Nach zehn Jahren

Ein Derbyheld kehrt zurück: Edgar Prib kickt für die U23 des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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20.9.2023, 13:20 Uhr
20. Dezember 2011: Der Moment, als Edgar Prib zum Fürther Derbyhelden wird.

© Sportfoto Zink / JüRa, Sportfoto Zink / JüRa 20. Dezember 2011: Der Moment, als Edgar Prib zum Fürther Derbyhelden wird.

Beim letzten großen Erfolg seines Vereins war Edgar Prib dabei. Als die Spielvereinigung am 23. Mai 2021 zum zweiten Mal in die Bundesliga aufstieg, da durfte der Fürther Junge mitfeiern - auch wenn er an diesem Sonntagnachmittag ein anderes Trikot trug. Mit Fortuna Düsseldorf verlor Prib im Geister-Ronhof mit 2:3, die Niederlage dürfte ihn ausnahmsweise nur wenig geärgert haben. Es war ja nicht irgendein Verein, der da den Aufstieg feiern durfte, sondern: sein Verein.

Zwei Jahre nach seiner Geburt in Nerjungri, gelegen in der russischen Teilrepublik Jakutien, siedelte die Familie Prib 1991 nach Deutschland über, wo der junge Edgar ab 1996 für die Spielvereinigung spielte, alle Jugendmannschaften durchlief und parallel am Hardenberg-Gymnasium sein Abitur machte. Kurz danach, im Sommer 2009, unterzeichnete der damals 20 Jahre junge Fußballer seinen ersten Profivertrag beim Kleeblatt und debütierte bald auch in der zweiten Bundesliga.

SpVgg Greuther Fürth: Das Feierbiest in der Gustavstraße

Seinen großen Tag erlebte Egar Prib am 20. Dezember 2011, als er das damals zweitklassige Kleeblatt im Pokalspiel beim erstklassigen 1. FC Nürnberg zum Sieg schoss. Dabei entstand auch das ikonographische Bild, wie der junge Fürther bei seinem Jubellauf zum Gästeblock die Eckfahne mit der rot-schwarzen Fahne wegkickt - ein Foto, das allen Menschen beim Kleeblatt für immer im Gedächtnis bleibt. Ein halbes Jahr später stieg Prib mit dem Kleeblatt erstmals in die Bundesliga auf und gab in der Gustavstraße den Feierwart, der am Fensterbrett des Gelben Löwen die Meute anheizte.

Nach dem Abstieg 2013 wechselte er zu Hannover 96, dem er sieben Jahre treu blieb, ehe er 2020 zu Fortuna Düsseldorf weiterzog. Nach zwei Jahren, in denen er unter anderem den Aufstieg seines Kleeblatts live miterlebte, wagte Prib im vergangenen Sommer ein Abenteuer und wechselte zu Manisa FK in die Türkei, wo es eher durchwachen lief. Am Dienstagabend beendete Edgar Prib seine Wanderschaft und kehrte nach Hause zurück. Zu seinem Kleeblatt, bei dem er künftig in der U23 als Leitwolf vorangehen und den jungen Talenten helfen soll.

"Wir kennen Eddy bestens, er ist ein super Junge, der sich durch seine langjährige Vergangenheit hier zu 100 Prozent mit dem Kleeblatt identifiziert", sagt Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi. "Deswegen sind wir froh, dass wir ihn wieder beim Kleeblatt haben. Eddy steht vor einem neuen Lebensabschnitt. Bei diesem Übergang wollen wir ihn bestmöglich unterstützen." Neben der Unterstützung der jungen Spieler in der U23 soll Prib lauf Vereinsmitteilung "Aufgaben in verschiedenen Bereichen im Nachwuchsleistungszentrum" übernehmen und "Erfahrungen abseits des Platzes" sammeln.

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