1:1 im Ronhof
Schlimmer Patzer von Torhüter Noll: Kleeblatt gibt Sieg gegen Paderborn noch aus der Hand
24.8.2024, 14:56 UhrAm Samstagmittag strahlte nicht nur die Sonne über Fürth. Das zweite Heimspiel der neuen Saison hatte das Kleeblatt ja zum "Familienspieltag" auserkoren, weshalb in den Stunden vor dem Besuch des SC Paderborn vor allem die jüngsten Fans im Ronhof voll auf ihre Kosten kamen. Vor der Haupttribüne konnten sie sich auf einer Hüpfburg austoben, mit Bobby Cars herumfahren, Cornhole spielen und sich weiß-grün schminken lassen.
Am Samstagnachmittag strahlten dann lange nicht nur die Kinder. Bis zur 82. Minute führte das Kleeblatt dank eines Treffers von Luca Itter und war somit Tabellenführer. Dann aber schenkte Torhüter Nahuel Noll den Gästen noch den Ausgleich. Das 1:1 (0:0) war den Chancen nach aber ein verdientes Ergebnis.
SpVgg Greuther Fürth mit erwarteter Aufstellung
Das Spitzenspiel am dritten Spieltag beginn Alexander Zorniger mit einer erwartbaren Aufstellung. Nachdem er seine Startelf im Pokal auf zwei Positionen hatte verändern müssen, vertraute der Trainer diesmal wieder denselben Spielern wie bei den ersten beiden Ligaspielen gegen Münster und in Kaiserslautern.
Als der Ball dann bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein rollte, da mussten sich die Fürther erstmal schütteln. Nach 34 Sekunden kam Paderborns Raphael Obermair am zweiten Pfosten viel zu frei an den Ball, schoss aber Richtung Anzeigetafel. In der vierten Minute konnten die Gäste Dennis Srbeny an der Strafraumkante nur mit einem Foul stoppen, den fälligen Freistoß von Julian Green fälschten die Paderborner zum Eckball ab.
Wer dachte, beide Mannschaften würden es bei der Hitze etwas ruhiger angehen lassen, sah sich also getäuscht. Branimir Hrgota fand kurz darauf in aussichtsreicher Position die Lücke nicht, nach einer Viertelstunde klärte Gideon Jung unsauber im eigenen Strafraum, sodass Sven Michel an den Ball kam und Nahuel Noll zu seiner ersten Parade zwang.
Wenige Augenblicke später wurde es erneut vor dem Fürther Tor gefährlich. Gleich zweimal. Erst schoss Koen Kostons nach einer Flanke von rechts knapp am vorbei, dann leistete sich der in der Anfangsphase sehr wacklige Philipp Müller einen Fehlpass im Mittelfeld, sodass Sven Michel freie Bahn hatte, dann aber aus 16 Metern knapp rechts vorbeischoss.
Die drei gefährlichen Chancen der Gäste weckten das Kleeblatt endgültig auf. In der 23. Minute zog Hrgota stark von rechts nach innen, sein Schuss wurde aber im letzten Moment geblockt. Srbeny flog nur hauchzart am Abpraller vorbei - genauso wie zwei Minuten später nach einem Freistoß und guter Kopfballvorlage von Roberto Massimo.
Dann wurde es laut im Ronhof: Nach einem Schlag von Noll war Noel Futkeu schneller als Felix Götze und hatte das Tor vor sich. Nachdem ihn der Weltmeister-Bruder mehrfach an der Schulter berührt hatte, ging der Fürther Angreifer zu Boden - und alle im Stadion forderten eine Rote Karte für Götze. Doch Schiedsrichter Robin Braun entschied sofort: weiterspielen. Trotz vehementer Proteste der Fürther blieb er bei seiner Entscheidung - gegen die auch der VAR im "Kölner Keller" nichts einzuwenden hatte.
Nach turbulenten 30 Minuten wurde es anschließend ruhiger im Ronhof. Erst in der 45. Minute probierte es Massimo nochmal aus der Distanz, wirklich gefährlich wurde es bis zum Halbzeitpfiff aber nicht mehr. In der Pause reagierte Zorniger und nahm den unsicheren Müller vom Feld. Seinen Platz im defensiven Mittelfeld übernahm Maximilian Dietz - und durfte in der 49. Minute jubeln.
Nach einer kurz ausgeführten Ecke ließ Hrgota Sven Michel aussteigen (und ganz alt aussehen), Greens Schuss nach einem Abpraller fiel Luca Itter vor die Füße, der den Ball zum 1:0 über die Linie drückte. Nach dem Führungstreffer übernahm das Kleeblatt die Spielkontrolle, in der 57 . Minute hätte Green mit einem Schuss aufs kurze Ecke beinahe auf 2:0 erhöht.
Paderborns Trainer reagierte und brachte bereits nach 58 Minuten mit Ilyas Ansah einen frischen Stürmer. Kurz darauf wurde es tatsächlich mal wieder vor dem Fürther Tor gefährlich, Itter rettete aber in höchster Not und so auch das 1:0 (61.). Auf der anderen Seite versuchten es Green und Asta aus der Distanz, weitere Tore bekamen die 10.261 Zuschauer im Ronhof aber nicht zu sehen.
Vor dem Spiel hatte Zorniger noch die vielen Alternativen auf der Paderborner Bank gelobt - die sein Gegenüber Lukas Kawsniok nach und nach auch auf den Rasen schickte. Doch die Fürther Führung hielt, auch nachdem Hrgota den Ball im Mittelfeld an Ansah verlor, der dem 1:1 mit großen Schritten entgegenstrebte - was die Kleeblatt-Defensive aber mit vereinten Kräften zu verhindern wusste (75.).
Dann aber glichen die Gäste doch noch aus - nach einem schlimmen Patzer von Nahuel Noll. Der junge Fürther Torhüter wartete viel zu lange und schoss dann den eingewechselten Adriano Grimaldi an, der sich die Chance im Eins-gegen-Eins nicht nehmen ließ und in der 82. Minute ausglich. Drei Minuten später verhinderte Meyerhöfer gerade noch das 1:2 aus Fürther Sicht und feierte die Rettungstat wie ein eigenes Tor.
In der sechsminütigen Nachspielzeit köpfte Julian Green nochmal aufs Tor, konnte Pelle Boevink damit aber nicht überwinden. Beide Mannschaften versuchten nochmal alles, doch um 14.55 Uhr pfiff Schiedsrichter Robin Braun ein letztes Mal und besiegelte das Unentschieden.
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