Sonntag gegen 96

"Nächste Steps machen": Kleeblatt will gegen Hannover den fünften Heimsieg

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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3.3.2023, 13:46 Uhr
Fünfter Sieg im fünften Heimspiel? Alexander Zorniger hätte nichts dagegen.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Fünfter Sieg im fünften Heimspiel? Alexander Zorniger hätte nichts dagegen.

Wie sich die Dinge doch ändern können. Vor einer Woche saß Alexander Zorniger ziemlich alleine im großen Pressekonferenzraum des Ronhofs und wirkte angesichts der wenigen Fragen, die er beantworten musste, durchaus etwas ernüchtert. Am Freitagvormittag hatte der Trainer des Kleeblatts dann aber sicht- und hörbar Spaß daran, auf jede der vielen Fragen eine gute und tiefgründige Antwort zu finden.

26 Minuten lang redete Zorniger über das anstehende Heimspiel am Sonntag (13.30/Sky) gegen Hannover 96, zu dem der Verein mehr als 10.000 Zuschauer im Ronhof erwartet. Alexander Zorniger aber nutzte die deutlich größere Öffentlichkeit nicht nur zu einem Blick nach vorn, sondern auch nochmal zu einem ausführlichen zurück. Die Niederlage in Kaiserslautern hatte den Trainer ja sehr wütend gemacht, mit ein paar Tagen Abstand klang er aber schon wieder versöhnlicher.

Extreme Schritte, extreme Leistungen

"Wir wollen diese nächsten Steps machen, damit wir uns deutlicher von unten absetzen", sagte Zorniger mit Blick auf die Tabelle. "Wir müssen aber auch aufpassen und immer die Gesamtsituation analysieren. Die Jungs haben bereits extreme Schritte nach vorne gemacht und extreme Leistungen abgeliefert, aber leider nicht in der Regelmäßigkeit, die wir uns alle wünschen."

Es sei "nochmal ein Step, dass wir es schaffen, diese Leistungen zu stabilisieren. 16 Punkte aus neun Spielen waren aber eminent wichtig für uns, weil sie uns in die Lage versetzt haben, dass wir sechs Punkte vom Relegationsplatz weg sind." Mit dem fünften Heimsieg in Serie könnte das Kleeblatt den Abstand sogar nochmal deutlich vergrößern, Zorniger bemüht sich aber, "immer wieder klarzustellen, dass das kein Automatismus ist. Die Leistungen in den Heimspielen immer wieder abzuliefern bedeutet, dass du immer nochmals eines draufsetzen musst - auch in der mentalen Vorbereitung."

Die zwei Gesichter seiner Mannschaft, die bislang alle Heimspiele gewann, auswärts zuletzt aber dreimal verlor, will der Trainer sobald wie möglich zu einem schönen, strahlenden Kleeblatt-Gesicht vereinen. Doch der Weg dorthin ist ein weiter - wenngleich Zorniger die Voraussetzungen dafür als sehr gut erachtet. "Die maximale Leistungsfähigkeit" sei "auf einem Niveau, dass wir große Chancen haben, ein Spiel zu gewinnen, wenn wir sie abrufen. Das ist mir gerade fast lieber als wenn wir eine gleichmäßige Leistung hätten, die aber in manchen Fällen nicht reichen wird, um den Gegner zu schlagen."

Diese maximale Leistungsfähigkeit nochmal heben soll Max Christiansen, der nach seiner Schulterprellung in die Startelf zurückkehren wird. Von den Qualitäten des Sechsers hatte Zorniger zuletzt immer wieder geschwärmt, "er stabilisiert uns und er macht auch die Arbeit der Innenverteidigung leichter". Wer dort starten darf, ist derweil noch offen. "Wir haben vier, fünf richtig ordentliche Innenverteidiger", so Zorniger. "Es wird also jemand rausfallen, aber so funktioniert Konkurrenzkampf."

Nur nicht zu viel ändern

Größere Umstellungen nach dem weitgehend schwachen Auftritt in Kaiserslautern schloss der Trainer allerdings aus - auch in taktischer Hinsicht. Die zweite Halbzeit war das Kleeblatt dort ja mit einer Viererkette angegangen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir von unserer Dreierkette weggehen, nur weil wir in einem Spiel in Unterzahl gesagt haben, dass wir All-in gehen", betonte Zorniger. "Wir wären nicht gut beraten, jede Woche das System zu wechseln und sechs Änderungen durchzuführen."

Manche Dinge sollte man eben nicht ändern.


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