Jubelte doppelt: der zuletzt kritisierte Daniel Schmölz. 
© IMAGO/Eibner-Pressefoto/Sven Laegler
9
Jubelte doppelt: der zuletzt kritisierte Daniel Schmölz. 

4:3 nach Verlängerung

Ein Wochenende, zwei Siege: Ice Tigers gewinnen bei den Schwenninger Wild Wings

Es ist Halbzeit. Das passiert selten im Eishockey, nun ist es aber so weit, weil die Ice Tigers mit ihrem Auftritt am Sonntag in Schwenningen ihr 26. Saisonspiel absolvierten. Insgesamt 52 Partien sind in der bisweilen quälend langen DEL-Hauptrunde zu absolvieren. Und legt man die Bilanz der Ice Tigers zur Hälfte der Spielzeit zugrunde, wird die Saison für das Team von Trainer Tom Rowe danach auch bereits beendet sein. Immerhin: Uneinholbar ist der Abstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme in der ersten Playoff-Runde berechtigt, längst noch nicht.

Das 4:3 nach Overtime am Sonntag bei den Schwenninger Wild Wings hilft da auf jeden Fall. Coach Steve Walker, der seinen Vertrag im Schwarzwald jüngst bis 2026 verlängert hat, hat dort ein Team geformt, das man nicht nur wegen seiner Heimstärke ernst nehmen muss. Gar nicht erst mit im Mannschaftsbus nach Baden-Württemberg saß Torhüter Niklas Treutle. Er blieb bei seiner hochschwangeren Frau.

44 Spiele musste er warten, in Schwenningen hat Lukas Ribarik wieder getroffen.

44 Spiele musste er warten, in Schwenningen hat Lukas Ribarik wieder getroffen. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Sven Laegler

In einer anfänglich chancenarmen und seltsam aggressiv geführten Partie, die Dane Fox erneut von der Tribüne aus beobachten musste, waren zunächst die Strafbänke stark frequentiert. Weil erst Elis Hede und Phil Hungerecker und kurz darauf Dennis Lobach und Kyle Platzer nicht voneinander lassen konnten. Ganze fünf kleine Strafen kassierten die Ice Tigers im ersten Drittel, Schwenningen deren drei. Zu dem schnellen, läuferisch starken Spiel, dass ihnen am vergangenen Freitag ein verdientes 5:2 über die Adler Mannheim beschert hatte, fanden die Gäste erst einmal nicht.

Ice Tigers drehen das Spiel

Als ein Aufbaupass von Jack Dougherty auf der Kelle von Thomas Larkin landete, stand es 1:0 für die Wild Wings (9.). Die Gäste probierten es weiter auch mit Härte, allerdings längst nicht immer clever. Als Hayden Shaw schon wegen eines unnötigen Crosschecks auf der Strafbank saß, gesellte sich nach einer Minute noch Cole Maier wegen eines hohen Stocks dazu. Die doppelte Unterzahl überstanden die Ice Tigers noch, nach Ablauf von Shaws Strafe stocherte Daniel Pfaffengut den Puck aber zum 2:0 über die Linie (20.).

Intensive Gespräche zwischen beiden Teams prägten das erste Drittel. 

Intensive Gespräche zwischen beiden Teams prägten das erste Drittel.  © IMAGO/Andreas Haas

In der Pause dürfte Tom Rowe seine Mannschaft daran erinnert haben, dass sie nur mit geradlinigem Spiel eine Chance auf den Sieg hat. Zumindest präsentierten sich die Nürnberger dann disziplinierter, strukturierter und gefährlicher. Schon in der 22. Minute traf Daniel Schmölz zum 1:2, gut fünf Minuten später war seine Rückhand erneut erfolgreich im Einsatz (28.). Und schließlich spielte Constantin Braun einen klugen Pass in den Slot, wo Lukas Ribarik lauerte und zum 3:2 für die Ice Tigers traf (36.). Schon zuletzt war der gebürtige Nürnberger immer wieder auffällig, nun belohnte er sich mit seinem ersten Saisontor.

Im Schlussabschnitt aber konzentrierten sich die Franken zu sehr darauf, ihre Führung zu verwalten - Zach Senyshyn traf zum 3:3 (53.). Kurz zuvor hätte Danjo Leonhardt per Alleingang auf 4:2 erhöhen können. Weil Elis Hede in der Verlängerung aber seine Schnelligkeit ausspielte und Schwenningens Goalie Cody Brenner auf der Stockhandseite überwand, holten die Ice Tigers den zweiten Sieg an diesem Wochenende. Am Freitag geht es für sie um 19.30 Uhr in Wolfsburg weiter.

Nürnberg: Hungerecker; Shaw/Braun, Scheid/Weber, Dougherty/Byström - Lobach/Maier/Kislinger, Gerard/Leonhardt/Kechter, Hede/Fleischer/Schmölz, Barratt/Stoa/Ribarik. - Tore: 1:0 Larkin (8:06), 2:0 Pfaffengut (19:32/5-4), 2:1 Schmölz (21:45), 2:2 Schmölz (27:09), 2:3 Ribarik (35:24), 3:3 Senyshyn (52:54), 3:4 Hede (61:28) . - Schiedsrichter: Hinterdobler/Gofman. - Zuschauer: 4825. - Strafminuten: 8-14.

9 Kommentare