
0:1 bei der Hertha
Achtes Spiel ohne Sieg: Schwaches Kleeblatt enttäuscht und verliert auch in Berlin
Am Freitagabend spitzte sich die Krise des Kleeblatts weiter zu. Mit dem überraschenden 5:0 in Magdeburg machte der SC Preußen Münster den Abstiegskampf noch ein bisschen spannender, sprang auf den Relegationsplatz und rückte bis auf drei Punkte an die Spielvereinigung heran. Die muss sich deshalb mehr denn je mit dem Drohszenario „Dritte Liga“ beschäftigen, wenngleich alle, die es mit diesem Verein halten, am Samstag erleichtert zuschauen durften, wie Ulm verlor und Braunschweig nur einen Punkt holte.
Am Sonntagnachmittag hatten die Fürther deshalb im Berliner Olympiastadion die nächste große Chance, einen ebenso großen Schritt hin zum Ligaverbleib zu machen. Doch auch diesmal enttäuschte die Mannschaft auf ganzer Linie und verlor zum dritten Mal in Folge ohne eigenes Tor. Das 0:1 bei der Hertha war gleichzeitig das achte (!) Spiel ohne Sieg.
SpVgg Greuther Fürth mit vier Änderungen in der Startelf
Neun Tage nach dem ernüchternden 0:1 gegen den Tabellenvorletzten Ulm veränderte Jan Siewert seine Startelf gleich auf vier Positionen. Marco Meyerhöfer ersetzte den angeschlagenen Simon Asta als Rechtsverteidiger, dafür übernahm Maximilian Dietz nach abgesessener Gelbsperre wieder die Sechser-Position. Felix Klaus durfte anstelle von Jomaine Consbruch auf der Zehn starten, im Sturm verdrängte Dennis Srbeny überraschend Noel Futkeu.
Doch offensiv gelang dem Kleeblatt nur sehr wenig. Branimir Hrgota und Niko Gießelmann, der erneut Luca Itter (Bank) vertrat, verfehlten das Berliner Tor mit ihren Distanzschüssen deutlich. Ansonsten spielte meistens die Hertha, die trotz vieler Ecken ebenfalls nur wenig Gefahr ausstrahlte - nach einer Viertelstunde aber trotzdem jubeln durfte. Noah Loosli wollte den Ball im Zweikampf mit Florian Niederlechner abschirmen, stellte sich dabei aber maximal schlecht an, sodass Ex-Fürther Fabian Reese die Kugel übernehmen und flach zum 1:0 treffen konnte (16.).
Knapp zehn Minuten später schoss Felix Klaus mal ans Außennetz, ansonsten taten sich die Fürther erneut sehr schwer. Die vielen langen Bälle, meist von Nahuel Noll, verteidigte die Berliner Defensive problemlos, ein Plan B war nicht zu sehen. Dem Offensivspiel des Kleeblatts fehlte komplett das Tempo und die Kreativität, halten musste Hertha-Torhüter Tjark Ernst deshalb in den ersten 45 keinen einzigen Schuss. Stattdessen erhöhte Deyovaisio Zeefuik kurz vor der Pause auf 2:0, Reese war aber zuvor im Abseits gestanden. Glück fürs Kleeblatt, das ansonsten auftrat wie ein Absteiger.
Nachdem es offensiv auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte nicht besser wurde, entschied sich Trainer Siewert, zu handeln. Itter ersetzte Gießelmann in der Defensive, Consbruch den schwachen Srbeny in der Offensive. Wenige Augenblicke später kam der eingewechselte Zehner erstmals an den Ball, sein Schüsschen kullerte aber nur in die Arme von Ernst. Es war nach einer Stunde dennoch der erste Fürther Schuss aufs Tor - für längere Zeit aber auch der letzte.
Deshalb nahm Siewert 20 Minuten vor Schluss den ebenfalls schwachen Innenverteidiger Loosli heraus und brachte mit Noel Futkeu einen Stürmer sowie mit Roberto Massimo (für Meyerhöfer) einen schnelleren Außenverteidiger. Die nächste Chance hatten trotzdem die Berliner, Derry Scherhant schoss aber knapp vorbei (73.). Die Fürther schienen sich derweil mit der nächsten Niederlage zu arrangieren, wirkliche Gefahr entwickelten sie in der Schlussphase nicht mehr.
Massimo schlenzte den Ball aufs Außennetz (83.), auf der anderen Seite lenkte Dietz einen Schuss von Reese beinahe ins eigene Tor (84.). In den letzten Minuten durfte auch U23-Torjäger Daniel Kasper noch ein bisschen mitspielen - und sah wie sein Kapitän einen Ball ins aussichtsreicher Position beinahe ins großen Marathontor des Olympiastadions schoss (89.). Auch in der vierminütigen Nachspielzeit gelang dem Kleeblatt: nichts.
Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nach dem 0:1 nur noch drei, wegen des deutlich schlechteren Torverhältnisses effektiv nur noch zwei Punkte.
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