Zeitungstradition seit 1945 Die Geschichte der Nürnberger Nachrichten in Bildern 35 Bilder 18.4.2018, 15:31 Uhr In den Archiven der Nürnberger Nachrichten befinden sich zahlreiche Schätze, Einblicke in längst vergangene Zeiten - natürlich auch zur Firmengeschichte der NN. Wir haben die schönsten Aufnahmen zur Geschichte des Verlags Nürnberger Presse zusammengestellt. 1 / 35 Wo 1945 alles begann: Fünf Monate nach dem Ende des "Totalen Kriegs", der auch Nürnberg in Schutt und Asche gelegt hatte, bekam als erster Herausgeber Dr. Joseph Drexel am 11. Oktober 1945 feierlich die Lizenzurkunde Nr. 3 überreicht - die Nürnberger Nachrichten waren geboren. Sie erscheinen zunächst in einer sechsseitigen Ausgabe. © Archiv 2 / 35 Nach dem Krieg befindet sich in der zerstörten Stadt jedoch keine einzige Druckmaschine mehr, mit deren Hilfe die Zeitung hätte produziert werden können. Und so druckt die unversehrt gebliebene Druckerei Bollmann in Zirndorf ab Oktober 1945 zunächst die Nürnberger Nachrichten und ab 1948 auch die Fürther Nachrichten. © Bollmann 3 / 35 Pioniere für die Nürnberger Zeitungslandschaft: Auf diesem Bild sind technische Mitarbeiter in der Druckerei in Zirndorf zu sehen, entstanden ist das Foto zwischen 1945 und 1951. © Archiv 4 / 35 Schnell entwickelt sich die NN zu einer wichtigen Größe in der Region, die überall präsent ist - wie hier beim Norisringrennen in den 50er Jahren. © Georg Bauer 5 / 35 Ab 1949 wird die Zeitung dann am Marienplatz in Nürnberg produziert. © Bischof & Broel 6 / 35 Hier zu sehen: das Pressehaus in der Marienstraße in den 1950er Jahren, heute Produktionsstätte der Nürnberger Zeitung. © Privat 7 / 35 In den frühen 50er Jahren liegt die Auflage der NN bereits bei stattlichen 150.000 Exemplaren. Auch im Urlaub können Abonnenten ihre Zeitung lesen. Hier zu sehen: Die Abteilung "Reiseversand", deren Mitarbeiter aktuelle Ausgaben an den Urlaubsort der Leser verschicken. © Friedl Ulrich 8 / 35 Das große Wachstum der Leserschaft bedarf ebenso großer Investitionen. Eine neue Rotationsmaschine wird angeschafft und bei einer Feierstunde eingeweiht. Sie druckt 80.000 Zeitungen pro Stunde - zur damaligen Zeit eine große Leistung. © Gertrud Gerardi 9 / 35 Bevor es in die Druckerei geht, bedarf die Zeitungsproduktion zu dieser Zeit eines großen Aufwands. Ein Blick in die sogenannte Ätzerei, in der die Bilder für den Druck vorbereitet werden. © Gertrud Gerardi 10 / 35 Lange Zeit war der Bleisatz der Stand der Technik. Die Texte mussten für den Druck spiegelverkehrt gesetzt werden - eine Fertigkeit, die bei Gästen des Verlags immer wieder Bewunderung auslöste. © Reinhard Kemmether 11 / 35 Hier versuchen beispielsweise Jugendliche beim Redaktionsbesuch die Zeilen der nächsten Roman-Fortsetzung (damals ein bewährter Bestandteil jeder Ausgabe) rückwärts zu entziffern. © Gertrud Gerardi 12 / 35 Damals sieht der spätere Willy-Brandt-Platz übrigens noch vollkommen anders aus als heute. Vor dem Verlagsgebäude steht bis 1961 der Neptunbrunnen, der dann aber den Straßenbauarbeiten weichen muss. Heute befindet er sich im Stadtpark. © Friedl Ulrich 13 / 35 1970 feiert der Verlag Nürnberger Presse das 25-jährige Bestehen der Nürnberger Nachrichten in der Meistersingerhalle. Vorne von links: Staatssekretärin Hildegard Hamm-Brücher, Verleger Bruno Schnell und IHK-Präsident Fritz Scharlach. Hinter ihm die CSU-Bundestagsabgeordneten Oscar Schneider und Richard Stücklein. © Friedl Ulrich 14 / 35 Nicht nur zu Jubiläen besucht die Prominenz der Politik das Zeitungshaus in Nürnbergs Innenstadt: Hier zu sehen Bundeskanzler Willy Brandt mit dem Verleger Joseph E. Drexel. Zwischen den beiden: Nürnbergs Oberbürgermeister Andreas Urschlechter. © Friedl Ulrich 15 / 35 Auch Bundespräsident Gustav Heinemann ist zu Gast in der Redaktion. © Friedl Ulrich 16 / 35 Bei den Nürnberger Nachrichten arbeiten immer mehr Menschen - der Platz reicht nicht mehr aus. Ab 1976 wird das Redaktionsgebäude an der Marienstraße gebaut. © Archiv 17 / 35 Das Redaktionsteam wächst: Im Jahr 1981 liegt die Zahl der Mitarbeiter im Verlag Nürnberger Presse und im Druckhaus bei 1.715. © Michael Matejka 18 / 35 Texte tippen in die Schreibmaschine, Telefon-Recherche mit qualmender Zigarette: So sieht es 1980 in der Redaktion aus. © Rudolf Contino 19 / 35 1986 wird das neue Druckhaus in der Blumenstraße eingeweiht - die damals ziemlich bekannten "Hot Dogs" spielen Dixie-Musik, nachdem Verleger Bruno Schnell seine Worte an die Belegschaft gerichtet hat. © Rudolf Contino 20 / 35 Nicht nur die Druckerei, auch die Büroausstattung wird moderner. Schreiben die Journalisten der NN anfangs noch auf mechanischen Schreibmaschinen, beginnt in den 90ern mit aus heutiger Sicht kuriosen Flimmerkisten das Computer-Zeitalter. © Karlheinz Daut 21 / 35 Manche Arbeitsschritte können jedoch bis heute noch nicht durch die Technik ersetzt werden: Ein Blick ins Korrektorat der 90er Jahre. © Stefan Hippel 22 / 35 Lässt die Bildqualität zu wünschen übrig, übernimmt die Retusche und zeichnet mit fast künstlerischem Geschick druckfähige Kontraste. © Karlheiz Daut 23 / 35 Während anfangs Nachrichten und Artikel von freien Mitarbeitern noch telefonisch diktiert werden, übernimmt bis kurz nach der Jahrtausendwende der Fernschreiberraum die Textübermittlung. © Michael Matejka 24 / 35 Die Produktion der Zeitungsseiten wird ebenfalls immer elektronischer. © Stefan Hippel 25 / 35 Den massiven Veränderungen zum Trotz bleibt manches über die Jahrzehnte hinweg nahezu unverändert. Wer sie kennt: Die Kantine der Nürnberger Nachrichten, hier in einer Aufnahme aus den 1970er Jahren, sieht auch heute immer noch fast genauso aus. Jetzt nicht erschrecken:... © Archiv 26 / 35 ... Denn die Farbfotos halten Einzug in den Redaktionen! Das führt zu der größten Investition in der Geschichte der Nürnberger Nachrichten: Die Familie Schnell setzt 2003 trotz Wirtschaftskrise ein Zeichen und investiert weit über 120 Millionen Euro in eine hochmoderne Produktions- und Drucktechnik, das neue Druckhaus des Verlags Nürnberger Presse. © Michael Matejka 27 / 35 Von außen sieht man dem Neubau in der Gleisbühlstraße die gewaltigen Dimensionen im Innenleben nicht an. © Karlheinz Daut 28 / 35 Das Druckhaus bietet auf 18 Metern in die Tiefe eine Produktionsfläche von 4600 Quadratmetern: Neben dem Imax-Kino die damals tiefste Baustelle der Stadt. © Hagen Gerullis 29 / 35 Im neuen Druckhaus wird die Zeitung seither mit Offset-Druckmaschinen produziert. © Martin Rehm 30 / 35 Nachschub an Papier liegt jederzeit bereit: Eine Rolle bietet jeweils Platz für zehn Kilometer Zeitung. Zu drei Vierteln besteht die Zeitung übrigens aus recycelten Stoffen: Rund 700.000 Tonnen Altpapier werden für die Jahresproduktion verwendet. © Karlheinz Daut 31 / 35 Zigtausende Zeitungen werden auch weiterhin Nacht für Nacht im Druckhaus produziert. Ein weiterer elementarer Ausspielkanal für die Informationen und Geschichten der Nürnberger Nachrichten ist inzwischen die Webseite nordbayern.de geworden, die am 7. Oktober 1996 an den Start ging. © Stefan Hippel 32 / 35 Damit sämtliche Kanäle optimal bespielt werden können, sind erneut Umbauten nötig. 2017 ist das Redaktionsgebäude wieder eine große Baustelle: der integrierte Newsdesk entsteht. NN-Chefredakteur Michael Husarek erläutert beim Baustellenfest die Details. © Edgar Pfrogner 33 / 35 Im Januar 2018 geht es dann los: Die Geschäftsführerinnen des Verlags Nürnberger Presse, Sabine Schnell-Pleyer (vorne) und Bärbel Schnell (rechts), eröffnen die neue Schaltzentrale. © Stefan Hippel 34 / 35 Ein absolutes Novum: Im Newsroom arbeiten die NN, NZ und nordbayern.de künftig gemeinsam. © Repro 35 / 35 Das erfordert viele Absprachen. An der Deskleitung oder – umgangssprachlich wegen der Form so genannt – der Banane koordinieren NN, NZ und nordbayern.de ihre Produkte und auf welchem Kanal sie welche Meldung ausspielen. © Stefan Hippel Verwandte Themen 75 Jahre Nürnberger Nachrichten Bildergalerien