
Tanzsport-Formation darf zum DM-Turnier
Mit dem Latein noch lange nicht am Ende: TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg bleibt erstklassig
Ein weiteres Jahr erstklassiger Samba, Cha-Cha-Cha und Rumba: Die Latein-Tänzer des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg haben das zweite Jahr in Folge einen Anlass für eine große Feier. Nachdem 2023 der erste Aufstieg in die Bundesliga seit 29 Jahren gelungen war, hat die Formation in dieser Saison souverän den Klassenerhalt erreicht. Auf dem fünften von insgesamt acht Plätzen landete das TSC-Team.
"Ich bin sehr glücklich, denn als Neuling in der Liga hat man einen schweren Stand", sagt Trainer Sean Welton und fügt hinzu: "Vor allem die Art und Weise war ein großer Erfolg, weil wir die Klasse nicht nur knapp gehalten haben."

Es gibt zwei Bundesligen im Tanzen, eine für Standard- und eine für Lateintänze. Eine Saison besteht aus fünf Turnieren, die im Frühjahr ausgetragen werden. Am Ende der Saison steigen die zwei letzten Teams der Tabelle ab.
Die Bundesliga kürt jedoch keinen Meister, wie es in anderen Sportarten üblich ist. Stattdessen qualifizieren sich alle Teams, die die Klasse gehalten haben, und die Aufsteiger für das Deutsche-Meisterschafts-Turnier im Herbst.
James-Bond-Choreo auch im zweiten Jahr erfolgreich
Die Choreografie, die Sean Welton und seine Co-Trainerin Angela Diez für ihre Tänzer ausgearbeitet haben, hat das Thema "James Bond". Zu Musik aus den fünf Bond-Filmen, in denen Daniel Craig den britischen Agenten spielt, überlegten sich die Coaches eine Choreografie, in der unter anderem auch Kampfszenen hineininterpretiert sind. Mit dem selben Thema ist Rot-Gold-Casino im Vorjahr in die Bundesliga aufgestiegen. Laut Welton sei es ganz normal, dass eine Choreo über zwei Saisons getanzt wird.
Obwohl diese Saison erst vor wenigen Wochen endete, steht das Thema für die nächste schon fest. Welton will zwar noch nicht sagen, was es ist, dafür verrät er aber: "Wir wollen was anderes machen als zuletzt, es soll für die Außenstehenden spannend bleiben. Wir werden uns in der nächsten Saison nicht verstecken oder auf Sicherheit gehen."
Trainer auch im Paartanz erfolgreich
Für Welton gibt es in diesem Jahr neben dem Klassenerhalt einen weiteren Grund zur Freude. Der 30-Jährige aus Lauf an der Pegnitz ist nämlich nicht nur Trainer der Nürnberger Latein-Formation, sondern er tanzt auch selbst. Im Paartanz gelang ihm vor kurzem der Aufstieg in die höchste Klasse, die S-Klasse.
Um so erfolgreich zu sein, benötigt es viel Training. Außerhalb der Saison seiner Latein-Mannschaft übt er vier bis fünf Mal die Woche. Wenn ab Spätsommer für sein Team die heiße Vorbereitungsphase für die Deutsche Meisterschaft und die Bundesliga beginnt, dann schraubt Welton seine eigenen Einheiten auf zwei bis drei Mal pro Woche herunter. Unter anderem gibt es dann auch ein Trainingslager, bei dem die Tänzer jeden Tag acht Stunden proben.
Obwohl Welton sehr viel Zeit für den Tanzsport opfert, macht er das bisher nicht beruflich, sondern "ehrenamtlich", wie er sagt. Denn neben seiner Tätigkeit beim TSC studiert er Computerspielwissenschaften. "Nach dem Studium will ich dem Tanzen treu bleiben, weil es mir am Herzen liegt." Er kann sich deshalb auch vorstellen, eine Teilzeitstelle anzunehmen oder sich selbständig zu machen, um sich dadurch seine Arbeitszeiten so legen zu können, dass er immer noch genug Zeit für das Tanzen hat. Ein weiteres Gedankenspiel ist, dass er sein Hobby auch zum Beruf macht.
Aktuell ist der Laufer zunächst damit beschäftigt, auszuarbeiten, wie die Choreo für die nächste Saison aussehen soll. Derweil haben seine Latein-Tänzer Zeit zur Regeneration, denn das Training beginnt erst wieder im Mai. Im Herbst wartet dann das Turnier, in dem der Deutsche Meister gekürt wird. Im November 2023 schied Nürnberg bereits in der Vorrunde aus und landete auf dem vorletzten Platz. In diesem Jahr nimmt sich Trainer Sean Welton die Top Vier als Ziel vor.
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