Wie lange noch? Eine Sekunde vor Ende des zweiten Drittels schoss Charlie Gerard die Ice Tigers 3:0 in Führung und die Augsburger Panther näher an die DEL2.
© Sportfoto Zink / Thomas Hahn
Wie lange noch? Eine Sekunde vor Ende des zweiten Drittels schoss Charlie Gerard die Ice Tigers 3:0 in Führung und die Augsburger Panther näher an die DEL2.

4:1 gegen Augsburg

Nach dem nächsten Derby-Sieg: Ice Tigers können für erste Playoff-Runde planen

Mit dem Begriff sollte man nicht nur in diesen besorgniserregenden Zeiten vorsichtig sein. Aber sportlich ist es schon ein kleines Drama, das da am Mittwoch- und Freitagabend in der Arena Nürnberger Versicherung aufgeführt wurde. Das 4:5 der Düsseldorfer EG wäre eine Katastrophe für den einstigen Serienmeister gewesen, hätten zwei Tage später nicht auch die Augsburger Panther an selber Stelle verloren - und dabei den Eindruck einer Mannschaft hinterlassen, die erkannt hat, was auf dem Spiel steht.

Die Nürnberg Ice Tigers können sich nach dem 4:1 (2:0, 1:0, 1:1) gegen Augsburg, ebenfalls Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga, wiederum nicht vorwerfen lassen, entscheidend in den Abstiegskampf eingegriffen zu haben. Ohne drei Mittelstürmer hatten sie bereits die DEG eindeutiger dominiert, als es das Ergebnis vermuten lässt. Gegen den schwäbischen Rivalen sicherten sie sich ebenso souverän die drei Zähler - und nebenbei eine Teilnahme an der attraktiven Verlängerung der Saison.

Nächstes Ziel: Heimrecht in der ersten Playoff-Runde

Durch die zeitgleiche Niederlage der Löwen Frankfurt in Schwenningen ist der Vorsprung der Ice Tigers auf die Mannschaft von Ex-Trainer Tom Rowe auf neun Punkte angewachsen. Bei drei ausstehenden Spieltagen (am Sonntag, 14 Uhr, in Düsseldorf; am Dienstag in Bremerhaven und am Freitag gegen, genau, Frankfurt) könnte die Tordifferenz zwar noch eine Rolle spielen. Aber selbst die - minus 12 zu minus 23 - spricht inzwischen klar für Nürnberg. Das neue Ziel der Ice Tigers: Platz sieben oder acht sichern und damit Heimrecht in der ersten Playoff-Runde.

Obwohl die Augsburger am Freitag auf dem Papier eine ordentliche Mannschaft aufs Eis stellten, durfte man bereits nach 20 Minuten feststellen, dass die Panther für die Ice Tigers in dieser Form kein gleichwertiger Gegner mehr sind. So druckvoll sah das gar nicht aus, was Nürnberg im ersten Drittel hinter der blauen Linie der Gäste aufführte, eher leicht und auf elegante Art dominant. Dabei brauchte es nur Geduld, die Treffer mussten bei dieser Überlegenheit zwangsläufig fallen.

Spitzer Winkel? Kein Problem für die Nürnberg Ice Tigers

Und genau so kam es auch: Jeremy McKenna setzte den Puck aus einem Winkel unter das Dach des Panther-Tors, der spitz schon gar nicht mehr zu nennen war (7. Minute). Justus Karrer traf von der blauen Linie (19.). Charlie Gerard wurde zu seinem 3:0 in der letzten Sekunde des zweiten Drittels freundlich eingeladen. Bei Evan Barratts Power-Play-Treffer (44.) ließ Torhüter Markus Keller den Puck über sich hinwegfliegen.

Nach dem erfolgreichen Alleingang von Florian Elias (47.) verlagerte sich das Geschehen erstmals für längere Zeit ins Nürnberger Drittel. Ein echtes Aufbäumen blieb aber aus. Augsburg verabschiedete sich leidenschaftslos aus Nürnberg - vielleicht für längere Zeit.

Nürnberg: Hungerecker; Karrer/Headrick, Braun/Shaw, Weber/Haiskanen, Böttner - Barratt/Stoa/McKenna, Rassell/Graber/Gerard, Heigl/Kechter/Alanov, Ribarik/Eham/Ustorf. - Tore: 1:0 McKenna (6:59), 2:0 Karrer (18:45), 3:0 Gerard (39:59), 4:0 Barratt (43:49/5-4), 4:1 F. Elias (46:49). - Schiedsrichter: Ansons/Kohlmüller. - Zuschauer: 7672 (ausverkauft). - Strafminuten: 12 - 6.

Keine Kommentare