Ratsentscheid am 9. Juni

Umfrage der Woche: Sind Sie für die Stadt-Umland-Bahn?

Achim Bergmann

NN.de

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9.6.2024, 09:19 Uhr
So stellen sich die Planer die StUB vor - hier das Beispiel Friedrich-Bauer-Straße in Erlangen.

© Repro: hgb/Zweckverband StUB So stellen sich die Planer die StUB vor - hier das Beispiel Friedrich-Bauer-Straße in Erlangen.

Über dieses Projekt diskutiert die Metropolregion seit Jahren: Eine Stadt-Umland-Bahn (StUB) soll endlich Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden.

Worum geht’s genau? Verkürzt gesagt, soll von Nürnberg aus gesehen die derzeit am Wegfeld endende Straßenbahnlinie Richtung Norden nach Erlangen verlängert werden. Ziel der Strecke ist im Nordwesten die Innenstadt von Herzogenaurach - zusätzlich befindet sich in der Vorplanung bereits ein Ostast Richtung Eckental mit Anschluss an die Gräfenbergbahn.

Die StUB soll zentrale Universitäts-, Schul- und Firmenstandorte sowie wichtige Verkehrsknotenpunkte und Siedlungsgebiete anbinden. Mit der neuen Bahn soll es endlich ein besseres Angebot im öffentlichen Personenverkehr geben und der tägliche motorisierte Pendlerverkehr auf den Straßen reduziert werden.

Derzeit rechnet man damit, dass etwa 9000 Menschen pro Tag auf die Straßenbahn umsteigen werden, was einer Strecke von 47 Millionen Auto-Kilometer weniger entsprechen würde.

Befürworter und Kritiker der StUB

Die geschätzten Kosten liegen bei etwa 730 Millionen Euro. Für dieses kommunale Projekt der drei Städte ist eine 90-prozentige Förderung der zuwendungsfähigen Kosten – 75 Prozent vom Bund, 15 Prozent vom Freistaat – fest zugesagt. Auch für die Straßenbahnfahrzeuge wird mit einer staatlichen Förderung von 25 Prozent gerechnet.

Auf lokalpolitischer Ebene ist man sich jedoch uneins. Zu den vorbehaltlosen StUB-Unterstützern zählen SPD, Grüne Liste und Klimaliste. Erlangens OB Florian Janik (SPD) ist ein klarer Befürworter des Projekts, ebenso sein Nürnberger Kollege Marcus König, auch Ministerpräsident Markus Söder, Innenminister Joachim Herrmann (alle CSU) und die Bayerische Staatsregierung haben sich ausdrücklich dafür ausgesprochen.

Allerdings gehört die Erlanger CSU-Stadtratsfraktion seit jeher zu den erklärten Gegnern des Projekts, auch Freie Wählergemeinschaft (FWG), FDP und AfD stehen dem Projekt skeptisch gegenüber oder lehnen es in Teilen ab. Ihr Hauptargument sind vor allem die hohen Kosten.

Befürworter und Gegner blicken nun gespannt auf den Sonntag, 9. Juni, dann entscheiden die Erlanger Bürgerinnen und Bürger bei einem Ratsentscheid über die Realisierung der Stadt-Umland-Bahn, genauer gesagt über das L-Netz, also die Strecke Nürnberg (Am Wegfeld) - Erlangen - Herzogenaurach.

Was sagen Sie zum Projekt Stadt-Umland-Bahn? Schreiben Sie uns Ihre Meinung via Kommentarfunktion!

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