Übernahmeangebot

Angebot erfolgreich: Schaeffler sichert sich Mehrheit an Vitesco

Nicole Netter

Politik und Wirtschaft

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20.12.2023, 10:49 Uhr
Schaeffler wird noch mächtiger: Mit seinem Kaufangebot an die Aktionäre von Vitesco haben sich die Herzogenauracher die Mehrheit an den Regensburgern gesichert.  

© imago images/Harry Koerber, NNZ Schaeffler wird noch mächtiger: Mit seinem Kaufangebot an die Aktionäre von Vitesco haben sich die Herzogenauracher die Mehrheit an den Regensburgern gesichert.  

Bis zum Ende der Annahmefrist am 15. Dezember wurden Schaeffler insgesamt 11.957.629 Vitesco-Aktien angedient. Laut Pressemitteilung des Unternehmens entspricht dies 29,88 Prozent des Grundkapitals und der Stimmrechte an dem Regensburger Unternehmen.

Weil die Eigentümerfamilie Schaeffler über ihre Holding schon zuvor knapp 50 Prozent an Vitesco hielt und sich weitere Anteile über Optionen gesichert hat, galt es bereits vorher als sicher, dass dieser Teil der Übernahme über die Bühne geht.

Nach Vollzug des Erwerbsangebots gehören Schaeffler nun über 79,82 Prozent an Vitesco. Damit ist die für die Abstimmung in der Hauptversammlung wichtige Marke von 75 Prozent überschritten. Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte: "Mit dem Ergebnis des Erwerbsangebotes sind wir sehr zufrieden. Die Schaeffler AG wird ab 5. Januar 2024 mit rund 30 Prozent an der Vitesco Technologies Group AG beteiligt sein. Das ist etwas mehr als wir erwartet hatten und eine sehr gute Basis, um die Transaktion weiter wie geplant umsetzen zu können."

Konzern mit 25 Milliarden Euro Umsatz

Schon Ende November haben sich die Vorstände und Aufsichtsräte beider Unternehmen über den Deal geeinigt. Sie unterzeichneten ein Business Combination Agreement (BCA), in dem bis hin zur personellen Besetzung des künftigen Vorstands detailliert festgelegt wurde, wie das künftige Unternehmen aussehen soll.

Demnach wurde vereinbart, dass Vitesco Technologies mit Sitz in Regensburg, eine Ausgliederung aus der Continental AG, mutmaßlich im Herbst 2024 in die Schaeffler AG eingegliedert und seinen Namen verlieren wird. Sitz des künftigen Konzerns wird Herzogenaurach werden, der Sitz von Schaeffler. Laut Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld soll auf diese Weise ein Zulieferkonzern für die Automobilbranche und andere Industrien mit etwa 25 Milliarden Euro Umsatz, 120.000 Beschäftigten und mehr als 100 Fabriken weltweit entstehen.

Schaeffler kündigte für den 2. Februar eine außerordentliche Hauptversammlung an. Dabei sollen die bisher stimmrechtslosen
Vorzugsaktien in Stammaktien mit vollem Stimmrecht umgewandelt werden. Im April soll es je eine weitere Hauptversammlung von Schaeffler und Vitesco geben, mit dem Ziel, die Verschmelzung beider Unternehmen herbeizuführen.

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