
Samstag im Ronhof
Prozessprüfung für das formstärkste Team: Kleeblatt will auch gegen Magdeburg gewinnen
Nach einem weiteren ernüchternden Abend drohte alles fürchterlich kompliziert zu werden. Das Kleeblatt war ja mit einer Niederlage beim Abstiegskonkurrenten Münster ins neue Fußballjahr gestartet, hatte beim ersten Heimspiel gegen Kaiserslautern phasenweise schönen Fußball gespielt, aber auch wieder zu viele Fehler gemacht und deshalb mit 2:4 verloren. Nach dem Schlusspfiff wurde im Ronhof gepfiffen, der Abgrund schien mal wieder nah.
Am 19. Spieltag waren die Fürther auf den 15. Tabellenplatz abgerutscht, der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz betrug nur noch drei Punkte - und der SSV Ulm hatte sogar noch das deutlich bessere Torverhältnis. Doch dann kam der Februar, in dem alles anders wurde. Erst die Ergebnisse und darüber auch der Fußball. Mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen ist das Kleeblatt derzeit die formstärkste Mannschaft der zweiten Liga.
Die SpVgg Greuther Fürth hat "noch nichts erreicht", sagt Jan Siewert
Der Auftritt beim Aufstiegskandidaten in Düsseldorf hat das Selbstbewusstsein weiter gestärkt, am Samstag (13 Uhr) steht die Spielvereinigung vor einer weiteren großen Aufgabe. Mit dem 1. FC Magdeburg kommt der aktuelle Tabellendritte in der Ronhof, der vor allem auswärts sehr erfolgreich ist. Mit neun Siegen in zwölf Spielen (und 33:18 Toren) ist der FCM die beste Auswärtsmannschaft der Liga, weshalb Jan Siewert die Favoritenrolle vorab schon mal an den kommenden Gegner abgab.
Gewissermaßen sind die Magdeburger für den Fürther Trainer ein Vorbild. Die Magdeburger seien "in ihrem Prozess ein Stück weiter, weil sie ihn einfach schon länger gegangen sind", betonte Siewert. Christian Titz ist seit mehr als vier Jahren für die Entwicklung verantwortlich und hat einen einstigen Drittligisten zum Aufstiegsanwärter gemacht. Davon ist das Kleeblatt noch weit entfernt. "Es ist allen bewusst, dass wir noch nicht am Ziel sind", betonte Siewert. "Wir haben noch nichts erreicht, sondern müssen uns in unserem Prozess weiterentwickeln, müssen an Dingen arbeiten, um in diese Komplettheit zu kommen, wie ich mir unser Spiel vorstelle."
Der Februar hat aber gezeigt, dass die Fürther viele Schritte gegangen sind. Die beste Mannschaft der Liga? Für Jan Siewert klingt das nicht surreal, "es riecht nach dem Prozess der Arbeit", betont der Trainer. "Wir sind uns bewusst, dass wir noch weitere Schritte gehen müssen. denn wir sind noch nicht da, wo ich uns sehe – unabhängig von den Ergebnissen." Auch beim 2:1 in Düsseldorf hat der Trainer "Dinge gesehen, die ich verbesserungswürdig finde" - diese zu verbessern, wird aber durch personelle Probleme erschwert.
Felix Klaus fehlt gelbgesperrt, Sacha Bansé hat sich in Düsseldorf am Innenband verletzt und wird mehrere Wochen ausfallen - und auch der Einsatz von Torhüter Nahuel Noll und Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer ist noch offen. Auch das gehört aber zum Prozessmanagement.
Termine: Darmstadt - Fürth (05.04., 13 Uhr), Fürth - Köln (11.04., 18.30 Uhr), Karlsruhe - Fürth (20.04., 13 Uhr)
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