Wer einen neuen Reisepass benötigt, sollte bei der Bestellung in diesem Jahr etwas mehr Zeit einplanen.
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Wer einen neuen Reisepass benötigt, sollte bei der Bestellung in diesem Jahr etwas mehr Zeit einplanen.

Bestellzahlen auf Rekordniveau

Auch in Nürnberg: Ausstellung von Reisepässen dauert aktuell länger

Bei der Ausstellung von Reisepässen kann es derzeit bundesweit zu Verzögerungen kommen. Wegen außergewöhnlich hoher Bestellzahlen könne die Bundesdruckerei als Pass- und Ausweishersteller nicht alle Dokumentenbestellungen innerhalb der üblichen Produktionsdauer fertigstellen, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums (BMI) auf dpa-Anfrage mit. Derzeit seien etwa fünf bis sechs zusätzliche Werktage nötig.

In den ersten Wochen des Jahres seien die Antragszahlen für Reisepässe außergewöhnlich deutlich gestiegen und hätten die regelmäßig hohen Antragszahlen vor den Sommermonaten übertroffen, teilte die Sprecherin mit: "Binnen vier Wochen wurden erstmals in der Geschichte der Bundesdruckerei GmbH weit über 600.000 Reisepässe bestellt." Obwohl das Bestellverhalten zyklischen Schwankungen unterliege, sei dieser Anstieg außergewöhnlich. Das BMI geht davon aus, dass in Pandemiezeiten wegen der Einschränkung von Fernreisen der Personalausweis für die meisten Menschen ausreichend war.

Die Lieferzeit der Bundesdruckerei von Reisepässen erhöhe sich auf etwa 18 Werktage. Hinzu komme die Bearbeitungszeit der lokalen Behörden, weshalb derzeit mit einer Wartezeit von mindestens vier Wochen ab Bestellung zu rechnen sei, so die Sprecherin des Ministeriums. Die Stadt Nürnberg schreibt auf ihrer Webseite, dass die Ausstellung eines Reisepasses derzeit fünf bis sechs Wochen dauere.

Expressbestellungen würden laut BMI weiterhin zeitgerecht geliefert, in Nürnberg innerhalb von drei bis fünf Werktagen. Für Personalausweise gelte dem Ministerium zufolge weiterhin eine Wartezeit von etwa zwei Wochen ab Beantragung. In vielen Kommunen wird jedoch - wie auch in der Stadt Nürnberg - eine Wartezeit von drei bis vier Wochen veranschlagt.

Ende für den Kinderreisepass

Seit Januar 2024 können ausgelaufene Kinderreisepässe nicht mehr beantragt werden. Das Dokument, das es bislang für Kinder unter zwölf Jahren gibt, wurde durch einen elektronischen Reisepass ersetzt. Dieser gilt bis zum vollendeten 24. Lebensjahr für sechs Jahre, darüber für zehn Jahre. Für Eltern bedeutet das höhere Kosten, denn der elektronische Reisepass ist mit einem Preis von 37,50 Euro teurer als der bisherige Kinderpass für 13 Euro. Ab 24 Jahren kostet der Reisepass 70 Euro.

Alternativ können Eltern für ihre Kinder auch einen Personalausweis ausstellen lassen, der nur für bestimmte Länder als Ausweisdokument gilt. So genügt er laut Bundesinnenministerium für Reisen innerhalb der Europäischen Union, Norwegen, Island, die Schweiz und Liechtenstein sowie für Reisen in die Türkei. Auskunft über das jeweils benötigte Reisedokument geben die Reise- und Sicherheitshinweise auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes. Der Personalausweis gilt wie der Reisepass bis zum 24. Lebensjahr für sechs Jahre und kostet 22,80 Euro.

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