Frühjahrsputz kann krank machen: Gesundheitsamt warnt nun vor einer Infektion mit dem Hantavirus

Nürnberg - Für viele Menschen steht er erstmals in diesem Jahr wieder an: Der Frühjahrsputz. Aber Vorsicht: Ein Detail kann dabei gefährlich werden. So sehr, dass nun sogar das Gesundheitsamt offiziell warnt.

Ob Gartenmöbel aus der Hütte, dem Dachboden oder der Garage – für viele Menschen in Bayern und der Region wird es so langsam Zeit, auch die eigenen vier Wände bereit für den Frühling zu machen. Der Putzlappen wird geschwungen, der Sauger läuft auch Hochtouren. Um nach getaner Arbeit jedoch keine unschöne gesundheitliche Überraschung zu erleben, sollten Ordnungsliebhaberinnen und Ordnungsliebhaber jedoch vor allem ein Detail in diesem Jahr besonders im Blick haben. Die Rötelmaus. Diese Tiere können den sogenannten Hantavirus auf den Menschen übertragen. Infizierte Tiere scheiden Viren über Speichel, Urin und Kot aus. Wichtig zu wissen: Auch ohne Wirt können Viren infektiös bleiben – und das über mehrere Wochen lang. Wird der Kot oder Urin beim Putzen aufgewirbelt und entfernt, kann der Staub eingeatmet werden.

Die Viren finden so über die Schleimhäute ihren Weg in den Körper des neuen – dann menschlichen Wirts. Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises warnt nun sogar offiziell vor einer Infektion durch die Rötelmaus. Quasi unnötig zu erwähnen, dass der Kot nicht nur in diesem Landkreis infektiös sein kann. Laut Amt verlaufe eine Infektion zwar in den meisten Fällen unbemerkt und mit eher milden Symptomen. In einzelnen Fällen kann es aber auch zu grippeähnlichen Verläufen mit plötzlich einsetzendem Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen sowie zu Übelkeit oder Erbrechen kommen. In ganz schweren Fällen können Nierenfunktionsstörungen bis hin zu Nierenversagen auftreten. Kurzum: Mit dem Virus sollte man keinesfalls leichtfertig umgehen.

Bei Verdacht auf eine Erkrankung sollte unverzüglich ein Hausarzt zu Rat gezogen werden. Eine Impfung gegen das Virus gibt es derzeit keine. Fieber oder grippeartige Symptome können aber laut Gesundheitsamt mit Medikamenten behandelt und gelindert werden. Während des Koreakrieges in den 50er-Jahren erkrankten Tausende Soldaten urplötzlich an einem mysteriösen Fieber. Später konnte man analysieren, dass sich die Menschen den Virus von einem koreanischen Fluss mit dem Namen „Hantan-gang“ geholt hatten. Deshalb erhielt das Virus einst den Namen „Hantaan“. Laut Robert Koch-Institut leitet sich daraus der heutige Begriff Hantavirus davon ab.

Diese Regeln sollten Sie kennen

Um den Frühjahrsputz unbeschadet zu überstehen, sollten Handschuhe und Masken getragen werden, Räume vor dem Reinigen 30 Minuten gelüftet und Oberflächen befeuchtet werden, um das Aufwirbeln von Staub zu vermindern. Mäusekadaver und Exkremente sollten vor der Entsorgung mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln benetzt werden.

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