Mitgliederversammlung im November

Mehr Teilhabe: Kleeblatt will Satzung ändern und Fanabteilung gründen

12.10.2021, 16:01 Uhr
Tradition, Heimat, Zukunft: Um diesen Dreiklang mit Leben zu füllen, will die Spielvereinigung ihre Satzung ändern und die Mitglieder mehr einbeziehen.  

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NNZ Tradition, Heimat, Zukunft: Um diesen Dreiklang mit Leben zu füllen, will die Spielvereinigung ihre Satzung ändern und die Mitglieder mehr einbeziehen.  

Wenn sich Fred Höfler in den vergangenen drei Jahren mit Fans unterhalten hat, kam das Gespräch häufig auf ein Thema. "Ich habe ein Begehren nach Teilhabe verspürt", sagt der 66-Jährige, der seit 2018 Präsident der Spielvereinigung Greuther Fürth ist. Eine solche aktive Teilhabe der Mitglieder aber war im aktuellen Konstrukt des eingetragenen Vereins nur beschränkt möglich, unter anderem war vielen Anhängern der Jahresbeitrag von 120 Euro zu hoch, um, vereinfacht gesagt, einmal im Jahr an der Mitgliederversammlung abstimmen zu dürfen.

Deshalb hat sich eine hochkarätig besetzte Kommission ausführlich mit der Satzung des Vereins auseinandergesetzt und diese grundlegend überarbeitet. Beteiligt waren daran Präsident Höfler, Vizepräsident Dirk Weißert, Holger Schwiewagner als Geschäftsführer der ausgegliederten Profiabteilung, die Aufsichtsräte Adolf Wedel und Horst Müller sowie der Ehrenvorsitzende Helmut Hack und mit Bernd Lindner und Hockey-Abteilungsleiter Andreas Büdel zwei Vertreter des Wirtschaftsbeirates. "Es geht um eine zukunftsfähige Satzung für alle Mitglieder der Spielvereinigung", sagt Schwiewagner – also auch für die Turner, Volleyballer oder Hockeyspieler des Vereins, wenngleich allen bewusst sei, "dass der Fußball das Zugpferd" ist.

Die derzeit geltende Satzung wurde bereits 2003 verabschiedet und 2014 noch einmal überarbeitet. Sie ist also schon in die Jahre gekommen, "wir haben sie an die aktuellen Realitäten angepasst", sagt Vizepräsident Weißert. Unter anderem wurde die Möglichkeit geschaffen, eine Jahreshauptversammlung künftig auch digital abhalten zu können – was bislang nicht so einfach möglich war.

Vestenbergsgreuth stimmt zu

Ein großer Punkt betrifft den TSV Vestenbergsgreuth, der 1996 mit seiner Fußballabteilung der Spielvereinigung Fürth beigetreten ist. Bislang hatte der TSV als juristische Person stets 20 Prozent der anwesenden Stimmen bei Versammlungen, es war "eine faktische Sperrminorität", wie Höfler es nennt. "Das war wichtig, weil der TSV damals viel aufgegeben hat", sagt Weißert. Der Passus aber widerspreche dem "demokratischen Grundverständnis", er "passt nicht mehr in die Zeit" – und wird deshalb, mit Zustimmung der Vestenbergsgreuther, gestrichen.


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Zudem galt bislang bei allen Abstimmungen, die eine Namens- oder Wappenänderung betreffen, eine Neun-Zehntel-Mehrheit, während für sonstige Satzungsänderungen eine Zwei-Drittel-Mehrheit notwendig war. Künftig gilt generell eine Mehrheit von 75 Prozent. Um mehr Teilhabe zu ermöglichen, wird darüber hinaus der Wirtschaftsbeirat von fünf auf sieben Personen vergrößert, drei davon sollen künftig aus den Abteilungen kommen. Das Gremium wird regelmäßig über die wirtschaftliche Situation der Kapitalgesellschaft informiert und bestellt das Präsidium des Vereins.

Womöglich wird daran künftig auch ein Fanvertreter mitwirken. Die Spielvereinigung möchte, auch das war ein Wunsch vieler, eine Fanabteilung gründen, in der auch all jene Mitglied werden können, die nicht im Verein aktiv Sport treiben. Diese "passiven Vollmitglieder" mit Stimmrecht zahlen nur 80 Euro Jahresbeitrag, zudem gibt es künftig die Möglichkeit, für 50 Euro Fördermitglied zu werden – ohne Stimmrecht.


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"Es geht aber auch darum, das Erreichte abzusichern", sagt Vizepräsident Weißert. Deshalb soll in die Satzung, die die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung am 25. November genauso wie die neue Fanabteilung noch absegnen sollen, aufgenommen werden, dass nur all jene abstimmen dürfen, die mindestens ein Jahr Mitglied sind. "Wir wollen keine Manipulationen", so Weißert.

Zuletzt wird künftig in der Satzung festgeschrieben, dass die ausgegliederte Kapitalgesellschaft, die sich um den Profifußball kümmert, einen Vertreter in das Präsidium entsenden darf. Das ist bislang bereits so: Dirk Weißert ist als Prokurist und Finanzdirektor auch Vizepräsident.

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