Trainingsauftakt der Nürnberg Ice Tigers gleich mit einem Abschied

Nürnberg - Es geht wieder los: Die Nürnberg Ice Tigers haben die Vorbereitung auf die neue Saison in der Deutschen Eishockey Liga aufgenommen. Eine schlechte Nachricht gab es allerdings gleich zu Anfang.

Bei über 30 Grad Außentemperatur war die Eishalle nicht der schlechteste Ort, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Diese Menge an Bewegung wäre in der brennenden Sonne ohnehin ziemlich ambitioniert gewesen. Zum offiziellen Trainingsauftakt forderten Cheftrainer Tom Rowe und sein Assistent Manuel Kofler die Nürnberg Ice Tigers gleich ordentlich. Zwischendurch wurde eifrig gelaufen, so dass die Köpfe der Profis ganz ohne Hitze rot wurden.

Kein Leichtsinn im Urlaub

Doch alle waren mit einer guten Ausgangslage aus dem Sommerurlaub gekommen, wie Rowe lobte: "Jeder ist in guter Verfassung zurück, unser Ziel war unter zwölf Prozent Körperfett, das haben wir erreicht". Auch Stefan Ustorf zeigte sich angetan davon, wie pflichtbewusst sich die Spieler in der spielfreien Zeit verhalten haben. Sorgen bereitete dem Sportdirektor der Ice Tigers eine ganz andere Thematik.

Gesprächskreis: Chefcoach Tom Rowe instruiert seine Profis. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Für die Position eines läuferisch starken, passsicheren Verteidigers, der in Überzahl die Fäden ziehen könnte, hatte Ustorf Luke Green verpflichtet. Der Kanadier hatte zuletzt in der zweiten schwedischen Liga für Västerviks IK gespielt, für die Ice Tigers wird er es nun doch nicht tun. Aus persönlichen Gründen ist der 24-Jährige bereits wieder abgereist, die Nürnberger brauchen nun Ersatz für den Jugendfreund ihres Stürmers Greg MacLeod.

Tiefer Schluck: Torhüter Niklas Treutle gönnt sich eine Erfrischung. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Greens Abschied kam unerwartet. "Das hat sich überhaupt nicht angedeutet, wir haben das nicht kommen sehen", erklärt Ustorf. Seit Mittwoch war Green in Franken, hatte auch den offiziellen Fototermin absolviert. "Priorität hat Lukes Wohlbefinden", sagt Ustorf. Green war zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht lizenziert, was nicht ungewöhnlich ist. Normalerweise erfolgt das ligaweit erst kurz vor dem Start der Punktspiele. So wollen die Vereine vermeiden, eine Ausländerlizenz durch eine langfristige Verletzung aus der Vorbereitung zu verlieren.

Kein Zeitfenster für die Suche

"Es ist, wie es ist, wir müssen uns damit abfinden", sagt Ustorf, der schon auf der Suche nach Ersatz ist. Telefonate mit diversen Agenten sind bereits geführt, ein Zeitfenster für die Verpflichtung eines neuen Verteidigers gibt es nicht. Am gesuchten Profil ändert sich aber nichts. Läuferisch stark, passsicher und powerplaytauglich soll der Neue sein. "Wir werden den Markt sortieren und schauen, dass wir den bestmöglichen Spieler für uns finden, ob das jetzt übermorgen ist, oder in zwei Wochen, das werden wir sehen", so Ustorf. "Wir werden den richtigen Mann finden".

Aufsicht: Assistenztrainer Manuel Kofler und Chefcoach Tom Rowe beobachten ihr Team. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Da auch der Athletiktrainer Andreas Gerg kurz vor dem Start der Vorbereitung kurzfristig Abschied von den Ice Tigers nahm, könnten sich bei der Fahndung nach dem neuen Verteidiger neue Optionen ergeben. "Vielleicht kombiniere ich die Budgetsituation und es kommt nur ein Spieler, aber von einer anderen Kategorie", sagt Ustorf. Soll heißen: Für den Spieler ergebe sich ein etwas größerer finanzieller Spielraum, auf einen neuen Athletiktrainer würden die Nürnberger dann dafür verzichten. Gerg hinterließ vor seinem Abgang als Athletiktrainer in den Profifußball ein Programm für die Ice Tigers, dass sie nun in den nächsten sechs Wochen unter der Aufsicht von Rowe und Kofler abarbeiten werden.

Vier Gastspieler dabei

Der 66-jährige Routinier Rowe nimmt es in seiner xten Vorbereitung sowieso, wie es kommt. "Es ist ein bisschen wie der erste Tag in der Schule nach den Ferien", schildert er den alljährlichen Neuanfang im Sommer. Als Gastspieler begrüßte Rowe die Stürmer Christian Obu, Noah Dunham und Maxim Kryvorutsky sowie die Verteidiger Felix Ribarik und Christian Obu. Wie es sich mit dem Ersatz für Green verhält, kann Rowe abwarten. "Ich trainiere die Jungs, die mir zur Verfügung gestellt werden", sagt er pragmatisch.

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