Eigenanteil bei Bagatellfällen

Leser-Umfrage der Woche: Sollen Krankenhäuser eine "Notaufnahme-Gebühr" verlangen dürfen?

Melike Kurt

Werkstudentin bei NN.de

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13.8.2023, 18:02 Uhr
Häufig kommen Menschen in die Notaufnahme, obwohl kein Notfall besteht.

© IMAGO/Ulrich Wagner, NNZ Häufig kommen Menschen in die Notaufnahme, obwohl kein Notfall besteht.

Viele Kliniken bundesweit, aber auch hier in der Region, kämpfen mit Überlastung, Personalmangel und langen Wartezeiten. Eine Ursache für einige dieser Probleme sind die Patienten, die wegen Banalitäten den Notdienst überfüllen.

Als möglicher Lösungsvorschlag sprach Thomas Fischbach, der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, von einer möglichen Sondergebühr für Eltern, die ohne akuten Bedarf mit ihren Kindern den ärztlichen Notdienst aufsuchen. "Die Notfallversorgung muss auf Notfälle konzentriert werden und nicht für die Pickel am Po der Kinder, für die die Eltern unter der Woche keine Zeit haben und mit denen man dann am Wochenende beim Notdienst aufschlägt", betont Fischbach.

Doch es gibt auch Gegenstimmen, die eine Sondergebühr oder "Strafgebühr" als unethisch betrachten. Es könne im schlimmsten Fall Leben kosten, wenn sich Menschen scheuen zu kommen, weil sie etwas zahlen müssen "oder sie wenden sich zu spät an uns – mit der Folge, dass die Krankheit schon weit fortgeschritten und schwieriger zu behandeln ist", merkt Professor Harald Dormann, Leiter der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Fürther Klinikum an.

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