Heimsieg für die Spielvereinigung

2:1 gegen Düsseldorf: Derby-Held Ache macht Fürth erneut glücklich

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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18.2.2023, 15:34 Uhr
Den schwachen Auftritt in Karlsruhe vergessen gemacht: Fürths Kapitän Branimir Hrgota und Kollegen feiern einen 2:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Den schwachen Auftritt in Karlsruhe vergessen gemacht: Fürths Kapitän Branimir Hrgota und Kollegen feiern einen 2:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf.

Als Schiedsrichter Marco Fritz ein letztes Mal die Pfeife in den Mund nahm, war Alexander Zornigers persönliche Serie gerissen, aber natürlich dürfte ihm dieser Randaspekt herzlich egal gewesen sein. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche klatschte Fürths Trainer nach dem 2:1 (1:0) gegen Fortuna Düsseldorf erleichtert mit seinen Kollegen ab. Durch den Sieg klettert das Kleeblatt zumindest für eine Nacht auf Platz zehn der 2. Bundesliga und verschafft sich Luft zu den Abstiegsplätzen.

Gleich fünf Wechsel hatte Zorniger nach dem enttäuschenden Auftritt in Karlsruhe vorgenommen. Er wolle sich in erster Linie am Auftreten in den Übungseinheiten unter der Woche orientieren, betonte Zorniger bei der wöchentliche Pressekonferenz am Donnerstag, "vor allem, da das Spiel davor nicht so viel hergegeben hat".

Fünf Wechsel in der Startelf

Gegen Düsseldorf war von Beginn an wieder deutlich mehr Engagement zu erkennen, schon nach wenigen Sekunden hatten sich die Fürther erstmals in den Strafraum der Gäste kombiniert. In der ersten Halbzeit sollten viele weitere solcher Szenen folgen, allerdings fehlte in den meisten Fällen noch der Drang zum Tor. Tobias Raschl prüfte Florian Kastenmeier (13. Minute), Branimir Hrgota zeigte immer wieder gute Ansätze und war oft nur durch ein Foul zu stoppen, die gefährlicheren Gelegenheiten boten sich zunächst aber dem Tabellensechsten.

Ao Tanaka verzog völlig freistehend von der Fürther Strafraumgrenze, Emmanuel Iyoha nötigte Fürths Torwart Andreas Linde zumindest zu einer kleinen Talentprobe, kurz vor der Halbzeitpause schloss Shinta Appelkamp im Sechzehnmeterraum wieder viel zu hastig ab. Ansonsten war wenig davon zu erkennen, dass sich die Fortuna an diesem Tag zu einem ernstzunehmenden Aufstiegskandidaten machen wollte.

Die Gastgeber waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Führung gegangen. Derbyheld Ragnar Ache und Armindo Sieb durften im System Zorniger diesmal die ersten Verteidiger geben, das hohe Anlaufen führte zunächst immerhin dazu, dass sich die Fortuna fast ausschließlich mit langen Bällen befreien konnte.

Derby-Held Ache trifft doppelt

In der 26. Minute war es dann Ache, der mit seiner körperlichen Präsenz Raschl erst einen guten Abschluss ermöglichte, zwei Minuten später kamm er dann selbst zum Zug. Nach einer Flanke von Max Christiansen stieg Ache unnachahmlich in die Luft, vor allem aber höher als Andre Hoffmann und Christoph Klarer. Sein platzierter Kopfball brachte das 1:0 (28. Minute) - rein statistisch die Entscheidung. Unter Zorniger hatte die Spielvereinigung bisher alle Heimspiele mit diesem Ergebnis für sich entschieden.

Derby-Held und gegen Düsseldorf zweifacher Torschütze: Ragnar Ache (links).

Derby-Held und gegen Düsseldorf zweifacher Torschütze: Ragnar Ache (links). © Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink

So konnte es zumindest aus Düsseldorfer Sicht natürlich nicht weitergehen, gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit war der Mannschaft von Daniel Thioune anzumerken, dass sie sich in der Kabine vorgenommen hatte, der Fürther Heim-Serie ein Ende zu bereiten. Deutlich früher und deutlich aggressiver versuchten die Gäste nun den Ball zu erobern, genau in diese leichte Drangphase fiel aber das 2:0. Gedankenschnell legte sich Raschl den Ball vor, legte im Strafraum quer, wo Ache keine große Mühe mehr hatte, den Ball im Tor unterzubringen (58.).

Das Raunen im Ronhof nimmt zu

Die Serie hatte das Kleeblatt somit selbst beendet. Dummerweise nahmen das die Gäste im Wissen, nun nichts mehr zu verlieren zu haben, zum Anlass doch noch mitzuspielen. Nachdem Christiansen nach einem Bock von Kastenmeier den Pfosten getroffen und die Entscheidung verpasst hatte (63.), glückte der Fortuna der Anschlusstreffer. Der kurz zuvor eingewechselte Kristoffer Peterson nutzte die Konfusion im Fürther Strafraum eiskalt aus (67.), das mit der Konfusion in der Verteidigung legte sich auch in den Minuten danach nicht.

Zorniger brachte mit Dickson Abiama (für Sieb), Sebastian Griesbeck (für Raschl) und Marco John (für Itter) frische Kräfte, um wieder frühzeitiger Druck auf den Gegner auszuüben, das Spiel verlagerte sich dennoch mehr und mehr in die Hälfte der Gastgeber - und nahm das Raunen der 9804 Zuschauerinnen und Zuschauer im Ronhof zu.

Christiansen wird verletzt

Wirklich ernsthaft in Gefahr geriet das Fürther Tor aber nicht mehr. Christiansen bekam nach einem taktischen Foul die fünfte Gelbe Karte gezeigt, humpelte nach einem rustikalen Foul von Jorrit Hendrix aber ohnehin mit starken Schulterschmerzen vom Feld, er wird gegen Kaiserslautern fehlen. Anschließend holte sich noch Düsseldorfs Jordy de Wijs in einer Aktion die Gelb-Rote Karte ab, danach war Schluss. Und hatte Fürth einen weiteren Beleg dafür, was möglich ist, wenn Einsatz und Laufbereitschaft stimmen.

Fürth: Linde; G. Jung, Michalski, Haddadi – Asta, Raschl (76. Griesbeck), Christiansen (90. Petkov), G.-L. Itter (76. John) – Hrgota – Ache, Sieb (71. Abiama).

Düsseldorf: Kastenmeier; Oberdorf, A. Hoffmann, Klarer, Iyoha – Sobottka, Tanaka – F. Klaus (62. Hendrix), Appelkamp (88. de Wijs) – Niemiec (62. Peterson), Hennings (62. Ginczek).

Schiedsrichter: Fritz (Korb). – Zuschauer: 9804. - Tore: 1:0 Ache (28.), 2:0 Ache (57.), 2:1 Peterson (67.). - Gelbe Karten: Christiansen (5) / F. Klaus (3), Tanaka (1), Hendrix (4). - Gelb-Rote Karte: – / de Wijs (90.+4/Meckern).

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