Heimspiel am Sonntag

Ohne Itter, aber mit Selbstvertrauen: So will das Kleeblatt auch gegen Wehen Wiesbaden gewinnen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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24.11.2023, 14:15 Uhr
Luca Itter (links) muss auch am Sonntag aussetzen - will aber nach dem Spiel wieder mit seinen Kollegen feiern.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Luca Itter (links) muss auch am Sonntag aussetzen - will aber nach dem Spiel wieder mit seinen Kollegen feiern.

Am Freitagnachmittag gab Alexander Zorniger den Mahner. Am Sonntag wartet auf ihn und sein Kleeblatt ja eine, zumindest dem Namen nach, vermeintlich lösbare Aufgabe. Mit dem SV Wehen Wiesbaden kommt ein Gegner in den Ronhof, der in der vergangenen Saison noch in der dritten Liga gespielt und im Sommer einige Stammspieler verloren hat. "Das wird so ein Spiel, wo man auch in Fürth denkt: Da kommt ein Aufsteiger und wir sind ja ohnehin heimstark. Die müssen wir mal kurz rauswedeln", sagte Zorniger. "Das wird nicht funktionieren."

Doch die Mannschaft von Markus Kauczinski, einem "guten Freund" Zornigers, hat bislang alle Beobachter überrascht, bereits 21 Punkte gesammelt und ist derzeit sogar das formstärkste Team der zweiten Liga. Aus den vergangenen fünf Spielen hat der SVWW 13 Zähler geholt - und damit sogar noch einen mehr als das Kleeblatt. Zudem hat der Aufsteiger unter anderem in Berlin und Düsseldorf gewonnen, "das hat schon eine Aussagekraft", betont der Fürther Trainer. "Sie haben eine total uneitle Spielweise, stehen kompakt und agieren aus einem Mittelfeld- oder sogar Abwehrpressing."

SpVgg Greuther Fürth: Zorniger mit Bitte an die Fans

Das Verteidigen sei die größte Stärke des kommenden Gegners, so Zorniger. "Sie haben die besten Defensivwerte im eigenen Abwehrdrittel - ohne dass es reihenweise Blutgrätschen gibt, mit denen sie sich die Punkte ergaunern." Der 56-Jährige wandte sich deshalb auf der Pressekonferenz an die Menschen in Fürth. "Meine deutliche Bitte lautet: Bitte ins Stadion kommen. Wir brauchen jeden Zuschauer. Ich habe die Wetterprognose gesehen. Es gibt am Wochenende nichts Spannenderes zu erledigen als hier im Stadion zu sein und uns anzufeuern. Wenn wir das schaffen, haben wir sicher eine Siegchance."

Nicht mithelfen kann dabei weiterhin Luca Itter. Der bislang so starke Innenverteidiger hat sich auch in der Länderspielpause nicht von seinen anhaltenden Beschwerden im Adduktoren-/Leistenbereich erholt. Itter sei "weiter in der Behandlungsphase", gab Zorniger auf Nachfrage bekannt. "Dann werden wir schauen, wie sich das weiterentwickelt." Bis auf den Langzeitverletzten Niko Gießelmann stehen dem Trainer aber alle Spieler zur Verfügung - nicht ausgeschlossen, dass am Sonntag um 13.30 Uhr die gleiche Startelf auf dem Platz steht wie beim 1:0 gegen Düsseldorf.

Seine Mannschaft müsse "sofort wieder auf Temperatur, sofort wieder da sein", forderte der Trainer. "In dieser Liga ist es vollkommen egal, ob du gegen Schalke oder Elversberg spielst. Du musst jedes Wochenende voll fokussiert sein, deine Aufgaben gut erledigen und gut vorbereitet sein - physisch, aber auch bezüglich eines ordentlichen Matchplans." Seine Spieler hat er in den vergangen Tagen mit einem "guten Selbstvertrauen" erlebt - ein neues Ziel bis Weihnachten haben sie in der Länderspielpause aber nicht auserkoren.

"Nachdem nach wie vor die Verantwortlichen die Zielsetzungen ändern oder auch nicht und nicht ein übereifriger Tunesier in seiner positiven Art und Weise, an Dinge ranzugehen, werden wir daran gar nichts ändern", betonte Zorniger. "Dafür gibt es auch gar keinen Grund." Nach dem 1:0 gegen Düsseldorf hatte Oussama Haddadi von seinem Traum, aufzusteigen erzählt - sein Trainer bleibt da eher Realist. "Wir sind ganz froh über diese 21 Punkte gerade", sagt er. "Wir wollen in den zwei Heimspielen dieses Punktepolster weiter ausbauen - und in den Auswärtsspielen dranbleiben."

Wie würden Sie die Mannschaft für das nächste Fürth-Spiel aufstellen?

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