
0:4 gegen Frankfurt
Wie wirkt sich diese Niederlage der Ice Tigers auf die Playoffs gegen Schwenningen aus?
Nein, Greg Poss war nicht in der Arena Nürnberger Versicherung. Es fand sich auch sonst niemand, der sich vor dem letzten Heimspiel der Punkterunde aufs Eis gestellt hätte, um "die Aräna bäbän zu lassen". So wie es einst der spätere Bundestrainer vor 20 Jahren versucht hatte. Auch damals war es das letzte Spiel vor den Playoffs. Poss selbst bebte, die Mannschaft nicht. Das Spiel gegen Wolfsburg ging 1:6 verloren. Die Sieger trugen damals orangefarbene Trikots.
Für diese Ice Tigers stellte sich am Freitagabend eine maximal undankbare Aufgabe: 7672 Menschen füllten die Arena, zum fünften Mal in dieser Saison meldete der Klub ausverkauft. Diesem Publikum sollte natürlich etwas für sein Geld geboten werden. Verletzen aber sollte sich 47 Stunden und 45 Minuten vor dem ersten Playoff-Spiel auch niemand. Und noch dazu stand für die Gastgeber nichts mehr auf dem Spiel, für die Gäste wiederum ging es um alles. Man kann es vorweg nehmen: Diese Widersprüchlichkeiten ließen sich für die Ice Tigers nicht auflösen, weshalb nach 60 Minuten nur eine Frage blieb: Wird sich das 0:4 (0:3, 0:1, 0:0) gegen die Löwen Frankfurt auf das erste Spiel der kurzen Serie gegen Schwenningen auswirken?
Ein lange nicht gesehene Unsicherheit erfasst die Nürnberg Ice Tigers
Am Sonntag (19 Uhr!) empfangen die Ice Tigers das heimstarke Team aus dem Schwarzwald. Am Dienstag (19.30 Uhr) geht es auf der kleinsten Eisfläche der Deutschen Eishockey-Liga im Stadion am Bauchenberg weiter. Sollte diese Serie ein drittes Aufeinandertreffen entscheiden müssen, fände das am Donnerstagabend wieder in Nürnberg statt. Parallel spielen die Straubing Tigers und die Löwen Frankfurt einen weiteren Viertelfinalisten aus. Für den EHC Wolfsburg endete die Saison hingegen am Freitagabend nach einem 0:3 bei der Düsseldorfer EG. Weil zeitgleich die Augsburger Panther in Iserlohn gewannen, verabschiedet sich der einstige Serienmeister DEG trotzdem in die DEL2 (so sich in den Zweitliga-Playoffs ein aufstiegswilliger Klub durchsetzt).
Schwenningens Chef Steve Walker, vor einem Jahr zum DEL-Trainer des Jahres gewählt, sollte sich keine allzu aufschlussreichen Erkenntnisse aus dem Videomaterial des Nürnberger Spiels gegen Frankfurt erwarten. Und auch die Fehleranalyse von Mitch O‘Keefe, ab Montagabend eventuell Nachfolger von Walker, sollte nicht allzu kritisch ausfallen. Seine Mannschaft hatte flott begonnen, Frankfurt sich zunächst stark zurückgehalten. Dann aber saß einer der ersten Schüsse der Gäste - Julian Napravnik traf in Überzahl (6. Minute) - und eine lange nicht mehr gesehene Unsicherheit erfasste die Hintermannschaft samt Torhüter Niklas Treutle, der noch einmal Leon Hungerecker vertreten durfte. Das 0:2 durch Dominik Bokk nahm der in dieser Saison oftmals verletzte Torhüter regungslos hin (9.). Vor dem 0:3 wurde Carter Rowney dann gar nicht mehr angegriffen (15.). Auch für Treutle war es ein undankbarer Einsatz.
Zum Abschluss 120 Minuten ohne eigenen Treffer
Dass Nürnbergs einstiger Trainer Tom Rowe nach dem 3:0 Torhüter-Routinier Thomas Greiss durch Cody Brenner ersetzte oder ersetzen musste, verkam da zu einer seltsamen Randnotiz. Wichtig schien da nur noch, ob die Ice Tigers nach dem 0:1 in Bremerhaven am Dienstag an diesem Freitag zumindest noch ein Tor schießen würden. Rowney war das egal, der Frankfurter fälschte einen Schuss unhaltbar für Treutle zum 0:4 ab (28.).
Einem eigenen Treffer kamen die Ice Tigers danach nicht mehr nahe. Die Löwen trugen übrigens Orange.
Nürnberg: Treutle; Headrick/Karrer, Shaw/Braun, Haiskanen/Weber, Böttner - McKenna/Stoa/Barratt, Rassell/Graber/Kechter, Gerard/Dove-McFalls/Heigl, Alanov/Eham/Ustorf. - Tore: 0:1 Napravnik (5:47/5-4), 0:2 Bokk (8:37), 0:3 Rowney (14:45), 0:4 Rowney (27:40). - Schiedsrichter: Hunnius/Kohlmüller. - Zuschauer: 7672 (ausverkauft). - Strafminuten: 10 - 8.
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