Beim 3:2 in Krefeld

Ice-Tigers-Kapitän Patrick Reimer schreibt Eishockey-Geschichte

24.11.2021, 21:21 Uhr
Ein historischer Moment: Patrick Reimer lässt sich zum 1:0 und zu seinem 797. Scorerpunkt in der DEL gratulieren. 

© Andreas Gora via www.imago-images.de Ein historischer Moment: Patrick Reimer lässt sich zum 1:0 und zu seinem 797. Scorerpunkt in der DEL gratulieren. 

Es braucht Zahlen, um beurteilen zu können, was da genau am Mittwochabend in Krefeld passiert ist. 2975 Spieler sind in der Deutschen Eishockey Liga seit ihrer Gründung vor 27 Jahren registriert worden, 286 davon waren niemals an einem Tor beteiligt. An der Spitze dieser sehr langen Liste steht seit Mittwochabend, kurz nach halb acht: Patrick Reimer. Sein Tor zum 1:0 war seine 797. Torbeteiligung, sein 798. Scorerpunkt brachte die Entscheidung.

Reimer hatte schnell reagiert, den Puck dem Krefelder Torhüter aus spitzem Winkel über die Schulter geknallt. Er ließ sich kurz beglückwünschen und gönnte sich noch ein Grinsen auf der Bank. Und weiter ging’s. Sich über seine Errungenschaften freuen, stolz auf die beeindruckenden Zahlen seiner Karriere sein, dafür hat er noch genügend Zeit, wenn die Karriere irgendwann vorbei ist. Das hat er gesagt, da hatte er die Führung in der ewigen Torjägerliste übernommen. In Krefeld zog er in der Scorerliste mit seinem ehemaligen Düsseldorfer Reihenkollegen Daniel Kreutzer gleich, der für seine 797 Punkte allerdings 64 Spiele mehr benötigte.

Starker Niklas Treutle

Den Rekord in seinem 996. DEL-Spiel hätte Reimer aber sicher gegen einen Sieg eingetauscht, musste er aber gar nicht, weil sein Beitrag, Niklas Treutles sicheres Torhüterspiel und eine vor allem im Schlussdrittel konzentrierte Leistung nach zwei Niederlagen zum wichtigen 3:2 (1:0, 0:1, 2:1) in Krefeld reichte.

Wieder mit Verteidiger Blake Parlett und mit dem neuen Torhüter Alex Dubeau als Absicherung auf der Bank schienen sich die Ice Tigers gut von dem 2:7 in Ingolstadt erholt zu haben. Die Gäste kontrollierten das Spiel, Krefeld hatte die besseren Chancen – bis Reimer an den Puck kam und Geschichte schrieb (8. Minute). Weil seine Mannschaft ihrem Coach aber danach mit eher kraftlosen Power-Plays vorführte, woran noch zu arbeiten ist, blieb es beim knappen Vorsprung. Nach einem überflüssigen Foul zu viel glich Thomas Olsen in Überzahl aus (32.).

798 Punkte in 996 Spielen

Es war kein ansehnliches Spiel, indem zwischendurch nur Niklas Treutle nicht müde wirkte. Entweder der gebürtige Nürnberger rettete spektakulär oder Krefeld vergab spektakulär. Und dann wurde es endgültig historisch. In einem Power-Play holte Reimer den Puck zurück, passte tief auf Brown, der wiederum quer auf Gregor MacLeod - das 1:3 brachte Reimer den 798. Scorerpunkt. Jeremy Bracco machte es danach noch einmal spannend (60.). Den Sieg für ihren Kapitän aber gaben die Ice Tigers nicht mehr her. Am Freitag (19.30 Uhr) gegen Schwenningen wird Reimer nicht allein dafür gefeiert werden.

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