
Kapitän in Österreich
„Absolute Führungsqualitäten“: Welche Rolle Philipp Ziereis beim Kleeblatt einnehmen soll
Das Ende kam unerwartet früh. Eigentlich hätte Philipp Ziereis den Linzer Athletik-Sport-Klub vor seinem Abschied noch nach Europa führen wollen, doch dann machte sein Körper nicht mehr mit. Ohne seinen erkrankten Kapitän gewann der LASK vergangene Woche zwar das Playoff-Hinspiel gegen Rapid Wien, verlor am Sonntagnachmittag aber in der österreichischen Hauptstadt, weshalb Wien und nicht Linz im Sommer in der Qualifikation zur Conference League antreten darf.
Philipp Ziereis wird sich dann nicht mehr die Kapitänsbinde über das weiß-schwarze Trikot streifen. 2022 war der ehemalige Kapitän des FC St. Pauli nach Österreich gewechselt und hatte den Traditionsverein ebenfalls in vielen Spielen angeführt. Nach 82 Partien in der österreichischen Bundesliga sowie sechs in der Europa League und vier in der Conference League kehrt er jetzt aber wieder nach Deutschland zurück. Nach Fürth, wo er einen Vertrag bis 2027 unterschrieben hat.
Philipp Ziereis soll bei der SpVgg Greuther Fürth ein Anführer sein
Er habe „eine Aufgabe gesucht, bei der ich etwas mit entwickeln kann“, erklärt der gebürtige Oberpfälzer, der aus Schwarzhofen im Landkreis Schwandorf stammt und lange bei Jahn Regensburg gespielt hat. „Hier beim Kleeblatt entsteht etwas Neues, es gibt viele junge Spieler, die eine erfahrene Achse brauchen. So haben mich die Verantwortlichen auch schnell überzeugt, in welcher Rolle sie mich hier sehen.“
Nach einer lange ernüchternden Saison, in der das Abstiegsgespenst bis zum 34. Spieltag über dem Ronhof geschwebt war, steht das Kleeblatt ja vor einem Umbruch. Vor dem größten Neuanfang der vergangenen Jahre. Zuletzt haben die Fürther mit Gideon Jung, Niko Gießelmann, Marco Meyerhöfer und Simon Asta vier Defensivspieler verabschiedet, deren Platz der 32-Jährige jetzt einnehmen soll. Mit seiner Vita dürfte Ziereis sogar der neue Abwehrchef werden - und mithelfen, die zuletzt viertschlechteste Defensive der Liga wieder zu stabilisieren.
Trainer Thomas Kleine freut sich nur auf „einen erfahrenen und zweikampfstarken Innenverteidiger, sondern auch eine Persönlichkeit, die schon viel erlebt hat und unserer Mannschaft dadurch auch Ruhe und Stabilität verleihen kann“. Einen, der „in seiner Rolle hier beim Kleeblatt auch für sich nochmal eine neue Herausforderung sieht und vorangehen möchte“. In den Gesprächen habe Ziereis „signalisiert, dass er sich darauf freut, hier gemeinsam mit uns etwas aufzubauen“, erzählt Stephan Fürstner.
Der Sportdirektor ist ja der Bauleiter des Fürther Neuanfangs - und sehr glücklich, dafür einen Facharbeiter wie Philipp Ziereis vom Kleeblatt überzeugt zu haben. Fürstner attestiert dem Neuen „absolute Führungsqualitäten, die er in den vergangenen Jahren konstant unter Beweis gestellt hat. Er geht mit seiner Art und Mentalität voran und wird so eine wichtige Säule in unserem Mannschaftsgefüge darstellen.“
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