Windgeschwindigkeiten bis zu 177 km/h

Extreme Orkanböen und neuer Kälterekord: Gefühlte minus 78 Grad in den USA

Lisa Krüger

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6.2.2023, 10:51 Uhr
Bei -23 Grad Celsius geht ein Mann auf dem Deich in der Nähe des "Spring Point Ledge Light" im US-Bundesstaat Maine spazieren.

© Robert F. Bukaty/AP/dpa Bei -23 Grad Celsius geht ein Mann auf dem Deich in der Nähe des "Spring Point Ledge Light" im US-Bundesstaat Maine spazieren.

Am Gipfel des Mount Washington wurde in der Nacht zum Samstag ein neuer Rekord festgestellt. Die Windchill-Temperatur betrug laut des National Weather Service (NWS) minus 78 Grad Celsius. Das sei der niedrigste Wert, der in den USA jemals festgehalten wurde. Die Windchill-Temperatur unterscheidet sich von der eigentlichen Außentemperatur. Es handelt sich dabei um die gefühlte Temperatur auf der Haut. Der Wind hat darauf einen maßgeblichen Einfluss und der blies am Wochenende auf dem Gipfel des Berges gewaltig.

Mit einer Windgeschwindigkeit von 177 km/h und einer eigentlichen Außentemperatur von minus 43 Grad knackte der Mount Washington die bisherige Windchill-Tiefsttemperatur. Die lag laut CNN bei eisigen minus 76 Grad und wurde in Alaska errechnet. Diese Werte sind nicht nur rekordverdächtig, sondern auch sehr gefährlich. Vor allem der Windchill-Effekt hat es in sich. Je heftiger der Wind bläst, desto schneller kühlt auch die Haut aus und es kommt zu Erfrierungen.

Francis Tarasiewicz, ein Mitarbeiter des Mount Washington Observatorium, erklärt gegenüber des Senders CNN, dass Erfrierungen bei diesen Temperaturen bereits in weniger als einer Minute auftreten können.

Der auf 1917 Meter Höhe gelegene Gipfel in New Hampshire ist laut des US Nachrichtensenders CNN immer wieder von extremen Wetterbedingungen betroffen. Es handelt sich dabei um den höchsten Berg im Nordosten der USA.

Große Teile der USA haben momentan mit extremen Eiswinden und tiefen Temperaturen zu kämpfen. Die Außenstelle des NWS in Caribou berichtet am Samstagabend von Windchill-Temperaturen bis zu minus 45 Grad. Im Bundesstaat Maine kam es am Wochenende auch zu sogenannten Frostbeben. Diese entstehen beispielsweise durch plötzliche Risse im gefrorenen Boden. Auch von gebrochenen Bäumen wurde häufig berichtet. Wenn das Wasser und der Saft in den Bäumen gefriert, platzen und splittern diese auf. Mittlerweile gibt NWS in Caribou wieder Entwarnung und sagt mildere Temperaturen für die kommenden Tage voraus.