SpVgg Greuther Fürth

"Positiv reinstürzen": Alexander Zorniger will mit dem Kleeblatt beim HSV den letzten Schritt machen

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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18.5.2023, 14:59 Uhr
Eine letzte lockere Einheit vor den entscheidenden Metern im Saisonfinale: Alexander Zorniger im Kreise seiner Hütchenspieler.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Eine letzte lockere Einheit vor den entscheidenden Metern im Saisonfinale: Alexander Zorniger im Kreise seiner Hütchenspieler.

Nach intensiven Trainingseinheiten am Dienstag und Mittwoch ließ es Alexander Zorniger am Donnerstag etwas lockerer angehen an der Kronacher Hard. Vor dem Topspiel des 33. Spieltags am Samstagabend beim Hamburger SV (20.30 Uhr/Sport 1) sollten Fürths beste Fußballer vor den letzten Metern im Saisonfinale noch einmal Kopf und Körper herunterfahren. Mit einem Hütchenspiel begann die Vormittagseinheit am Feiertag, Zorniger teilte seine Spieler in zwei Teams auf, es wurde viel gesprintet und noch mehr gelacht.

Dass die sportliche Situation noch keine allzu große Euphorie erlaubt, wissen sie aber natürlich auch beim Kleeblatt. Zwei Stunden nach dem Hütchenspiel saß Alexander Zorniger knapp eineinhalb Kilometer weiter im Bauch des Ronhofs und berichtete, wie er gedenkt, mit seiner Mannschaft den Auftritt in Hamburg möglichst erfolgreich zu gestalten - und nebenbei die letzten Zweifel am Verbleib in der 2. Bundesliga auszuräumen.

Zorniger kennt die fränkische Mentalität

Fürths Trainer versteht die Sorgen der Fans, die nicht auch noch am letzten Spieltag oder sogar darüber hinaus zittern wollen. "Wir kennen alle Szenarien in- und auswendig", sagt Fürths Cheftrainer, "das ist unsere Schuldigkeit als Profis." Einen Punkt brauchen sie noch, um die Szenarien einfach Szenarien sein lassen zu können, gerade deswegen findet es Zorniger aber hilfreich, "wenn nicht jeder Spieler und jeder Verantwortliche in der Innenstadt angesprochen wird, dass es noch einmal eng werden könnte". Den fränkischen Hang, immer mit dem denkbar schlimmsten Szenario zu rechnen, kennt der Schwabe Zorniger inzwischen auch, dennoch empfiehlt er, "sich positiv in die Geschichte reinzustürzen".

Dass sein Amtskollege im benachbarten Nürnberg gerade noch einmal laut vorgerechnet hat, dass es auch die Spielvereinigung noch erwischen könnte in der Verlosung um den Relegationsplatz, dafür hat Zorniger nur ein Lächeln übrig. Einen "sehr erfahrenen Trainer" nennt er Dieter Hecking, dessen Rechnung er als Ablenkungsmanöver betrachtet, als Teil von "The Art of War", also der Kunst des Krieges. "Wir fokussieren uns auf uns", betont der ebenfalls nicht ganz unerfahrene Trainer Zorniger, "so wie wir das schon die ganze Saison machen. Zumindest seit ich da bin."

Ähnliche Vorzeichen

Kurz nachdem er im Herbst in Fürth die Arbeit aufgenommen hatte, besiegte das Kleeblatt den HSV mit 1:0. Ein halbes Jahr später trifft man sich nun wieder - unter ähnlichen Vorzeichen. "Es sind erfreulicherweise die selben Trainer", stellte Zorniger zu Beginn der Pressekonferenz fest, die taktischen Ansätze dürften sich nicht groß verändert haben. Ärgerlicherweise ist Fürth aber auch immer noch ein Abstiegskandidat im weiteren Sinne, am Samstagabend können sie es deshalb nicht locker angehen lassen.

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