmeterstrich im zweiten Versuch, Olsson zum 19:23 (38.).

Engagierte Erlanger Arbeitsnachweise

Luft an den festeingeplanten Heimsieg ließen die Füchse aber nicht. Gidsels zehnter Treffer polsterte die Berliner Führung wieder auf. Mit einem engagierten und vielfach auch ansehnlichen Auftritt wendete der HCE auch im Anschluss ein Debakel ab. Das 25:30 durch Seitz sollte bei einer für Erlangen zu anspruchsvollen Aufgabe nicht der letzte Nachweis dafür bleiben.

HC Erlangen: Ferlin, Obling; Seitz 5, Olsson 5, Jeppsson 5, Heiny 4, Svensson 4, Steinert 3/1, Zechel 2, Bauer 2, Bissel 1, Gömmel 1.

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