Linde muss passen

Ausfälle und Fragezeichen: Kleeblatt reist mit Personalsorgen nach Paderborn

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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31.3.2023, 14:53 Uhr
Die Nummer zwei wird zur Nummer eins: Leon Schaffran wird in Paderborn den kranken Andreas Linde ersetzen.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Die Nummer zwei wird zur Nummer eins: Leon Schaffran wird in Paderborn den kranken Andreas Linde ersetzen.

Wenn ein Trainer mit einem kleinen Zettel zur Pressekonferenz kommt, bedeutet das meist nichts Gutes. Am Freitagnachmittag hatte auch Alexander Zorniger ein Blatt Papier dabei, um nur nichts zu vergessen. Auf seiner Liste standen die Namen vieler Spieler, die zuletzt gekränkelt hatten - oder es derzeit sogar noch tun, sodass sie am Sonntag beim Auswärtsspiel in Paderborn (13.30/Sky) nicht oder zumindest nicht über die komplette Distanz mitwirken können.

Im Tor wird Andreas Linde voraussichtlich ausfallen, weshalb Ersatztorhüter Leon Schaffran zu seinem fünften Einsatz in dieser Saison kommen wird. "Es war gut, dass Leon einen guten Test in Frankfurt hatte", freut sich sein Trainer, der aber auch auf anderen Positionen gezwungenermaßen umbauen muss. Angreifer Ragnar Ache, der zuletzt gesetzt war, konnte erst am Freitag wieder komplett trainieren, "es besteht die Möglichkeit, dass er nicht von Anfang an startet und uns von der Bank helfen kann", so Zorniger.

Gleiches gilt für Dickson Abiama, der zuletzt ebenfalls krank war. Nachdem auch Afimico Pululu mit Knieproblemen passen muss, wird Armindo Sieb, der Anfang der Woche noch ein Tor für die U20-Nationalmannschaft geschossen hatte, neben Branimir Hrgota stürmen dürfen. Zorniger ist sich bewusst, dass der viel kleinere und weniger wuchtige Sieb "in der Spielweise ein bisschen anders" agiert, "trotzdem ist er einer unserer Stürmer, die tief gehen - und das ist für uns wichtig."

Wer Sieb in dieser Tiefe mit Pässen suchen soll, ist derzeit noch offen. Der Trainer spricht von "drei Optionen auf zwei Positionen" im zentralen Mittelfeld, wo sich Tobias Raschl, Lukas Petkov und Julian Green um zwei Plätze streiten - wobei Zorniger den zuletzt auffälligen Green weiter vorne sieht, sodass es gut möglich ist, dass Petkov Raschl auf der Achterposition ersetzt.

Wichtigstes Ziel: "Stabilität in der Spielweise"

Zudem sind die beiden so wichtigen Außenverteidiger Marco John und Simon Asta wieder fit - und bereit, mit ihren Kollegen den nächsten Schritt auf einem langen Weg zu gehen. Vor dem so wichtigen Spiel gegen Magdeburg (3:0) "haben wir der Mannschaft ein Bild gegeben, mit dem sie arbeiten kann", erzählte der Trainer. Dessen Aussage: Schritt für Schritt weiterentwickeln. "Es geht nach wie vor um die Stabilität in der Spielweise, darum, unabhängig davon, wo du spielst, eine gewisse Intensität nicht zu unterschreiten", betont der Trainer. "Alles andere sind die Konsequenzen aus dem."

Über den letzten Platz in der Auswärtstabelle wollte der Trainer lieber nicht groß sprechen. "Es geht darum, dass du einige Faktoren, die dich auswärts bissl hemmen, beiseiteschieben kannst, wenn du es schaffst, dich extrem auf dich zu fokussieren", sagt der Trainer. Es sei Aufgabe des Trainerteams, die Mannschaft so "an die Startlinie zu schicken, dass sie in der Lage ist, das Spiel zu gewinnen - mit allen Faktoren, die dafür notwendig sind: physisch, psychisch und Mentalität."

Dass mit Asta, Hrgota, Raschl und Oussama Haddadi vier wichtigen Spielern eine Gelbsperre droht, beschäftigt den Trainer "nicht in der Aufstellung, aber es kann im Laufe des Spiels eine Rolle spielen", sagt Zorniger. "Es ist aber schon so, dass wir das Glück haben, dass es versetzt über das gesamte Feld ist." Am liebsten wäre ihm natürlich, er bräuchte für die nächste Presserunde keinen weiteren Zettel.

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