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Verstorbene mit Lastenrad transportieren: Bestatter aus Kassel bietet neue Möglichkeit

Johanna Michel

Online-Redaktion

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28.5.2023, 13:21 Uhr
Der Bestatter Jürgen Dahlfeld bietet Angehörigen jetzt an, die Verstorbenen mit seinem Elektro-Lastenrad zu transportieren.

© imago images/Zoonar.com/Heiko Kueverling, NN / imago images /Roland Mühlanger Der Bestatter Jürgen Dahlfeld bietet Angehörigen jetzt an, die Verstorbenen mit seinem Elektro-Lastenrad zu transportieren.

Dass Tote mit einem Lastenrad transportiert und anschließend bestattet werden - das dürfte den meisten neu sein. In Kassel hat Bestatter Jürgen Dahlfeld jetzt aber bereits vier Bestattungen mit einem solchen vorgenommen. Dank eines Motors an dem Gefährt war selbst der Anstieg von seinem Standort am Heilhaus in Rothenditmold zum Augustinum am Habichtswald kein Problem, berichtet "hna.de".

Wie das "Hitradio FFH" erklärt, hatte Dahlfeld die Idee schon öfter, verwarf sie aber immer wieder. Schließlich kam er dann mit den Gründern des Kasseler Startups "Veload" aus Kassel ins Gespräch. Schnell wurde dabei klar: Es wird ein Elektro-Lastenrad in Überlänge für den Bestatter geben.

Seit mittlerweile sechs Wochen ist dieses nun im Einsatz. Aus nachhaltigen und ökologischen Zwecken will der 61-Jährige diese Möglichkeit anbieten - und fährt einfach selbst gerne Fahrrad. Auf die Frage, ob der Transport von Toten via Lastenrad erlaubt sei, hat Dahlfeld eine klare Antwort.

Bestens informiert

Laut "hna.de" legte er bereits vor vielen Jahren an seinem Stand beim Umweltfest Tag der Erde eine Broschüre aus, die erklärte, dass die Überführung von Toten lediglich bei Kraftfahrzeugen durch den TÜV genehmigt werden muss. Bei Lastenrädern oder Kutschen gilt das nicht.

Laut dem "Hitradio FFH" haben die Angehörigen aber immer die Wahl, ob Dahlfeld mit dem Auto oder dem Lastenrad kommt. Bisher nehmen dem Sender zufolge aber viele das Angebot an. Und nicht nur in Bezug auf den Transport macht Dahlfeld etwas anders, als es vom klassischen Bestatter vielleicht erwartet wird: Wie er gegenüber "hna.de" erklärte, empfängt er Angehörige nicht in schwarzem Anzug, wenn er sie trifft.