
Kolumne zum Kleeblatt
Laubenweg 60: Wie Fußball sein sollte - warum die U23 mehr Zuschauer verdient hätte
Die Zuschauerzahl war das einzig Enttäuschende an einem ansonsten wirklich schönen Nachmittag. Nur 375 Menschen wollten am Samstag dabei sein, als die U23 des Kleeblatts im Sportpark Ronhof die besten Talente des FC Bayern empfing. Klar, aus München waren weitaus weniger Menschen gekommen als sonst, weil der Rekordmeister quasi parallel zum 34. Mal Meister hätte werden können. Doch auch ansonsten war es ziemlich leer auf den Plätzen der Haupttribüne.
Das war schade, weil diese Mannschaft eindeutig mehr Zuschauer verdient hätte. Eine Mannschaft ohne Allüren, in der sich niemand zu wichtig nimmt, die als Kollektiv funktioniert, die füreinander einsteht, die mehr ist als die Summe der Einzelteile. Eine Mannschaft, der man gerne zuschaut, vor allem in einer Saison, in der die wichtigere Mannschaft des Kleeblatts eher weniger Spaß macht.
Ein 18- und ein 37-Jähriger gemeinsam in der U23 der SpVgg Greuther Fürth
Es sind auch die kleinen Geschichten, die diese Mannschaft besonders machen. Als der 18 Jahre junge Raul Marita am Samstag ein Tor vorbereitet hatte, gratulierte ihm der mehr als doppelt so alte Daniel Adlung - der auch mit 37 noch so ehrgeizig ist, dass er seinem Mitspieler beim Jubeln eine knappe Minute lang erklärte, was er besser machen muss. Marita hörte zu und bereite, vielleicht auch dank Adlungs Tipps, später noch ein Tor vor. Am Ende hatten die Fürther Talente die des FC Bayern mit 5:1 besiegt.
Bei der U23 ist der Fußball in dieser Saison, wie er sein soll. Wer dieser Mannschaft vor dem Sommer nochmal zuschauen will, muss allerdings reisen. Am kommenden Samstag zum Heimspiel gegen Aschaffenburg nach Seligenporten, eine Woche später nach Würzburg und zum Abschluss gegen Vilzing nochmal in die (nahe) Oberpfalz. Es lohnt sich. Versprochen.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen