3:2 gegen Wolfsburg

Harte Arbeit bei Kaffee und Kuchen: Ice Tigers holen wichtigen Heimsieg

Sebastian Böhm

Sportredaktion

E-Mail zur Autorenseite

22.10.2023, 16:34 Uhr
Mit allen Mitteln: Cole Maier und Ice Tigers belagern Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor.

© Thomas Hahn, Sportfoto Zink Mit allen Mitteln: Cole Maier und Ice Tigers belagern Dustin Strahlmeier im Wolfsburger Tor.

Erst dieses Murren, das dutzenden Kehlköpfen entfährt. Dann die Empörung, geäußert von hunderten Fans. Wenn sich in der Arena Nürnberger Versicherung das Publikum ungerecht behandelt fühlt, dann entsteht nicht selten eine inspirierende Atmosphäre. Als in der 17. Minute Evan Barratt kopfüber ins Tor gecheckt wurde, sich sein Frust beim Aufrappeln in einem Stockschlag äußerte und er dafür auf die Strafbank geschickt wurde, schien ein genau solcher Moment gekommen zu sein.

Und tatsächlich war Cole Maier wenige Sekunden später trotz Unterzahl alleine unterwegs zu Dustin Strahlmeier. Spätestens nachdem der Wolfsburger Nationaltorhüter aber auch diese Chance entschärft hatte, war klar, dass dies ein komplizierter Nachmittag werden würde.

Zwei Tage zuvor hatten die Ice Tigers in Mannheim ein angemessen ordentliches Auswärtsspiel gezeigt – und dennoch klar mit 2:6 verloren. Gegen den EHC Wolfsburg fühlten sie auch deshalb den Druck, um nicht den Kontakt zu den Playoff-Rängen zu verlieren. Die Mannschaft widerstand dem Druck und rang beim 3:2 (0:0, 2:2, 1:0) einen herausragenden Torhüter nieder.

Und neun Sekunden später das 1:2

Ohne die verletzten Verteidiger Hayden Shaw und Julius Karrer, wieder mit Leon Hungerecker im Tor, waren die Ice Tigers dem Dauer-Halbfinalisten klar überlegen. Im ersten Spielabschnitt schafften es die Grizzlys nur selten aus ihrem Drittel, nur schafften es Charlie Gerard, Elis Hede, Dennis Lobach und eben Maier auch nicht, diese Überlegenheit in eine Führung umzuwandeln. DEL-Teams kennen den Grund: Dustin Strahlmeier.

Problematisch war dabei, dass aus Nürnberger Gelegenheiten nicht zu oft Chancen für die Gäste entstanden, zum Beispiel vor dem 0:1. Dane Fox hatte den Puck da nicht in voller Gegenwehr an der gegnerischen blauen Linie abgegeben und weil seine Kollegen wechselten, reichte ein schneller Pass auf Matt White zum Führungstreffer für die Gäste (22.). Die Verwunderung darüber, dass Strahlmeier beim Ausgleich durch Danjo Leonhardt (29.) gar nicht so gut aussah, hielt noch an, da legte Wolfsburg durch Jean-Christophe Beaudin nur neun Sekunden später wieder vor.

Zeit für Arbeiter

Wieder ging es von vorne los, wieder betrieb Nürnberg großen Aufwand - die Treffer erzielten sie wiederum mit unpassender Leichtigkeit. Dane Fox wurde von Ryan Stoa perfekt bedient (36.) und Daniel Schmölz nutzte den Verkehr vor Strahlmeier präzise zur ersten Führung (45.). Danach wurde gearbeitet, es war Zeit für Typen wie Cole Maier, Constantin Braun und Max Kislinger. Da wurde gedrückt, geschoben und die Führung gesichert.

Den letzten Gewaltschuss blockte Danjo Leonhardt aus wenigen Metern. Es war einer dieser Momente, in dem sich die Energie vom Eis auf die Ränge in einem kollektiven Jubel entlud.

Nürnberg: Hungerecker; Dougherty/Byström, Fleischer/Weber, Braun/Böttner - Fox/Stoa/Hede, Gerard/Barratt/Schmölz, Ustorf/Maier/Kislinger, Lobach/Leonhardt/Kechter. - Tore: 0:1 White (21:46), 1:1 Leonhardt (28:33/5-4), 1:2 Beaudin (28:42), 2:2 Fox (35:10), 3:2 Schmölz (44:45). - Schiedsrichter: Polaczek/MacFarlane. - Zuschauer: 4148. - Strafminuten: 8 - 12.

Verwandte Themen


3 Kommentare