Auf einen Blick

An diesen 10 Symbolen erkennen Sie sichere Reifen

15.2.2024, 13:59 Uhr
Mehr Sicherheit beim Fahren: Wenn der Winter vorbei ist, steht wieder der Reifenwechsel an.

© Markus Scholz/dpa-tmn Mehr Sicherheit beim Fahren: Wenn der Winter vorbei ist, steht wieder der Reifenwechsel an.

In diesem Artikel:

Autofahrerinnen und Autofahrer sollten zu jeder Jahreszeit sicher unterwegs sein. Das heißt auch: mit den richtigen Reifen. Dafür gibt es klare Vorgaben und Empfehlungen.

Diese vier Punkte spielen für Reifen grundsätzlich eine Rolle:

  • das Alter
  • die Traglast
  • die Profiltiefe
  • die Reifenart

Die zehn wichtigsten Angaben dazu finden Sie auf den Reifen. Fachleute von ADAC und ACE erklären, wie Sie die Informationen richtig ablesen. Eine Übersicht:

Das ist die sogenannte DOT-Nummer. DOT steht für Department of Transportation, die amerikanische Zulassungsbehörde. Die Prägung finden Sie in der Regel an der Reifenflanke.

Sie erkennen daran, wie alt der Reifen ist. Steht dort zum Beispiel DOT 3519, wissen Sie, dass der Reifen in der 35. Woche im Jahr 2019 produziert wurde.

"Ab sechs Jahren sollten Autofahrer Reifen jährlich überprüfen lassen. Sind sie älter als zehn Jahre, ist Schluss", sagt Marcel Mühlich, Fachmann vom ACE.

Ein Austausch kann auch früher nötig sein, etwa bei Beschädigungen am Reifen oder bei zu geringer Profiltiefe.

Diese Kennzeichnung enthält viele Infos. Sie informiert etwa über die Reifenbreite, die zulässige Höchstgeschwindigkeit und die Traglast.

Es gibt verschiedene Kombinationen, beispielsweise 175/65 R14 T, 215/55 R16 98 H oder 195/65 R15 91V.

Marcel Mühlich vom ACE erklärt an einem Beispiel, wie Sie die Kennzeichnung "215/55 R16 98 H" entschlüsseln können:

  • 215: Die Zahl gibt die Reifenbreite in Millimetern an.
  • 55: Das ist die Kennzahl für das Verhältnis von Höhe zu Breite. Je kleiner die Zahl, desto niedriger die Reifenflanke.
  • R: Der Buchstabe weist auf die Bauart hin. R steht für Radialreifen, die derzeit gängige Reifenart. Radialreifen sind flexibler und somit komfortabler als Diagonalreifen. Sie haben daher die Diagonalreifen im Pkw-Bereich verdrängt.
  • 16: Diese Zahl gibt den Durchmesser der Felgen in Zoll an.
  • 98: Der Lastindex gibt an, mit wie viel Kilo die Reifen maximal belastet werden dürfen. Gängig sind Angaben zwischen 85 und 100. Die Zahl 98 entspricht beispielsweise 750 Kilogramm.
  • H: Der letzte Buchstabe verrät die zulässige Höchstgeschwindigkeit. H steht für bis zu 210 km/h.

Seit 2018 müssen wintertaugliche Reifen laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) das Alpine-Symbol haben. Diese Pflicht gilt nur für Reifen, die seit 2018 hergestellt wurden.

Das Piktogramm zeigt Schneeflocke und Berg und wird nach strengen Prüfkriterien vergeben. Reifen mit Alpine-Symbol müssen verbindliche Mindestanforderungen erfüllen.

Das bedeutet laut Michael Schwämmlein, Geschäftsführer Technik beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV):

  • Pkw-Reifen mit Alpine-Symbol müssen beim Bremsen um 7 Prozent besser sein als der Standardreferenzreifen
  • oder im Bereich Beschleunigung und Traktion um 10 Prozent besser sein als Sommerreifen

Übrigens: Ältere Reifen, die vor 2018 hergestellt wurden, sind oft nur mit den Buchstaben "M&S" gekennzeichnet - eine Abkürzung für Matsch und Schnee. Mit solchen Reifen dürfen Sie bei winterlichen Verhältnissen nur noch bis zum 30. September 2024 fahren.

Das eingekreiste "E" mit Ziffer ist das ECE-Prüfzeichen. Es bestätigt, dass der Pkw-Reifen die europäischen Normen einhält.

Die Kennzeichnung ist Pflicht. Ist die Zulassung in Deutschland erfolgt, steht dort zum Beispiel "E1", heißt es vom Automobil-Club Verkehr (acv). Die Zahl "E12" deutet laut ADAC hingegen auf Österreich hin.

Damit Reifen optimal an die entsprechenden Wetterverhältnisse angepasst sind, haben sie eine unterschiedliche Gummierung und verschiedene Profile. Dazu eine Übersicht:

  • Sommerreifen: Sie haben eine harte Gummimischung und Längsrillen für mehr Leichtigkeit.
  • Winterreifen: Sie haben klar erkennbare Lamellen auf der gesamten Laufrichtung, oft eine Profilblock-Verzahnung für mehr Grip und eine weiche Gummierung.
  • Ganzjahresreifen: Sie sind ein Mix aus Sommer- und Winterreifen - mit ausgeprägten Längsrillen wie bei den Sommerreifen und kleinen Lamellen im mittleren Bereich. Das Gummi der Reifen ist weicher als bei Sommerreifen und härter als bei Winterreifen. Die Mischung hat laut ADAC bei Temperaturen zwischen minus 30 und plus 40 Grad zu funktionieren.

Runderneuerte Reifen sind mit dem Buchstaben "R" oder Schriftzügen wie "runderneuert", "retread", "retreaded" gekennzeichnet. Die Hinweise stehen am Reifen vor der Reifenbreite, etwa 175 oder 205.

Runderneuerte Reifen sind aufbereitete Gebrauchtreifen. Dafür kaufen spezialisierte Firmen alte Reifen auf. Sie tragen dann auf den Unterbau, die sogenannte Karkasse, eine neue Laufflächenmischung auf, heißt es vom ADAC.

Für runderneuerte Reifen sprechen laut ADAC der Umweltaspekt und der Preis. Zudem unterliegen die Reifen strengen gesetzlichen Vorgaben. Laut ADAC waren sie in früheren Tests jedoch recht laut.

Gut zu wissen: Es sei nicht garantiert, dass alle vier Reifen auf einer identischen Karkasse aufbauen. Jedes Rad kann dann völlig unterschiedliche Fahreigenschaften haben - in Extremsituationen nach Angaben der Fachleute ein Sicherheitsrisiko.

Abgenutzt: Zwischen Profil und Verschleißmarker ist wenig Platz.

Abgenutzt: Zwischen Profil und Verschleißmarker ist wenig Platz. © Kai Remmers/dpa-tmn

Viele Reifenhersteller bauen Verschleißanzeiger ein - auf Englisch "Treadwear Indicator". Meist steht an sechs Stellen am Rand des Reifenschulterbereichs die Abkürzung "TWI" oder ein Logo des Reifenherstellers, erklärt der ADAC.

Die eigentlichen Marker befinden sich auf der Höhe dieser TWI-Markierungen im Reifenprofil. Dort sind kleine Stege in den Profilrillen eingelassen.

Tipp: Die Verschleißanzeiger sind nur ein Anhaltspunkt. Zusätzlich sollten Sie regelmäßig die Profiltiefe überprüfen. Die Tiefe immer im Hauptprofil messen - nicht wie oft üblich außen am Reifen.

  • Bei Sommerreifen müssen es mindestens drei Millimeter sein. Bei starkem Regen steigt bei unter drei Millimetern die Gefahr für Aquaplaning.
  • Winter- und Ganzjahresreifen sollten im Winter eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern haben.
Mit einer Schiebelehre lässt sich die Profiltiefe an einem Sommerreifen gut testen.

Mit einer Schiebelehre lässt sich die Profiltiefe an einem Sommerreifen gut testen. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Ein Notrad erkennen Sie an dem Buchstaben "T". Dieser Hinweis steht vor den Angaben zur Reifenbreite. Das "T" meint "Temporary use only" - also keine dauerhafte Nutzung.

Zudem ist ein Notrad deutlich schmaler als ein gängiges Rad. Es spart also Platz.

Der ADAC weist darauf hin, dass Sie mit einem Notrad maximal mit 80 Stundenkilometern weiterfahren dürfen. Zudem sollten Sie das Notrad rasch gegen ein Rad mit Normalbereifung tauschen.

Manche Autohersteller kennzeichnen die Reifen, die sie für ihre Marke empfehlen oder selbst produziert haben. Ein paar Beispiele:

  • A oder AO: Reifen, die für Audi entwickelt wurden
  • J: Reifen für Jaguar-Fahrzeuge
  • K1, K2, K3: einzelne Ferrari-Fahrzeuge
  • MO, MO1, *MO: Reifen für BMW- und Mercedes-Fahrzeuge
  • N0, N1, N2, N3, N4: Reifen für Porsche-Fahrzeuge
  • * (Stern): Reifen für BMW- und MINI-Fahrzeuge

Wenn Sie unterschiedliche Reifen miteinander vergleichen, können Sie auf das Reifen-Label achten. Es erinnert etwas an die Energieeffizienz-Label bei Kühlschränken.

Die Kerndaten im Bereich Qualität sind nach Angaben des Tüv Süd in die Klassen A bis G eingeteilt. Sie sind entsprechend farblich markiert von Grün bis Dunkelrot.

Das Label bewertet drei Eigenschaften:

  1. Sparsam - Rollwiderstand: Die Kraftstoffeffizienz, die sich bei Reifen der Klasse A im Vergleich zur Klasse G ergibt, wird bei Autos laut ADAC auf etwa 7,5 Prozent geschätzt. Bei den meisten Autos entspricht das einer Kraftstoffersparnis von etwa 0,5 Litern auf 100 Kilometer. Die meisten Reifen haben Klasse B oder C. Klasse D gibt es bei Pkws nicht.
  2. Sicher - Nasshaftung: Zwischen Reifen der Klassen A und F können sich laut ADAC Bremsunterschiede von 30 Prozent ergeben. Ein Beispiel: Sie fahren auf nasser Fahrbahn und legen eine Vollbremsung hin - ausgehend von 100 km/h verlängert sich der Bremsweg um bis zu 28 Meter. Heißt: Ein Auto mit Reifen der Klasse A steht bereits, während ein Auto mit Reifen der Klasse F noch über 65 km/h fährt.
  3. Leise - externes Abrollgeräusch: Hier geht es um die Lautstärke außen. Wenn die Kriterien der Reifen ansonsten identisch sind, sollten Sie laut ADAC immer die leiseren Reifen verwenden. Regel: Je weniger Ringe beim stilisierten Lautsprecher schwarz sind, umso leiser ist der Reifen. Es gibt bis zu drei Ringe.

Verwandte Themen