Kritischer Zeitpunkt

Firma expandiert: Beliebtes Vegan-Produkt kommt in 1.600 Rewe-Filialen

Ulrike Federov

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11.11.2022, 10:33 Uhr
Der Beyond Burger soll jetzt auch im Rewe verfügbar sein. 

© Yuriko Nakao via www.imago-images.de Der Beyond Burger soll jetzt auch im Rewe verfügbar sein. 

Ob pflanzliches Hack, Wurst-Alternative oder Fleischbällchen-Ersatz: "Beyond Meat"-Produkte sind besonders im Tiefkühl-Bereich von großen Einzelhändlern deutschlandweit zu finden. Das Burger-Patty der Marke gibt es etwa bereits in Kaufland, Edeka oder Marktkauf. In einer Pressemitteilung kündigt das Unternehmen nun eine weitere Expansion an: Ab November ist das fleischlose Patty in über 1600 Rewe-Märkten erhältlich.

"Die Hälfte der Deutschen isst heute weniger tierisches Fleisch als noch vor fünf Jahren; jeder Fünfte konsumiert jetzt mindestens einmal die Woche pflanzliches Fleisch. Wir sind sehr stolz darauf, unseren beliebten Beyond Burger in weitere REWE-Supermärkte zu bringen. So profitieren die Menschen deutschlandweit von den Vorteilen, die pflanzliches Fleisch hat, und können weiterhin das essen, was sie lieben", wird Sales Manager Jaap Veth in der Pressemitteilung zitiert.

"Beyond Meat" wählt kritischen Zeitpunkt

Aber ist der Hype um die beliebte Marke vorbei? Noch vor drei Jahren war die Nachfrage nach "Beyond Meat"-Produkten riesig. Mit 14,6 Milliarden Dollar wurde das Unternehmen bewertet - im Vergleich sind es aktuell "nur" noch 752 Millionen Dollar. Der Süddeutschen-Zeitung zufolge sei im letzten Quartal der Umsatz um 22,5 Prozent gefallen. Von erwarteten 98 Millionen Dollar, machte das Unternehmen nur 82,5 Millionen Dollar.

Neben der Börsenlage von "Beyond Meat", spielt das Verhalten von Verbraucherinnen und Verbraucher in der Inflation eine große Rolle. In einer Studie von Deloitte wurde dies untersucht. Trotz des weiter zunehmenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit, sinkt die Bereitschaft für Preisaufschläge im Rahmen der Inflation drastisch. Bei 1500 befragten Personen lag der Anteil, der höhere Preise für nachhaltige Produkte in Kauf nehmen, im letzten Jahr bei 67 Prozent – 2022 sollen es nur noch 30 Prozent sein.

So heißt es zur Vorstellung der Studie auf der Seite des Beratungsunternehmens: "Vor dem Hintergrund steigender Preise ist die Bereitschaft der Verbraucher, für Nachhaltigkeit mehr zu zahlen, weitgehend erschöpft. Doch viel spricht dafür, dass sich diese Entwicklung genauso schnell ins Gegenteil verkehren kann, sobald die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wieder positiver sind."

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