Rams, Sharks, Rhinos

American Football in Nordbayern: So kamen die Teams zu ihrem Namen

11.2.2022, 14:09 Uhr
Mit den Nürnberg Rams gibt es ein hochklassiges Team in Mittelfranken, doch auch rundherum haben sich im Lauf der Jahre einige American-Football-Mannschaften gegründet. Sie alle eint: Die pure Lust auf Football - und ein Name, der mehr ist als der des Vereins. Rams, Rhinos oder Sharks - es geht tierisch zu in Nordbayern. So kamen die American-Football-Teams aus Franken und der Oberpfalz zu ihrem Namen.
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American Football in Franken und der Oberpfalz

Mit den Nürnberg Rams gibt es ein hochklassiges Team in Mittelfranken, doch auch rundherum haben sich im Lauf der Jahre einige American-Football-Mannschaften gegründet. Sie alle eint: Die pure Lust auf Football - und ein Name, der mehr ist als der des Vereins. Rams, Rhinos oder Sharks - es geht tierisch zu in Nordbayern. So kamen die American-Football-Teams aus Franken und der Oberpfalz zu ihrem Namen. © Thomas Welker, NN

Irgendwas mit Nürnberg sollte es sein - und was noch? Horace Taliaferro, der erste Trainer des ersten Nürnberger Football-Teams, plädierte für "Knights" ("Ritter") und die Farben Rot-Weiß, um die Geschichte der Stadt abbilden zu können. Ein Traditionsverein ab der Gründung. Nett, durchaus, aber im Spätsommer 1981 leider nicht mehrheitsfähig. "Wir fanden das ein bisschen zu langweilig", sagt Rams-Initiator Manfred Gerlach. Er hatte eine bessere Idee, importiert aus den USA. Ein "Roadtrip" hatte ihn nach dem Super Bowl XIV nach L.A. gebracht, die dort ansässigen Rams hatten das nationale Football-Endspiel verloren gegen die Pittsburgh Steelers, mit einer hinreißenden Saison aber offenbar die Herzen der Fans erobert. Auch Manfred Gerlach konnte sich den Rams nicht entziehen. Besonders gut gefielen ihm die Hörner auf den Helmen. So etwas habe es bis dahin nicht gegeben, versichert Manfred Gerlach - dass jeder Spieler die Vereinssymbole oben mit herumträgt. Die Rams, übersetzt Widder, hatten es den Nürnbergern also schwer angetan - wenig später stimmten sie für diesen Team-Namen. 
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Nürnberg Rams

Irgendwas mit Nürnberg sollte es sein - und was noch? Horace Taliaferro, der erste Trainer des ersten Nürnberger Football-Teams, plädierte für "Knights" ("Ritter") und die Farben Rot-Weiß, um die Geschichte der Stadt abbilden zu können. Ein Traditionsverein ab der Gründung. Nett, durchaus, aber im Spätsommer 1981 leider nicht mehrheitsfähig. "Wir fanden das ein bisschen zu langweilig", sagt Rams-Initiator Manfred Gerlach. Er hatte eine bessere Idee, importiert aus den USA. Ein "Roadtrip" hatte ihn nach dem Super Bowl XIV nach L.A. gebracht, die dort ansässigen Rams hatten das nationale Football-Endspiel verloren gegen die Pittsburgh Steelers, mit einer hinreißenden Saison aber offenbar die Herzen der Fans erobert. Auch Manfred Gerlach konnte sich den Rams nicht entziehen. Besonders gut gefielen ihm die Hörner auf den Helmen. So etwas habe es bis dahin nicht gegeben, versichert Manfred Gerlach - dass jeder Spieler die Vereinssymbole oben mit herumträgt. Die Rams, übersetzt Widder, hatten es den Nürnbergern also schwer angetan - wenig später stimmten sie für diesen Team-Namen.  © Sportfoto Zink / DaMa, NN

Die Erlangen Sharks sollten am Anfang noch Erlangen Browns heißen, da die Gründer der Mannschaft damals große Fans des NFL-Teams Cleveland Browns waren. Doch nicht alle Teammitglieder konnten sich mit dem Namen anfreunden, also wurde abgestimmt und ein Namen gesucht, der möglichst nicht an ein NFL-Team erinnerte. Die Wahl fiel auf Erlangen Sharks, und die beste Begründung für den Namen lieferte damals Running Back Sebastian Ebenhack: "Sharks, weil wir hungrig sind". Auch fast 19 Jahre später sind die Sharks sehr zufrieden mit ihrem Namen. "Viele Spieler identifizieren sich mit unserem Namen und der Hai ist allgegenwärtig auf T-Shirts, Tassen und Mützen, unsere Facebookgruppe heißt Haifischbecken", sagt Coach Jens Löschke. "Und in erster Linie sind wir immer noch hungrig."
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Erlangen Sharks

Die Erlangen Sharks sollten am Anfang noch Erlangen Browns heißen, da die Gründer der Mannschaft damals große Fans des NFL-Teams Cleveland Browns waren. Doch nicht alle Teammitglieder konnten sich mit dem Namen anfreunden, also wurde abgestimmt und ein Namen gesucht, der möglichst nicht an ein NFL-Team erinnerte. Die Wahl fiel auf Erlangen Sharks, und die beste Begründung für den Namen lieferte damals Running Back Sebastian Ebenhack: "Sharks, weil wir hungrig sind". Auch fast 19 Jahre später sind die Sharks sehr zufrieden mit ihrem Namen. "Viele Spieler identifizieren sich mit unserem Namen und der Hai ist allgegenwärtig auf T-Shirts, Tassen und Mützen, unsere Facebookgruppe heißt Haifischbecken", sagt Coach Jens Löschke. "Und in erster Linie sind wir immer noch hungrig." © Sonja Och, NN

Anfang 2019 hat sich in Erlangen ein Damen-Football-Team neu gegründet, für die reine Frauen-Mannschaft suchten die Gründerinnen einen Verein - und wurde fündig: beim Turnerbund. "Als klar war, dass wir ein neues Vereins-Zuhause gefunden hatten, ging es dann auch gleich an die Namensfindung", sagt Trainerin Johanna Frankenberg. Spielerinnen und Betreuer sammelten Vorschläge und stimmten ab. "An diesen Abend werden sich alle Beteiligten sicherlich noch lange erinnern und darüber lachen. Es war eine besondere Zeit und es kam ein bedeutsamer Team-Name heraus, so viel steht fest", sagt Frankenberg. "Wir sind tough, willensstark und geben nicht klein bei, egal wie viele Steine uns in den Weg gelegt werden." Aus Dankbarkeit gegenüber dem Verein wollte die Mannschaft auch dessen Namen im Titel tragen. "Wir fühlen uns dem Turnerbund sehr verbunden und treten bis heute mit voller Überzeugung als Erlangen TB Rebels auf." In diesem Jahr soll es - nach einer langen Corona-Zwangspause - auch endlich die ersten Bundesliga-Spiele an der Spardorfer Straße geben. 
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Erlangen TB Rebels

Anfang 2019 hat sich in Erlangen ein Damen-Football-Team neu gegründet, für die reine Frauen-Mannschaft suchten die Gründerinnen einen Verein - und wurde fündig: beim Turnerbund. "Als klar war, dass wir ein neues Vereins-Zuhause gefunden hatten, ging es dann auch gleich an die Namensfindung", sagt Trainerin Johanna Frankenberg. Spielerinnen und Betreuer sammelten Vorschläge und stimmten ab. "An diesen Abend werden sich alle Beteiligten sicherlich noch lange erinnern und darüber lachen. Es war eine besondere Zeit und es kam ein bedeutsamer Team-Name heraus, so viel steht fest", sagt Frankenberg. "Wir sind tough, willensstark und geben nicht klein bei, egal wie viele Steine uns in den Weg gelegt werden." Aus Dankbarkeit gegenüber dem Verein wollte die Mannschaft auch dessen Namen im Titel tragen. "Wir fühlen uns dem Turnerbund sehr verbunden und treten bis heute mit voller Überzeugung als Erlangen TB Rebels auf." In diesem Jahr soll es - nach einer langen Corona-Zwangspause - auch endlich die ersten Bundesliga-Spiele an der Spardorfer Straße geben.  © e-nn-erl-20210222_093127-3.jpg, NN

Die Herzo Rhinos kamen in einer Art "Ausschlussprinzip" zu ihrem Namen. Bei einem Brainstorming innerhalb des Teams wurde klar, dass die Herzogenauracher "keinen der sonst üblichen Namen wie Lions, Bears oder einer anderen Mannschaft, die es in der NFL gibt, wollen", sagt Andreas Bammes von den Herzo Rhinos. "Wir wollten einen Namen, der ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, mit dem sich die Mannschaft aber auch identifizieren kann." In einer Abstimmung einigten sich die Footballer auf Rhinos. Es gibt nur wenige Teams, die auch so heißen: zum Beispiel die Rhinos Rettigheim (Deutschland), Bocholt Rhinos (Deutschland), Upper Styrian Rhinos (Österreich) und Rhinos Milano (Italien). "Wir sind bis heute zufrieden, sowohl der Name als auch das Logo sind in der Herzogenauracher Sportlandschaft und mittlerweile beispielsweise durch das Oldstar Game in Marburg auf der Karte des American Football angekommen."
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Herzo Rhinos

Die Herzo Rhinos kamen in einer Art "Ausschlussprinzip" zu ihrem Namen. Bei einem Brainstorming innerhalb des Teams wurde klar, dass die Herzogenauracher "keinen der sonst üblichen Namen wie Lions, Bears oder einer anderen Mannschaft, die es in der NFL gibt, wollen", sagt Andreas Bammes von den Herzo Rhinos. "Wir wollten einen Namen, der ein Alleinstellungsmerkmal darstellt, mit dem sich die Mannschaft aber auch identifizieren kann." In einer Abstimmung einigten sich die Footballer auf Rhinos. Es gibt nur wenige Teams, die auch so heißen: zum Beispiel die Rhinos Rettigheim (Deutschland), Bocholt Rhinos (Deutschland), Upper Styrian Rhinos (Österreich) und Rhinos Milano (Italien). "Wir sind bis heute zufrieden, sowohl der Name als auch das Logo sind in der Herzogenauracher Sportlandschaft und mittlerweile beispielsweise durch das Oldstar Game in Marburg auf der Karte des American Football angekommen." © Herzo Rhinos, NN

Vor rund fünf Jahren gab eine kleine Gruppen von Football-Freunden der Mannschaft den markanten Namen "Gechers". Theofanis Triantafillos, der seitdem die Geschicke im Verein leitet und selbst noch auf der Position des Tight-Ends agiert, erinnert sich: Da die Mannschaft in einem Dorf spiele, aus dem auch die meisten der ersten Spieler kamen, unterscheide man sich deutlich von den "Stadtteams" und ihren Einzugsräumen. Um dies zu honorieren wählte man - als bislang einziges Team - einen deutschen Namen mit regionalem Klang und Bezug. Dass der Name derart regional ist, dass man ihn selbst mancherorts in Franken nicht kennt, war den Gründern damals nicht bewusst und sorgt vor allem bei Auswärtsspielen immer noch für den einen oder anderen Schmunzler. Gecher ist fränkisch und heißt: Gockel. 
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Hemhofen Gechers

Vor rund fünf Jahren gab eine kleine Gruppen von Football-Freunden der Mannschaft den markanten Namen "Gechers". Theofanis Triantafillos, der seitdem die Geschicke im Verein leitet und selbst noch auf der Position des Tight-Ends agiert, erinnert sich: Da die Mannschaft in einem Dorf spiele, aus dem auch die meisten der ersten Spieler kamen, unterscheide man sich deutlich von den "Stadtteams" und ihren Einzugsräumen. Um dies zu honorieren wählte man - als bislang einziges Team - einen deutschen Namen mit regionalem Klang und Bezug. Dass der Name derart regional ist, dass man ihn selbst mancherorts in Franken nicht kennt, war den Gründern damals nicht bewusst und sorgt vor allem bei Auswärtsspielen immer noch für den einen oder anderen Schmunzler. Gecher ist fränkisch und heißt: Gockel.  © Anestis Aslanidis, NN

Das Jahr war erst wenige Tage alt, da verkündeten die Footballspieler aus der Stadt Fürth den Beginn einer neuen Ära: Aus den Franken Timberwolves werden die Fürth Shamrocks. Shamrock ist das englische Wort für Kleeblatt, das Wahrzeichen der Stadt Fürth. "Mit den Timberwolves konnte man als echter Fürther wenig anfangen", sagt der Wide Receiver und neue Vizevorsitzende Wesley Fullmore, "blau-weiß-schwarze Farben, nur Franken im Namen - die Connection zu Fürth war da nie wirklich da." Zwar waren auch die Ziele der alten Timberwolves immer sehr ambitioniert, mit dem Kleeblatt im Logo und grünen Trikots wollen die Fürth Shamrocks jetzt aber endlich "etwas dauerhaft Gutes aufbauen und das werden, was die Timberwolves längst hätten sein wollen". Starten werden die Shamrocks erst einmal in der untersten Liga: in der Landes- oder Aufbauliga, wenn es eine geben sollte.
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Fürth Shamrocks

Das Jahr war erst wenige Tage alt, da verkündeten die Footballspieler aus der Stadt Fürth den Beginn einer neuen Ära: Aus den Franken Timberwolves werden die Fürth Shamrocks. Shamrock ist das englische Wort für Kleeblatt, das Wahrzeichen der Stadt Fürth. "Mit den Timberwolves konnte man als echter Fürther wenig anfangen", sagt der Wide Receiver und neue Vizevorsitzende Wesley Fullmore, "blau-weiß-schwarze Farben, nur Franken im Namen - die Connection zu Fürth war da nie wirklich da." Zwar waren auch die Ziele der alten Timberwolves immer sehr ambitioniert, mit dem Kleeblatt im Logo und grünen Trikots wollen die Fürth Shamrocks jetzt aber endlich "etwas dauerhaft Gutes aufbauen und das werden, was die Timberwolves längst hätten sein wollen". Starten werden die Shamrocks erst einmal in der untersten Liga: in der Landes- oder Aufbauliga, wenn es eine geben sollte. © privat, NN

Im Jahr 2001 bahnte sich die Football-Begeisterung ihren Weg nach Neumarkt, als der umtriebige Nürnberger Kris Kubelke die Gründung einer Abteilung beim SV Pölling initiierte. Bei Name und Trikotfarbe ließen sich die "Bavarian State Wolverines" von einer renommierten us-amerikanischen College-Mannschaft aus Michigan inspirieren. Doch der Aufschwung geriet ins Stocken und mündete 2009 in der Mannschaftsauflösung, gefolgt von verschiedenen Jugend-Spielgemeinschaften (Oberpfalz Spartans). Seit Herbst 2020 indes keimt neue Hoffnung auf. Eine Gruppe aus altbekannten und frischen Gesichtern will im Frühjahr 2022 als eigenständiger Verein durchstarten. Der Name ist noch geheim.
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Bavarian State Wolverines

Im Jahr 2001 bahnte sich die Football-Begeisterung ihren Weg nach Neumarkt, als der umtriebige Nürnberger Kris Kubelke die Gründung einer Abteilung beim SV Pölling initiierte. Bei Name und Trikotfarbe ließen sich die "Bavarian State Wolverines" von einer renommierten us-amerikanischen College-Mannschaft aus Michigan inspirieren. Doch der Aufschwung geriet ins Stocken und mündete 2009 in der Mannschaftsauflösung, gefolgt von verschiedenen Jugend-Spielgemeinschaften (Oberpfalz Spartans). Seit Herbst 2020 indes keimt neue Hoffnung auf. Eine Gruppe aus altbekannten und frischen Gesichtern will im Frühjahr 2022 als eigenständiger Verein durchstarten. Der Name ist noch geheim. © Fritz-Wolfgang Etzold, NN

Die Phantome kamen aus dem Nichts. Beim Bamberger Club hat Vorsitzende Sabine Schubert mit dem Team Brainstorming betrieben. "Und irgendwer hat dann die Phantoms vorgeschlagen, ich weiß nicht einmal mehr wer. Und das war es dann!" Auch viele Spieler aus Forchheim und Umgebung pendeln zum Training nach Bamberg. 
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Bamberg Phantoms

Die Phantome kamen aus dem Nichts. Beim Bamberger Club hat Vorsitzende Sabine Schubert mit dem Team Brainstorming betrieben. "Und irgendwer hat dann die Phantoms vorgeschlagen, ich weiß nicht einmal mehr wer. Und das war es dann!" Auch viele Spieler aus Forchheim und Umgebung pendeln zum Training nach Bamberg.  © Edgar Pfrogner, NN