Und als Gratulation gab's auf den Helm: Die Ice Tigers feiern den Siegtorschützen Elis Hede.
© Thomas Hahn, Sportfoto Zink
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Und als Gratulation gab's auf den Helm: Die Ice Tigers feiern den Siegtorschützen Elis Hede.

2:1 gegen München

So schön kann Eishockey sein: Die Ice Tigers besiegen auch den Meister

Es geht um Platz zehn, darum, diese Eishockeysaison in Nürnberg um zwei oder sehr viel mehr Spiele zu verlängern. Aber es ist kompliziert, wie für Gelegenheitsinteressierte so vieles in dieser Deutschen Eishockey-Liga. Dabei kann es ganz einfach sein – und das Heimspiel am Freitagabend gegen den EHC München war dafür das beste Beispiel: Die Ice Tigers bieten ihren Fans seit Wochen herausragende Unterhaltung und auch das unabhängig von der erstaunlichen Entwicklung in dieser wechselhaften Spielzeit.

Damit das nicht vergessen wird: Nürnberg besiegte den noch immer amtierenden deutschen Meister mit 2:1 (1:0, 0:1, 1:0). Am Sonntag geht es um 16.30 Uhr gegen die runderneuerten Löwen Frankfurt im direkten Aufeinandertreffen aber erneut in der Arena Nürnberger Versicherung um den wichtigen Platz zehn.

Kechter aus der Luft

Drei Tore, das klingt keineswegs nach einem außergewöhnlich aufregenden Abend. Dabei gab es so viel zu entdecken: zum Beispiel den direkten Vergleich zwischen Nürnbergs Roman Kechter und Münchens Veit Oswald, die noch vor zehn Tagen beim dramatischen Klassenverbleib bei der U20-WM Deutschlands beste Stürmer waren; das 1:0 durch Dane Fox, nachdem die vierte Reihe der Ice Tigers ihre Gegner lange eingeschnürt hatte; das solide Comeback von Verteidiger Julius Karrer nach einer dreimonatigen Verletzungsauszeit; die vielen flüssigen Angriffe der Nürnberger Mannschaft; die gezielten Provokationen von Patrick Hager; das unangekündigte 1:1 durch genau diesen Hager (35.); die Kraft, die die Gäste nach dem Ausgleich urplötzlich freisetzten; die Paraden von Torhüter Niklas Treutle genau in dieser Phase; Tim Fleischers Pfostenschuss (43.), Kechters Direktabnahme aus der Luft (48.).

Nicht jedes spannende DEL-Spiel ist hochklassig. Dieses war genau das.

Knapp am Tor der Ice Tigers vorbei

Und wie wunderbar fügte sich da die erneute Führung ein. Hinter dem Tor schien Ludwig Byström das Geschehen zu beruhigen - nur um aus dem Handgelenk den langen Pass via Max Kislinger auf Niklas Hede zu spielen, der den Puck an Nationaltorhüter Mathias Niederberger vorbei spitzelte (47.).

Es war der erste von mehreren Kontern, die Nürnberg nicht zu Ende spielen konnte. Auf der anderen Seite holperte der Puck noch einmal am langen Pfosten vorbei. Unüblich für dieses Spiel aber passierte nichts mehr.

Nürnberg: Treutle; Shaw/Byström, Karrer/Weber, Mass/Böttner - Gerard/Leonhardt/Fox, Fleischer/Stoa/Schmölz, Hede/Maier/Barratt, Ustorf/Kechter/Kislinger. - Tore: 1:0 Fox (6:19), 1:1 Hager (34:11), 2:1 Hede (48:40). - Schiedsrichter: Schukies/Anderson. - Zuschauer: 6669. - Strafminuten: 8 - 12.

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